Bürgermeister Enderle eröffnet die Sitzung und begrüßt die zahlreich erschienenen Gäste, darunter auch einige, die teils jahrelang kommunalpolitisch tätig waren.
TOP 1
Bekanntgabe nicht öffentlich gefasster Beschlüsse des Gemeinderats vom 23.07.2024
In der nichtöffentlichen Sitzung am 23.07.2024 wurden keine Beschlüsse gefasst, die gemäß § 35 der Gemeindeordnung (GemO) für Baden-Württemberg öffentlich bekannt zu geben sind.
Beschluss:
Der Gemeinderat nimmt die Information zur Kenntnis.
TOP 2
Verpflichtung und Einsetzung des neuen Gemeinderats
Bürgermeister Enderle erklärt,dass es jetzt gerade etwas hart sei, als Gemeinderat in eine Zeit hineinzukommen, in der man eine schwierige finanzielle und wirtschaftliche Lage habe. Wenn man über die Gemeinde hinausschaue, werde man als Gemeinde die Situation des Kreiskrankenhauses zu spüren bekommen. Bürgermeister Enderle sei es wichtig, dass der Gemeinderat miteinander fair und demokratisch kommuniziere. Er betont, ihm sei auch die Geheimhaltung nicht öffentlicher Tagesordnungspunkte wichtig und appelliert an die Gemeinderäte, sich daran zu halten.
Gemäß § 32 Abs. 1 Gemeindeordnung Baden-Württemberg (GemO) seien die neu gewählten Gemeinderäte in der konstituierenden Sitzung öffentlich auf die gewissenhafte Erfüllung ihrer Amtspflichten zu verpflichten. Dies treffe auch auf die wiedergewählten Gemeinderäte zu.
In der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates Loßburg am 17.09.2024 wurden 18 Mitglieder für die neue Gemeinderatsperiode verpflichtet und eingesetzt. Bürgermeister Enderle verliest dabei folgende Verpflichtungsformel, anschließend wurden die einzelnen Gemeinderäte durch Handschlag verpflichtet:
„Ich gelobe Treue der Verfassung, Gehorsam den Gesetzen und gewissenhafte Erfüllung meiner Pflichten. Insbesondere gelobe ich die Rechte der Gemeinde gewissenhaft zu wahren und ihr Wohl und das ihrer Einwohner nach Kräften zu fördern“.
TOP 3
Wahl der Stellvertreter/innen des Bürgermeisters
Bürgermeister Enderle erläutert den Sachverhalt anhand der Sitzungsvorlage.
Für die Wahl des/der Stellvertreters/in des Bürgermeisters werden folgende Vorschläge eingebracht.
1. Stellvertretender Bürgermeister
Vorschlag: Werner Faulhaber
2. Stellvertretende/r Bürgermeister/in
Vorschlag FWV / CDU: Heiko Görlich
Vorschlag Grüne Liste: Uta Schumacher
Beschluss:
1. Stellv. Bürgermeister Werner Faulhaber
2. Stellv. Bürgermeister Heiko Görlich
TOP 4
Wahl der Mitglieder und deren Stellvertreter/innen in die Ausschüsse, Stiftungen und Zweckverbände
Bürgermeister Enderle erläutert den Sachverhalt anhand der Sitzungsvorlage.
a) Konsolidierungsausschuss
Durch Wahl wurden Stefan Burkhardt, Markus Beilharz, Wilfried Vogt, Beate Beilharz, Gerhard Mäder, Uta Schumacher und Ortsvorsteher Hans Ulrich Wößner einstimmig vom Gemeinderat gewählt.
Zu den persönlichen Stellvertretern im Konsolidierungsausschuss wurden Gerald Kosowski, Marco Niggel, Jonathan Bürkle, Marc Reich, Tobias Benz, Thomas Gisonni und Ortsvorsteher Gerd Class einstimmig gewählt.
b) Umwelt-, Technik- und Nachhaltigkeitsausschuss
Durch Wahl wurden Stefan Burkhardt, Gerald Kosowski, Marco Niggel, Tobias Benz, Marco Eberhardt und Cornelia Müßigmann einstimmig in den Umwelt-, Technik- und Nachhaltigkeitsausschuss gewählt.
Die persönlichen Stellvertreter sind Jonathan Bürkle, Markus Beilharz, Alexander Jäckle, Marc Reich, Beate Beilharz und Uta Schumacher, die ebenfalls einstimmig gewählt wurden.
c) Verwaltungsrat der Gemeindestiftung Schömberg
Durch Wahl wurden Markus Beilharz und Gerhard Mäder in den Verwaltungsrat der Gemeindestiftung Schömberg einstimmig gewählt, ebenso wie die persönlichen Stellvertreter Jonathan Bürkle und Beate Beilharz.
d) Verwaltungsrat der Kirchspielteilstiftung Büchenberg-Ödenwald
Durch Wahl wurde Jonathan Bürkle einstimmig in den Verwaltungsrat der Kirchspielteilstiftung Büchenberg–Ödenwald gewählt, ebenso wie der persönliche Stellvertreter Marco Eberhardt.
e) Mitglieder für die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Abwasserbeseitigung Oberes Glattal (Sitz: Glatten)
Für die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Abwasserbeseitigung Oberes Glattal wurden durch Wahl Markus Beilharz, Jonathan Bürkle, Alexander Jäckle und Marc Reich einstimmig gewählt.
Ebenso wurden die persönlichen Stellvertreter Gerald Kosowski, Stefan Burkhardt, Wilfried Vogt und Tobias Benz einstimmig gewählt.
f) Margot-Jolanthe-Hemberger-Stiftung
Durch Wahl wurde Wilfried Vogt einstimmig gewählt, ebenso wie Maria Hellstern als persönliche Stellvertreterin.
g) Vertreter/innen im Partnerschaftskomitee
Als Vertreter/innen im Partnerschaftskomitee wurden durch Wahl Maria Hellstern, Gerhard Mäder und Thomas Gisonni einstimmig gewählt.
Auch die persönlichen Stellvertreter/innen Markus Beilharz, Beate Beilharz und Cornelia Müßigmann wurden einstimmig gewählt.
h) Mitglied im BELC-Netzwerk (Building Europe with Local Councillors)
(= EU-Gemeinderat)
Als Mitglied im BELC-Netzwerk wurde Thomas Gisonni einstimmig gewählt.
i) Wunsch der Fraktion der Grünen Liste: Beibehaltung des Schulausschusses
Bürgermeister Enderle erklärt, dass die Grüne Liste einen Antrag zur Beibehaltung eines Schulausschusses eingereicht habe und man über diesen nun abstimmen müsse.
Gemeinderat Thomas Gisonni erklärt diesen Antrag. Zum einen gäbe es ab dem Jahr 2026 einen Anspruch auf Ganztagesunterricht. Des Weiteren solle es eventuell bald die Möglichkeit geben, das Abitur an der Gemeinschaftsschule Loßburg abzulegen. Die Grüne Liste wolle gerne im Schulausschuss darüber nachdenken, was die Bedürfnisse der Gemeinde Loßburg seien, auch aus frühkindlich-erzieherischer Sicht und alle, die es betreffe, an einen Tisch bringen.
Sein Vorschlag sei ein Bildungsausschuss, in der man Schule und Kindergärten im Ganzen bespreche. Man müsse außerdem Lösungen für Menschen ohne Zugang zu Bildung finden. Gemeinderätin Uta Schumacher ergänzt, dass „Soziales“ wohl eher dem Thema entspreche. Alles was die Jugend betreffe, aber auch Senioren, Pflege und Vereine. Die Gemeinde Loßburg habe im Bereich Soziales eine offene Flanke.
Bürgermeister Enderle erklärt, man habe diese Themen immer in öffentlichen Sitzungen beraten. Man sollte diese Themen nicht im Verborgenen diskutieren. Es sei schwierig, einen Ausschuss zu gründen, wenn dieser effektiv nicht tage, so wie es in den letzten beiden Perioden der Fall gewesen sei. Dennoch sei man in einer Demokratie und stimme darüber ab.
Gemeinderat Werner Faulhaber verstehe die Motivation sehr gut, über diese Themen reden zu wollen. Seiner Erfahrung nach habe man fast gezwungenermaßen den Ausschuss einberufen. Dieser habe nicht die gewünschten Ergebnisse geliefert. Sein Vorschlag sei, bestimmte Themen auszudiskutieren, bevor man sie öffentlich im Gemeinderat berate. Bürgermeister Enderle schlägt vor, dies als Fraktionsarbeit laufen zu lassen und dann entsprechende Anträge für die Sitzungen zu stellen.
Auf die Frage von Gemeinderätin Schumacher, ob man eventuell einen Ausschuss im Laufe der Periode auch noch nachwählen könne, bejaht Bürgermeister und führt aus, es sei ihm aber lieber, man bespreche dringende Themen mit den Fraktionsvorsitzenden, um diese dann öffentlich für die Bevölkerung nachvollziehbar auf den Tisch zu bringen.
Gemeinderat Heiko Görlich trägt den Vorschlag von Gemeinderat Werner Faulhaber mit. Er schlägt vor, in zweieinhalb Jahren nochmals über diesen Ausschuss zu beraten und zu reflektieren, ob man nun doch einen Sozial-Ausschuss gründen möchte.
Der Schulausschuss wird mehrheitlich abgelehnt.
j) Fraktionsvorsitzende (informativ)
Bürgermeister Enderle informiert den Gemeinderat über die Fraktionsvorsitzenden der einzelnen Parteien.
Den Fraktionsvorsitz der Freien Wählervereinigung übernimmt weiterhin Gemeinderat Werner Faulhaber.
Seine Stellvertreter sind Gemeinderat Stefan Burkhardt (1. Stellvertreter) und Gemeinderat Markus Beilharz (2. Stellvertreter).
Den Fraktionsvorsitz der CDU übernimmt weiterhin Gemeinderat Heiko Görlich. Sein Stellvertreter ist Gemeinderat Marc Reich.
Den Fraktionsvorsitz der Grünen Liste übernimmt Gemeinderat Thomas Gisonni. Seine Stellvertreterin ist Gemeinderätin Uta Schumacher.
TOP 5
Wahl der Ortsvorsteher/in und deren Stellvertreter/innen
Bürgermeister Enderle erläutert den Sachverhalt anhand der Tischvorlage.
§ 71 Gemeindeordnung für Baden-Württemberg (GemO) laute: „Der Ortsvorsteher und ein oder mehrere Stellvertreter werden nach Wahl der Ortschaftsräte (§ 69 Abs. 1) vom Gemeinderat auf Vorschlag des Ortschaftsrates aus dem Kreis der zur Ortschaftsrat wählbaren Bürger, die Stellvertreter aus der Mitte des Ortschaftsrates gewählt“.
In den ersten beiden Septemberwochen hätten die konstituierenden Sitzungen der sechs Ortschaftsräte stattgefunden. Dabei wurden auch die Wahlen der Ortsvorsteher/in durchgeführt. Dem Gemeinderat werden zur Wahl von den Ortschaftsrats-Gremien folgende Kandidaten für das Amt des/der Ortsvorstehers/Ortsvorsteherin und dessen Stellvertreter/innen vorgeschlagen:
Ortschaft Wittendorf
In der öffentlichen Sitzung am 02.09.2024 wurde vorgeschlagen:
OV Tobias Link
1. Stellvertreter: Berti Bauer
2. Stellvertreterin: Elisabeth Mutschler
Ortschaft 24-Höfe
In der öffentlichen Sitzung am 03.09.2024 wurde vorgeschlagen:
OV Gerd Class
Stellvertreter: Jochen Heizmann
Betzweiler-Wälde
In der öffentlichen Sitzung am 05.09.2024 wurde vorgeschlagen:
OV Hans Ulrich Wößner
1. Stellvertreter: Reinhard Jäckle
2. Stellvertreter: Markus Beilharz
Ortschaft Sterneck
In der öffentlichen Sitzung am 06.09.2024 wurde vorgeschlagen:
OV Gudrun Hillebrecht
Stellvertreter: Stephan Grätzer
Ortschaft Lombach
In der öffentlichen Sitzung am 09.09.2024 wurde vorgeschlagen:
OV Peter Weigold
1. Stellvertreterin: Andrea Bolz
2. Stellvertreter: Claus Hügel
Ortschaft Schömberg
In der öffentlichen Sitzung am 13.09.2024 wurde vorgeschlagen:
OV Karl Pfau
Stellvertreterin: Diana Armbruster
Beschluss:
Die Ortsvorsteher/in und deren Stellvertreter/innen werden vom Gemeinderat bestätigt.
TOP 6
Verabschiedung der Ortsvorsteher/in
Bürgermeister Enderle nimmt die Verabschiedung der ausscheidenden Ortsvorsteher/in mit persönlichen Worten vor.
Eva Heidelberg (Ortschaft Sterneck)
Frau Heidelberg sei 2019 als Nachfolgerin von Ortsvorsteher Karl Martin Schaber im Ortschaftsrat gewählt worden. Hier sei sie die erste weibliche Ortsvorsteherin gewesen und habe die Männerwelt ordentlich aufgemischt. Sie sei sehr zielstrebig und offen und als außerordentlich loyal bekannt. Zum Wohle der Bürger habe sie auch gerne neue Wege eingeschlagen, was ihr die Anerkennung und den Respekt der Bürgerschaft einbrachte. Bürgermeister Enderle lobte auch die gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung, welche im Rathaus sehr geschätzt wurde.
Frau Heidelberg habe viele Projekte gern in Angriff genommen, so zum Beispiel die Aufwertung und Erneuerung des Spielplatzes Eigen, die Breitbandversorgung und Feuerlöschsicherheit für die Bevölkerung. Sie habe ein MLF (Mittleres Löschfahrzeug) beschafft und einen MTW (Mannschaftstransportwagen) in den Dienst gestellt und den Anbau des Feuerwehrhauses auf den Weg gebracht. Auch sei ihr die Waldputzete ein großes Anliegen gewesen, wozu sie immer viele Familien motivieren konnte. Auch die Gründung eines Fördervereins, der Fußweg und das Buswartehaus Dottenweiler, die neue Küche im Bürgerhaus und die Flurbereinigung Wittendorf Sterneck seien Frau Heidelberg ein großes Anliegen gewesen, welche sie gerne in Angriff nahm.
Frau Heidelberg liege eine intakte Natur am Herzen, was auch ihr Unterricht in Ökologie und Landbau an einer privaten Schule unterstreiche.
Bürgermeister Enderle betont, wie sehr er Frau Heidelbergs Entscheidung, sich zukünftig mehr der eigenen Familie und dem Beruf widmen zu wollen, respektiere. Gleichzeitig werde man sie aber schmerzlich vermissen.
Zum Schluss wünscht Bürgermeister Enderle Eva Heidelberg alles erdenklich Gute, viel Erfolg im Beruf und für alle neuen Herausforderungen und Themen, die auf sie zukommen werden.
Eva Heidelberg bedankt sich beim Gremium und sagt, sie habe ihr Amt die letzten fünf Jahre gern gemacht und gerne angepackt. Ein ganz herzliches Dankeschön richtet sie auch an alle persönlichen Begegnungen, an die sie sich gerne zurückerinnern werde.
Nach der Verabschiedung von Eva Heidelberg widmet sich Bürgermeister Enderle Gottlob Huß zu.
Gottlob Huß (Ortschaft Wittendorf)
Bürgermeister Enderle begrüßt Herrn Huß und dessen Frau. Heute sei ein besonderer Abend, da Gottlob Huß fast fünf Jahrzehnte in kommunalen Gremien tätig war.Mit 49 Jahren Ehrenamt breche „der Gottlob“, wie er sich selbst nenne, alle Rekorde. Herr Huß sei davon 24 Jahre im Gemeinderat und nun 25 Jahre als Ortsvorsteher tätig gewesen.
Bürgermeister Enderle fasst die wichtigsten Stationen und Leistungen aus dieser ehrenamtlichen Tätigkeit zusammen. Gottlob Huß sei ein Mann der Eingemeindung. Genau zu dieser Zeit sei Herr Huß in den neu zusammengesetzten Gemeinderat gekommen und habe als eingefleischter CDUler trotz Gemeinderatsmandat auch stets die Belange seines Ortes Wittendorf im Blick gehabt.
Seine Dienste, die er seit 1975 als Fleisch- und Trichinenbeschauer ausgeübt habe, seien bald auch in Alpirsbach und schließlich seit 1990 vom Landratsamt in Anspruch genommen worden. Seine Expertise sei genauso gerne beim Gutachterausschuss gefragt gewesen, bis eben diese 2020 neu gebildet und vom Land geändert aufgestellt worden seien.
Wenn man allein alle Tagesordnungspunkte, alle Sitzungen aneinander reihe, sei sich Bürgermeister Enderle sicher, gehen diese in die Tausende. Die Doppelsitzungen Ortschaftsrat und Gemeinderat verminderten es sicherlich nicht.
Neun Mal wurde Herr Huß wiedergewählt und somit insgesamt neun Perioden ohne Unterbrechung angereiht. Allein das stelle eine beachtliche Lebensleistung dar.
Die zusätzliche Bewirtschaftung des „Lehenhof“, die zu den Besprechungen, Sitzungen und Gutachten hinzukam, lässt Bürgermeister Enderle zu dem Schluss kommen, dass hinter Herrn Huß eine wirklich starke und fleißige Frau stehen müsse. Ehefrau Erika habe zusammen mit ihm viele Jahrzehnte nebenher Landwirtschaftshelferinnen ausgebildet und Wissen vermittelt.
Landwirtschaft verbinde, sogar mit Ungarn und Frankreich. Multikultureller Austausch sei Herrn Huß auch immer wichtig gewesen. Er sei stets offen für Neues und bereit gewesen, verkrustete Denkmuster über Bord zu werfen, dabei aber trotzdem traditionsbewusst zu bleiben.
Bürgermeister Enderle betont, dass es als Ortschaftsrat und später als Ortsvorsteher so einige Projekte gegeben habe, die in dieser Zeit anstanden. Besonders hervorzuheben seien die Flurbereinigungen in Wittendorf und die angrenzenden Flurbereinigungen in Lombach und Sterneck, von denen er als Landwirt und später als Ortsvorsteher betroffen gewesen sei. Nicht immer seien dies angenehme Gespräche aufgrund kontroverser Interessenlagen gewesen.
Herr Huß habe in den vielen Jahren seiner kommunalpolitischen Tätigkeit einige Themen in der Bevölkerung vertreten müssen. Bei der Schul- und Kindergartendiskussion, wo nun welche Einrichtung bestehen bleibe, konnte doch ein Kompromiss gefunden werden.
Ebenso sei ihm der Tourismus des Sonnenraines lange Jahre am Herzen gelegen, genauso wie die Vereine in Wittendorf. Er sei bei jeder Veranstaltung anwesend gewesen, seien es nun die Fischer, Sänger, beim Fußball oder im Heimatmuseum, dessen Vorstand er sei.
Auch die örtliche Versorgung und Pflege der älter werdenden Bevölkerung stärkte Herr Huß, indem er den Verein mit dem SPES Projekt „LQN Lebensqualität durch Nähe“ aus der Taufe gehoben habe.
Außerdem habe er sich mit außerordentlichem Engagement für die neue Aussegnungshalle in Wittendorf eingesetzt, indem er viele Essen in der Laiberghalle anbot und die er durch die Unterstützung von Eugen Hehl und der Gemeinde Loßburg finanzieren konnte.
Die Glasfaseranbindung Wittendorfs und 29 neue Bauplätze schafften die Möglichkeit für junge Familien, im Ort sesshaft zu werden.
Bürgermeister Enderle sehe die Selbstverständlichkeit, sich für andere einzusetzen in der Vereinskultur und im Ehrenamt in Gefahr.
Deshalb sei es für ihn so wichtig, Herrn Huß als ein Urgestein der Selbstlosigkeit in dieser Sitzung gebührend zu verabschieden. Als Vorbild, das es aber nun auch verdient habe, nach dieser langen Zeit dem kommunalen Ehrenamt den Rücken zu kehren und sich mehr seiner Erika und seiner Familie zu widmen, die doch darunter gelitten habe.
Herr Huß dürfe sich nun getrost zurücklehnen und sagen: „Jetzt sind andere dran …“
Zum Abschluss seiner Rede wünschte Bürgermeister Enderle dem Ehepaar Huß von Herzen beste Gesundheit, Gelassenheit und Freude am Leben, auch wenn es hin und wieder zwicken sollte.
Als Erinnerung an Gottlob Huß‘ Amtszeit überreichte Bürgermeister Enderle ihm eine Fotokollage, um sich an vergangene Momente zu erinnern, deren Erfolg und Bestandteil er all die Jahre gewesen sei.
Herr Huß bedankt sich vielmals für die anerkennenden Worte. Einem alten Gaul tue eine Streicheleinheit gut, auch eine längere. Bürgermeister Enderle habe dies gut hinbekommen.
An Eva Heidelberg gewandt, sagt Gottlob Huß, dass er sie in den letzten fünf Jahren sehr zu schätzen gelernt habe.
Herr Huß sei dankbar, dass er mit Gesundheit gesegnet sei und seine Arbeit gerne gemacht habe. Manchmal sei auch ein Gottlob Huß in diesen fast 50 Jahren nach Hause gekommen und sei nicht immer glücklich gewesen, wenn manch schwere Entscheidung getroffen werden musste. Dennoch sei er ein überzeugter Demokrat und wünsche dem neuen Gremium, immer die richtigen Entscheidungen zu treffen, auch wenn das Geld immer knapper werde. Es sei für ihn auch nicht selbstverständlich, dass die Bevölkerung so hinter ihm gestanden habe. Auch sein Ortschaftsrat sei immer da gewesen und habe viele Entscheidungen mitgetragen. Es habe immer eine gute Zusammenarbeit gegeben, wofür er sich herzlich bedanken möchte. Was in Wittendorf erreicht wurde, könne sich sehen lassen. Auch hier gelte sein Dank dem Gemeinderat in unterschiedlicher Zusammensetzung. Er möchte dem Gremium sagen, man sei als Wittendorfer nicht zu kurz gekommen.
Der größte Dank gelte allerdings seiner Frau Erika, die gesundheitlich angeschlagen sei. Wenn er daran denke, wie viele Sitzungen er gemacht habe, während seine Frau noch weiterhin die Tiere im Stall versorgt habe, überkomme ihn große Dankbarkeit. Er möchte in seinen Dank auch seine ganze Familie mit einschließen, auch seinen leider bereits verstorbenen Sohn Jürgen, der ihm immer den Rücken gestärkt habe. Es sei nicht selbstverständlich, dass man solche Söhne erleben dürfe und die mit einem diesen Weg gehen.
Sein Dank gelte außerdem der Verwaltung und Bürgermeister Enderle, der immer für die Bürger arbeite.
Außerdem bedankt er sich bei seinen Ortsvorsteher-Kollegen, für das Verständnis, das sie ihm immer entgegengebracht hätten. Die monatliche Zusammenkunft habe er sehr geschätzt, da man im persönlichen Kontakt viel mehr Verständnis füreinander entwickeln könne.
Dem neu verpflichteten Gemeinderat wünscht er, dass dieser immer gute Entschlüsse fasse und nie im Groll auseinander gehe. Gegenseitiges Schätzen, „nie aus den Augen verlieren“ und auch die Ortsteile nie vergessen, sei ihm auch weiterhin ein Anliegen.
Nach der Dankesrede von Gottlob Huß tritt der neue Ortsvorsteher von Wittendorf, Tobias Link, an das Rednerpult.
Als langjähriger kommunalpolitischer Wegbegleiter und bisheriger Stellvertreter von Gottlob Huß freue es ihn sehr, im Namen des Gemeinderats, der Ortsvorsteher und Fraktionsvorsitzenden eine kleine Laudatio zu dessen Ausscheiden halten zu dürfen.
Fast 50 Jahre lang sei Herr Huß in der Gemeinde Loßburg kommunalpolitisch tätig gewesen, die Hälfte davon als Ortsvorsteher. Alle Teilnehmenden der Sitzung verneigten sich heute vor dieser einzigartigen Ehrenamtsleistung und vor dem großartigen Engagement, welches er für die Ortschaft Wittendorf und für die Gesamtgemeinde Loßburg erbracht habe.
In schwierigen Zeiten sei Herr Huß mehr oder weniger über Nacht in das Amt des Ortsvorstehers hineingezogen worden, nachdem der damalige Amtsvorgänger Paul Franz überraschend verstorben sei.
Für Herrn Link persönlich sei klar, Gottlob Huß habe die Interessen seiner Ortschaft vorne und seine privaten Interessen stets weit hinten angestellt. Er habe immer ein offenes Ohr für die Bürger gehabt und hätte auch in Zeiten größter Belastungen, Krisen und Schicksalsschlägen in seinem Amt stets uneingeschränkt zur Verfügung gestanden.
Die Verdienste von Gottlob Huß in der Gemeinde Loßburg seien vielseitig. Deshalb erwähnt Herr Link nur einige wenige. Im Mittelpunkt habe die Infrastruktur, die Lebensqualität und das Dorfleben vor allem in Wittendorf mit allen Einrichtungen, sowie Kirchen und Vereinen gestanden. Ein großes Anliegen sei gewesen, dass immer wieder Bauland für junge Familien in Wittendorf angeboten werden konnte.
Mit seinem ganzen Facettenreichtum möchte man Herrn Huß in den Gremien in Erinnerung behalten. Ob als Ortsvorsteher mit Sachverstand, als Landwirtschafts-Fachmann mit Herz, als „Kommunal-Opa“ mit Eingemeindungserfahrung oder einfach nur als ehrbaren und frommen Bürger, der ein offenes Ohr für die Menschen mit deren Sorgen um sich herum habe.
Der Gemeinderat, die Ortsvorsteher und die Fraktionsvorsitzenden würdigen fraktionsübergreifend die kommunalpolitische Lebensleistung von Gottlob Huß. Ein herzlicher Dank gelte ihm für das extrem hohe Maß an Zeiteinsatz und Engagement.
Dieser Dank heute gelte aber vor allem auch seiner lieben Ehefrau Erika. Ohne sie, die ihm stets den Rücken freigehalten und bedingungslos hinter seiner Arbeit gestanden habe, wäre sein Einsatz nicht möglich gewesen.
Für die weiteren Jahre wünschte er beiden nun einen Ruhestand, welcher der ursprünglichen Bedeutung des Wortes ein wenig mehr gerecht werde. Ein bisschen mehr Zeit mit und für einander, bei guter Gesundheit und mit viel Lebensfreude.
Gemeinsam mit Gemeinderat Werner Faulhaber überreichte Ortsvorsteher Tobias Link stellvertretend ebenfalls ein Präsent an das Ehepaar Huß.
Herr Huß bedankt sich auch hier noch einmal herzlich bei allen anwesenden Gemeinderäten und Ortsvorstehern.