Bis heute sind die Kinder aus der Kriegsdekade begleitet von großer Trauer, Orientierungslosigkeit und Tagträumen; besonders wenn es Kriegsbilder im Fernsehen gibt.
Erstaunlicherweise ist das Erziehungsbuch von J. Haarer unter dem Titel „Unsere kleinen Kinder“ nach 1950 neu erschienen. So hat dieser unsagbare NS-Erziehungsratgeber auch noch die „Dekade“ der Nachkriegskinder mit geprägt.
Im Alter kann man den Panzer nicht mehr öffnen, aber durch gezielte Fragen und Anregungen einzelne Aspekte aus dem Inneren nach außen bringen. 'Auch mal weinen lassen, aushalten', so der Rat der Gerontologin. ‚Es verflüssigt sich und kommt nach außen‘.
Die Menschen ermutigen zu erzählen. Was hat dir in dieser Zeit geholfen zu überleben, dein Leben aufzubauen; ein gutes Leben zu führen?
Einzelne anregende Geschichten dazu findet man in dem Buch: „Mit Zuckersack und Heißgetränk“– Leben und Überleben in der Nachkriegszeit 1945-1949, Bremen, ISBN: 3926598257.
Zum Ende des Vortrags machten wir den Selbstversuch, in Gruppen an den Tischen diese Fragen an die Kriegskinder zu stellen und zuzuhören, wie sie diese Zeit erlebt und überlebt haben.
Es blieben Dankesworte von Jörg Maihoff im Namen aller Zuhörer für diesen spannenden und informativen Vortrag von Ulla Reyle, welcher zum besseren Verständnis für das Verhalten dieser Generation beigetragen hat. Sowohl im Heim wie auch im privaten Umfeld.
Herzlichen Dank an den Spitalhof für die Überlassung des Raums.
Dr. Otto Koblinger