Soziales

Bericht vom Frühlingsfest am 26. April 2025

Termin und Angebot waren gut gewählt: Wetter stabil, die Bläser der Musikkapelle Dossenheim gewohnt kreativ und zum Einstieg kraftvoll, stimmungsvoll,...

Termin und Angebot waren gut gewählt: Wetter stabil, die Bläser der Musikkapelle Dossenheim gewohnt kreativ und zum Einstieg kraftvoll, stimmungsvoll, Essen und Trinken reichlich, Gäste voller Lob.

Rainer Loos, 1. Vorsitzender des Freundeskreises der Gemeindebücherei Dossenheim, begrüßte Bürgermeister David Faulhaber, Vertreter aus Gemeinderat und Verwaltung und die Gäste aus Dossenheim, und er dankte allen Helferinnen und Helfern für ihre tatkräftige Unterstützung bei der technischen Organisation sowie der Zubereitung zahlreicher leckerer Kuchen (Jule Gramlich, Alexa Masing, Marita Müller, Stephanie Reitermann, Sabine Schwarz, Susanne Späth). Marcus Schlechter sorgte mit Mikrofonen und Lautsprechern für gute Akustik.

Loos erinnerte an vergangene sieben Mandelblütenfeste von 2014 bis 2020. Dann kam Corona. Das Frühlingsfest soll nun immer Ende April ein neuer Festpunkt sein, allerdings ohne die bisherige Pflanzaktion. In seiner Rede griff er die Bedeutung der Platzwahl auf: die Bewahrung und den Genuss der Schönheit der historischen Kulturlandschaft an der Bergstraße – trotz etlicher drohenden politischen Eingriffe vergangener Jahrzehnte vor Ort, die durch beherzten Bürgerwillen verhindert werden konnten. Das sei Sinn des Festes, auch in Kenntnis der bedrohlichen politischen Weltlage.

Er begrüßte sehr herzlich die Bläserklasse für Erwachsene der Musikkapelle Dossenheim unter der Leitung von Manuel Feißt. Sie bot eine musikalische Kurzfassung zu dem Märchen „Das Aschenbrödel“ von Ludwig Bechstein aus dem „Deutschen Märchenbuch“ aus dem Jahr 1847, vertont von dem niederländischen Komponisten Kees Vlak, der mit diesem Märchen unter dem Namen „Cinderella“ ein kleines hinreißendes musikalisches Werk für Blasorchester geschaffen hat. Die Textzeilen zwischen den Musikstücken las die Lesepatin Trude Fell.

Seine Rede endete mit einem Zitat von Erich Kästner: Dieser fuhr Ende März 1946 von Heidelberg zu einer Aufführung nach Darmstadt. Über seine Fahrt schrieb er unter anderem die folgenden herrlichen Zeilen: „Hyazinthen, Primeln, Narzissen, Veilchen, Forsythien, Kirsch- und Aprikosenbäume jubeln ihm in sämtlichen Pastellfarben zu. Die Luft weht wie weiche Seidentücher in die Gesichter. Die ‚Bergsträßer‘ stehen an den Spargelbeeten, in den schaumig-weißen, creme- und rosafarbenen Obstgärten und droben an den Rebhängen. Die Sonne lehnt rotbäckig im Himmelsfenster und schaut zu den Leuten hinunter, die ihrerseits ... den spielenden Kindern zusehen und lächelnd von Aprikosenmarmelade und anderen Spielsachen Floras träumen.“

Ein weiterer Höhepunkt waren von Freundeskreis-Mitgliedern und Lesepatin vorgetragene zehn Frühlingsgedichte aus mehreren Jahrhunderten: Gabi Bilger, Trude Fell, Ulla Kammerer, Rainer Loos und Alexa Masing. Zum Abschluss erklang, begleitet von der Musikkapelle, das von vielen Gästen auswendig gesungene Volkslied „Nun will der Lenz uns grüßen …“, erstmals 1878 in einer Gedichtsammlung veröffentlicht. Der Originaltext von Karl Ströse schildert das Erwachen der Natur nach dem Winter und die Freude der Menschen über den nun kommenden Frühling.

Die sieben Jahre alte Ronja erhielt vom Freundeskreis einen Büchergutschein für ihr schönes gemaltes Frühlingsbild.

Bürgermeister Faulhaber dankte dem Freundeskreis für das Wiederaufgreifen der Frühlingsfeierlichkeiten an der Bergstraße. Launig griff er das von Stephanie Reitermann KI-generierte Plakatbild zum Frühlingsfest mit einem spontan KI-kreierten Frühlingsgedicht auf Dossenheim auf – und sorgte damit kreativ für Gesprächsstoff zum Wohl und Weh Künstlicher Intelligenz. Zum Abschluss intonierten die Dossenheimer Bläser „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgski aus dem Jahre 1874.

Fazit: Ein gelungener Neuanfang. Fortsetzung folgt 2026!

(Loos)

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Gemeinde-Nachrichten Dossenheim
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Ausgabe 18/2025
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