Bericht zum Konzert „Svenska Toner“
mit dem Ensemblevokal Karslruhe am 30. Juni 2024
in der Waldenserkirche Karlsruhe
Ein besonderes Vergnügen bereitete dem umfangreichen Publikum der Dirigent Leon Tscholl mit seinen 18 Sängern und Sängerinnen mit vorwiegend volkstümlichen Liedern schwedischer und nordischer Komponisten. Tscholl, Jahrgang 1996, in Karlsruhe aufgewachsen und seit Oktober erster Organist der Högalidskirche in Stockholm, führte selbst mit kurzen Erläuterungen durch das Programm und leitete das junge Ensemble einfühlsam und präzise. Die großartige Leistung des nicht nur aus Karlsruhe stammenden Ensembles beeindruckte auch dadurch, dass die erste Probe erst am Freitag vor dem Sonntagskonzert stattfinden konnte.
Von Beginn an bis zuletzt war es ein Genuss, dem sauber intonierten, von großer Dynamik geprägten Gesang zuzuhören, wobei die Chormitglieder häufig ihre Plätze wechselten und auch den Kirchenraum einschließlich der Empore zu nutzen wussten, wie bei der zeitgenössischen Komposition „Trilo“ von Wilhelm Stenhammer, bei der das Rauschen von Wind und Meer stimmlich imitiert werden. Das bekannt-populäre Lied „Wem kan segla forütan vind?“ (wer kann segeln ohne Wind?) erklang in einem musikalisch modernen Arrangement des Dirigenten, das in einer Strophe die Originalmelodie sehr deutlich hervorschimmern ließ. Im letzten der sechs Abschnitte brachten Tscholl und sein Ensemble zwei geistlich geprägte Lieder, eine Reverenz sowohl an seine Kirche in Stockholm als auch an die des Konzertraums in Palmbach. Mit stehendem und langem Applaus bedankte sich das Publikum für einen unvergesslichen Abend. Eine Rose für den Dirigenten und Inka-Lilien für die neun Sänger und neun Sängerinnen waren ein Dankeschön vom Förderkreis für Kirchenmusik Palmbach/Stuperich e. V. Mit einem Zungenbrecher-Lied und viel weiterem Applaus zog das Ensemble aus der Kirche aus, sodass sich auf dem Kirchhof viel Gelegenheit bot, sich über das Konzert auszutauschen und mit den Ensemblemitgliedern ins Gespräch zu kommen.
Ingward Bey