Beim alljährlichen Ausflug der Walheimer „Freunde Frankreichs“ ins benachbarte Elsass haben sich manche sicherlich gefragt, was es in einem Ort mit nur 2000 Einwohnern überhaupt zu sehen gibt. Aber nicht ohne Grund beherbergt Neu-Breisach ein UNESCO-Weltkulturerbe: Ludwig XIV. hat in 4-jähriger Bauzeit durch seinen Festungsbaumeister Vauban die „ideale Stadt“ errichten lassen. Sie hat die Form eines gleichmäßigen Achtecks mit 48 Blöcken für Soldaten, Versorgungseinrichtungen und zivile Einwohner, sowie einem großen Exerzierplatz in der Mitte. Zwei gewaltige 2,5 Kilometer lange Wälle, ein Kampfwall und ein Sicherheitswall, mit Graben umgeben die Stadt. In den Kasematten der Zitadelle befindet sich seit 2018 das Straßenkunstmuseum, auf dessen Mauern sich international bekannte Streetart-Künstler verewigt haben. In einem der Räume sieht man auch Zeichnungen von Pfadfindern, die 1945 bei Bombenangriffen hier Zuflucht gesucht haben. Ein lebendiges Museum und ein gutes Beispiel, wie man leerstehende Räume sinnvoll nutzen kann. Der barocke Weihnachtsmarkt in der Ortsmitte hat die Besucher in die Vergangenheit versetzt. In einem nachgebauten Dorf aus dem Jahr 1700 haben neben anderen Handwerkern ein Schmied, ein Steinmetz, Buchbinder, Seiler und Imker in historischer Kleidung alte Handwerkskunst vorgeführt. Daneben gab es auf dem weitläufigen Markt traditionelle Stände mit regionalen Produkten, lokalem Kunsthandwerk und Weihnachtsdekorationen, wobei auch die kulinarische Seite nicht zu kurz kam. Eine besondere Attraktion war die „lebendige Krippe“, wo man neben Maria und Joseph, dem Christuskind und den Heiligen Drei Königen auch Ochs und Esel in Augenschein nehmen konnte. Seinen Abschluss fand der Ausflug in Oberhoffen-sur-Moder beim traditionellen Flammkuchen, der in allen Variationen auf den Tischen landete.