Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die Verwendung geschlechterspezifischer Sprachformen verzichtet. Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen meint die gewählte Formulierung sämtliche Geschlechteridentitäten.
Ortsvorsteher Junghans begrüßt Herrn Bürgermeister Oeldorf, den Ursenbacher Ortsvorsteher Herrn Pfrang, die Ortschaftsräte, Frau Harms und Herrn Regelien von der WVE Schriesheim mbH, Herrn Schulz und Frau Rell vom Ingenieurbüro Schulz, Herrn Knabe von der Rhein-Neckar-Zeitung sowie die erschienenen Bürgerinnen und Bürger.
Ortsvorsteher Junghans informiert, dass er zu Beginn der Sitzung, noch vor der Tagesordnung, auf aktuelle Themen eingehen werde. Er gibt zudem den Hinweis, dass im Falle eines Brandes der Saal über die drei Notausgänge zu verlassen sei. Er bittet Ortschaftsrat Hüller, bei einem derartigen Ereignis die Evakuierung zu unterstützen.
Um die Transparenz der Verwaltungsarbeit zu erhöhen, habe Ortsvorsteher Junghans damit begonnen, die Ortschaftsräte regelmäßig über aktuelle Themen zu informieren. Er bedankt sich beim Verwaltungsangestellten Herrn Neufeldt für die gute Zusammenarbeit. Anschließend beginnt Ortsvorsteher Junghans mit den Informationen zu aktuellen Altenbacher Themen:
Er informiert darüber, dass es einen Vorfall bezüglich der Sauberkeit im Kinderhaus Räuberhöhle gegeben habe. Es seien morgens die dafür zuständigen Mitarbeiter im Rathaus in Kenntnis gesetzt worden, dass ein Kind mit Kot an den Schuhen unbeabsichtigt diesen im Kinderhaus verteilt habe. Die Reinigungsfirma sei mit der hierfür erforderlichen Sonderreinigung beauftragt worden. Die Arbeiten seien umgehend erledigt worden.
Zum Thema Grundstück Hauptstraße 28 führt Ortsvorsteher Junghans aus, dass das Bauamt prüfe, ob die Fundamentreste dort bis auf Bodenniveau abgetragen werden könnten.
Die Verwaltung habe beim Ordnungsamt angefragt, ob man den Verkehr während der Kerwe-Umzüge bereits vor den Ortseingängen über die Sperrung informieren könne.
Zudem weist er darauf hin, dass der Termin der nächsten Ortschaftsratssitzung am 02. Dezember 2024 entfalle.
Die Verwaltung hätte einige Bürger wegen Überwuchses auf deren Grundstücken angeschrieben. Ortsvorsteher Junghans bedankt sich bei den Bürgern für die Beseitigung des Überwuchses.
Es sei entschieden worden, dass der Maibaum im Ortsmittelpunkt ein weiteres Jahr stehen bleiben könne. Es werde geprüft, ob das Maibaumfest dennoch stattfinden könne.
Es habe auf dem Altenbacher Friedhof ein Wasserhahn nicht mehr abgestellt werden können. Das Problem sei am gleichen Tag behoben worden. Das Wasser generell werde noch bis zum ersten Frost zur Verfügung stehen.
Der nächste wichtige Termin für die Altenbacher Bürger sei die Seniorenfeier am Sonntag, den 08. Dezember 2024, die wieder im Pfarrsaal der katholischen Kirche stattfinde. Der Ortschaftsrat lade dazu herzlich ein.
Erfreulich sei, und das zeige sich nun auch durch die Teilnahme am Ortspokalschießen, dass der Ortschaftsrat spürbar näher zusammengerückt sei. Nach vielen Jahren werde wieder eine eigene Mannschaft des Ortschaftsrates am Ortspokalschießen antreten.
Ortsvorsteher Junghans bedankt sich bei allen Vereinen und bei allen Beteiligten für die würdevolle Gedenkfeier anlässlich des Volkstrauertages am vergangenen Sonntag.
Schließlich kommt Ortsvorsteher Junghans auf zwei Fragen des Ortschaftsrates aus der letzten Ortschaftsratssitzung zu sprechen:
Zum einen werde der Übergang vom Bärsbacher Weg hin zur Eichelbergstraße noch in diesem Jahr saniert, falls es die Witterung zulasse.
Zum anderen hat Ortsvorsteher Junghans bezüglich des Themas Packstation Kontakt zur Deutschen Post AG in Weiden (Oberpfalz) aufgenommen und nun die Kriterien dafür vorliegen. Er wolle Ortschaftsrat Ullrich, GL, als Antragstellerdie Lenkung bei diesem Thema übertragen, wobei die Verwaltung ihn aber selbstverständlich unterstützen werde. Ortschaftsrat Ullrich, GL, signalisiert Zustimmung hierzu.
Danach eröffnet Ortsvorsteher Junghans um 19:15 Uhr die sechste Ortschaftsratssitzung im Jahr 2024 und stellt fest, dass alle Ortschaftsräte form- und fristgerecht zu dieser Sitzung eingeladen worden seien. Alle zehn Ortschaftsräte seien anwesend, somit sei das Gremium beschlussfähig. Er fragt den Ortschaftsrat, ob Einwendungen gegen die Tagesordnung bestehen. Dies ist nicht der Fall.
TOP Ö 01 – Einwohnerfragestunde
Ortsvorsteher Junghans bittet um Wortmeldungen.
Eine Bürgerin erkundigt sich, welche weiteren Schritte die Stadtverwaltung bezogen auf den Schimmelbefall im Kinderhaus Räuberhöhle plane.
Ortsvorsteher Junghans entgegnet, dass keine Einzelheiten des Schadensbildes vorlägen. Er versichert jedoch, dass seitens der Stadt bereits intensiv an der Planung zur Verbesserung der Situation gearbeitet werde.
Die Bürgerin erklärt, dass die Eltern beunruhigt seien, dass aber wohl im nächsten Jahr die Sanierung beginnen werde. Zwei Räume hätten dauerhaft geschlossen werden müssen, zudem ein weiterer Raum. Die Bürgerin bittet um Informationen für die Eltern. In einer E-Mail zum Thema Reinigung habe die Stadt mitgeteilt, dass das Personal des Kindergartens selbst die Reinigung übernehmen solle. Der Elternbeirat stehe voll hinter dem Personal, dessen Aufgabe es nicht sei, Kot zu beseitigen. Elternbeirat und Eltern seien an Lösungen interessiert.
Ortsvorsteher Junghans zeigt Verständnis und sagt, die Meldekette habe in diesem Fall gut funktioniert und die Reinigung sei umgehend erfolgt.
Er ermutigt, sich beim Sachbearbeiter Herrn Neufeldt anzumelden und die wöchentliche Bürgersprechstunde zum Austausch über den aktuellen Stand im Kinderhaus zu nutzen.
Dieselbe Bürgerin bekräftigt, dass die Gemüter sich umso eher beruhigen ließen, je konkreter die Informationen wären.
Ortsvorsteher Junghans versichert nochmals, dass im Hintergrund längst Maßnahmen geplant würden, er aber dazu noch keine konkreten Angaben machen könne.
Ein weiterer Bürger sagt, dass er Vater eines Kindes sei, das im Kinderhaus Räuberhöhle betreut werde. Er sei geschockt darüber, dass Verwaltung und Ortschaftsräte die Sache so locker sähen. Er frage sich, wie der Zustand im Kindergarten überhaupt habe entstehen können.
Ortsvorsteher Junghans stellt fest, dass die Ausführungen keine Frage enthielten, sodass er auch keine Antwort darauf geben könne. Er dankt dem Bürger für dessen Meinungsäußerung, verwehre sich aber gegen die pauschale Anschuldigung, dass alle Anwesenden am Ratstisch es locker sehen würden. Jeder sei seit heute früh über das Thema informiert gewesen. Alle wirkten engagiert an der Lösung des Problems mit.
Ortsvorsteher Junghans bittet um weitere Wortmeldungen. Dies ist nicht der Fall.
TOP Ö 02 – WVE Schriesheim mbh
hier: Vorstellung durch Herrn Regelien und Frau Harms
BESCHLUSSANTRAG:
Entfällt, da keine Beschlussfassung notwendig
SACHVERHALT UND STELLUNGNAHME DER VERWALTUNG:
Zur Bewältigung der wachsenden Herausforderung suchte die Stadt Schriesheim einen leistungsfähigen und privatwirtschaftlich agierenden Kooperationspartner für die Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung. Die Stadt Schriesheim, die AWS und die MVV Energie gründeten im Jahr 2000 die gemeinsame Kooperationsgesellschaft WVE Wasserversorgungs- und entsorgungsgesellschaft Schriesheim. Das Management der Gesellschaft und die Erfüllung der Dienstleistungsaufgaben obliegen AWS und MVV. Mit Vertragsunterzeichnung sind alle mit der Wasserver- und Abwasserentsorgung verbundenen Aufgaben auf die WVE übergegangen. Hierzu gehören die technische und kaufmännische Betriebsführung sowie Neubaumaßnahmen und Sanierung im Anlagenbereich. Bei der Steuerung des operativen Geschäfts ist AWS für die Sparte Abwasserentsorgung und MVV für die Sparte Trinkwasserversorgung verantwortlich. Die Planung, die Finanzierung, der Bau, der Betrieb und die Verwaltung von Einrichtungen der kommunalen Wasserwirtschaft, insbesondere der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung der Stadt Schriesheim ist Gegenstand der WVE im Allgemeinen. Die Gesellschaft dient ausschließlich öffentlichen Zwecken im Sinne des § 103 Abs. 1 Nr. 2 GemO Baden-Württemberg.
STELLUNGNAHME DES ORTSCHAFTSRATES:
Ortsvorsteher Junghans verweist auf den Sachverhalt und die Stellungnahme der Verwaltung. Er freue sich sehr auf die Vorstellung der WVE durch Frau Harms und Herrn Regelien. Die Versorgung mit Wasser liege in Altenbach, Ursenbach und der Kernstadt bei der WVE. Die Aufgaben der WVE seien vielschichtig, wie z. B. Trinkwasser, Abwasser und Gewässerunterhaltung. Herr Rudolph vom Fachbereich Tiefbau der Stadt Schriesheim habe sich sehr dafür eingesetzt, die heutige Vorstellung der WVE zu ermöglichen. Gerade bei der anstehenden Sanierung des Abtsweges müssten WVE und Tiefbau eng zusammenarbeiten. Um die unterschiedlichen Verantwortlichkeiten bei der Sanierung transparenter zu machen, wurden dazu die Beteiligten gebeten, sich vorzustellen. Ortsvorsteher Junghans übergibt das Wort an Frau Harms.
Frau Harms bedankt sich herzlich für die Einladung und sagt, dass Herr Regelien und sie sehr gern die WVE vorstellten und einen kurzen Vortrag vorbereitet hätten. Frau Harms arbeite bei der MVV Netze GmbH in Mannheim. Dort sei sie für die Wasserwerke verantwortlich und hier in Schriesheim bei der WVE für den technischen Teil im Bereich Wasser und für die Trinkwasserversorgung.
Die Trinkwasserversorgung sei folgendermaßen aufgebaut: Das Stadtgebiet von Schriesheim werde teilweise mit Quellwasser versorgt. Rund 30% des Wassers werde aus den Oberflächenquellen gewonnen, die der Stadt gehörten. Etwa 60% des Trinkwassers werde vom Wassergewinnungsverband Lobdengau bezogen. Hier in Altenbach und Ursenbach gebe es noch ein drittes Standbein, nämlich den Zweckverband Gruppenwasserversorgung Eichelberg, der mit den restlichen 10% Altenbach und Ursenbach versorge.
1% des Rohrleitungsnetzes werde jedes Jahr erneuert, sodass nach Möglichkeit kein Investitionsstau auftrete. Vor Jahren sei es zu einem Rohrbruch im Bereich des Eichelbergverbandes gekommen, somit sei Altenbach plötzlich nicht mehr mit Leitungswasser versorgt worden. Da die Wasserversorgung zur kritischen Infrastruktur zähle, werde auch in ein Prozessleitsystem investiert.
Herr Regelien führt aus, dass er bei der WVE für den Abwasserbereich zuständig sei. Dieser umfasse die Kernstadt sowie die Ortsteile Altenbach und Ursenbach. Das Kanalnetz bestehe überwiegend aus einem Mischsystem. Oberflächenwasser und Abwasser flössen durch ein Kanalsystem. Die Netzlänge betrage ca. 76 km, es gebe 2.140 Kanalschächte und 3.825 Kanalhausanschlüsse. Die Trinkwassermenge entspräche der Abwassermenge, d.h. rund 1,5 Mio. m3. Die WVE unterhalte verschiedene Sonderbauwerke, Regenüberlaufbecken, Rückstauklappen, Sand- und Geröllfänge, die jährlich einmal gereinigt werden müssten. Sand und Geröll werde beprobt und anschließend entsorgt. Herr Regelien zeigt eine Übersicht der Kanalisation mit den Sonderbauwerken.
Zu den Aufgaben im Gewässerbereich gehörten die Koordination und Unterstützung bei Maßnahmen der Stadt. Haupttätigkeiten im Bereich Abwasser seien die Koordination der Baumaßnahmen von kanal- oder trinkwassergeführten Sanierungen mit den Straßenbaumaßnahmen.
Weitere Aufgaben seien das Störungsmanagement und die Dokumentation.
Ortsvorsteher Junghans bedankt sich für die Informationen aus erster Hand hier im Ortschaftsrat. Er stellt die Frage, ob die WVE demnach im Falle eines Wasserrohrbruchs der erste Ansprechpartner sei und ob die WVE auch für das Spülen von Kanalschächten etwa nach der Überflutung von Straßen zuständig sei.
Herr Regelien antwortet, dass die WVE für die Reinigung und Instandhaltung der Kanalschächte und Straßeneinläufe zuständig sei.
Ortsvorsteher Junghans fügt hinzu, dass die WVE sozusagen für alles unterhalb des Senkkorbes verantwortlich sei.
Frau Harms erklärt, dass die Eigentumsgrenze die Grundstücksgrenze sei. Hausanschlussleitungen, die sich auf dem Grundstück befänden, gehörten auch dem Eigentümer des Grundstückes. Falls ein Schaden auftrete, müssten meist Abstellungen durchgeführt werden, dann werde die WVE gerufen. Es gebe einen Bereitschaftsdienst, der rund um die Uhr an jedem Tag erreichbar sei. Es gebe eine Störungsmeldestelle in Mannheim, die die Kollegen informiere. Je nach Größe des Schadens würden die Kollegen Maßnahmen ergreifen, möglicherweise auch der Tiefbau eingeschaltet, um den Schaden zu beseitigen.
Ortsvorsteher Junghans regt an, die Telefonnummer der Störungsmeldestelle im Ortschaftsrat bekannt zu geben.
Frau Harms ergänzt, dass die Nummer der Störungsmeldestelle über die Homepage der Stadt Schriesheim zu erhalten sei.
Ortschaftsrat Beckenbach, AL/FW, fragt, ob die Kanaldeckel auch zum Bereich der WVE zählten.
Herr Regelien bejaht dies und erläutert hierzu, dass vor etwa drei Jahren Kanaldeckel der Firma St. Gobain eingebaut worden wären. Diese seien für die hohe Belastung in der Hauptstraße ungeeignet gewesen und wären getauscht worden.
Ortschaftsrat Beckenbach, AL/FW, fragt, ob Daten über die Verluste im Ortsnetz vorlägen.
Frau Harms sagt, dass gerade die Messkampagne durchgeführt worden sei. Nun könne verglichen werden, was für Altenbach und Ursenbach abgerechnet worden und wie viel Wasser von der Eichelberggruppe bezogen worden ist. Die Differenz daraus entspräche den Wasserverlusten. Deren Ursache seien Spülungen des Rohrnetzes, Löschwasser und anderweitige Verluste.
Ortschaftsrat Reidinger, CDU, sagt, ihm sei aufgefallen, dass in letzter Zeit der Kalkgehalt des Wassers recht hoch sei.
Frau Harms erwidert, dass das Wasser von der Eichelberggruppe hier in Altenbach eine konstante Wasserqualität aufweise, die Härte liege unter 20.
Ortschaftsrat Bernauer, BgA, möchte wissen, an wen man Fragen stellen könne.
Frau Harms erklärt, dass man sich bei technischen Fragen gerne an die WVE wenden könne. Bei städtebaulichen Themen, Gebührenkalkulation, Freigaben und Inkasso solle man sich an die Stadt wenden.
Ortsvorsteher Junghans bittet um weitere Fragen aus dem Gremium. Er übergibt dem Ursenbacher Ortsvorsteher Pfrang das Wort, der im Zuschauerraum sitzt.
Ortsvorsteher Pfrang (Ursenbach) fragt, ob die Analyse des Frischwassers kontinuierlich durchgeführt werde.
Frau Harms erklärt, dass das Grundwasser nach einem festen Probenentnahmeplan untersucht werde. Die Eichelberggruppe habe eigene Anlagen, die untersucht würden, wie Trinkwasserspeicher und Brunnen. Die WVE kontrolliere die Menge und den Druck, aber keine Wasserqualität.
Ortsvorsteher Pfrang (Ursenbach) stellt eine zweite Frage, die sich auf die Sturzflut in Altenbach am 02. Mai 2024 bezieht. Er fragt, ob die WVE Konsequenzen daraus gezogen habe.
Herr Regelien antwortet, dass dies ein Jahrhundertregen gewesen sei, innerhalb von 80 Minuten wären 100 l/m2 Regen gefallen. Bei den Verdolungen sei es zu Verstopfungen gekommen. Die Firma Rath habe die Verdolungen wieder freigeräumt. Alles, was nicht in den Kanal gepasst hätte, sei die Hauptstraße heruntergeflossen. Die WVE könne die Bürger beraten, wie sie ihre Häuser und Grundstücke schützen könnten.
Ortsvorsteher Junghans bittet um weitere Fragen. Da dies nicht der Fall ist, bedankt er sich bei Frau Harms und Herrn Regelien von der WVE Schriesheim mbH für die heutigen Ausführungen und den Besuch.
TOP Ö 03 – Zweiter Bauabschnitt Abtsweg
hier: Erläuterung durch Ingenieurbüro Schulz
BESCHLUSSANTRAG:
Entfällt, da keine Beschlussfassung notwendig
SACHVERHALT UND STELLUNGNAHME DER VERWALTUNG:
Die Stadt Schriesheim möchte im Frühjahr 2025 gemeinsam mit der WVE Schriesheim mbH den zweiten Bauabschnitt Abtsweg angehen. Die Maßnahme soll zum Ende des Jahres ausgeschrieben und Anfang nächsten Jahres vergeben werden. Baubeginn sollte im Optimalfall, wenn witterungsbedingt alles passt, im März oder April 2025 sein.
Es werden sowohl die Leitungen für Abwasser wie auch für den Trinkwasserbereich saniert beziehungsweise erneuert, außerdem werden Leerrohre für den späteren Glasfaserausbau mitverlegt.
Die Oberflächenwiederherstellung wird, wie auch bereits im ersten Bauabschnitt geschehen, niveaugleich gepflastert und mit Betonsteinrinne zur Wasserführung ausgeführt.
Das Ingenieurbüro Schulz aus Hirschberg wird die Maßnahme im Detail während der Sitzung erläutern und für Rückfragen zur Verfügung stehen.
STELLUNGNAHME DES ORTSCHAFTSRATES:
Ortsvorsteher Junghans sagt, er freue sich auf die Vorstellung der Baumaßnahme durch Frau Rell und Herrn Schulz vom Ingenieurbüro Schulz. Die Sanierung des ersten Bauabschnittes im Abtsweg sei fertiggestellt. Nun werde der zweite Bauabschnitt folgen. Man werde heute sehen, wie die baulichen Herausforderungen angenommen und gemeistert würden.
Herr Schulz begrüßt die Anwesenden und stellt die vorbereitete Präsentation vor:
Es gehe um die Sanierung des zweiten Abschnitts des Abtsweges. Er werde die Lage des Abschnitts sowie den Bestand und die Veranlassung des Projektes erläutern. Daneben gehe es um die Planung der Kanalisation, der Wasserversorgung, der Leitungsträger sowie insbesondere der Sicherung am Hang durch eine Stützwand. Ferner werde er auch auf die Kosten und die Zeitschiene eingehen und auf die Folgen für die Örtlichkeiten.
Es werde der Bereich ab der Gabelung bis etwa vor der Einmündung des Forstweges in den Abtsweg saniert. Grund der Maßnahme seien starke Schäden an der Oberfläche der Fahrbahn. Aufgrund des Alters der bestehenden Wasserleitung müsse diese erneuert werden. Der Hauptkanal weise Schäden auf, die in geschlossener Bauweise saniert werden könnten.
Die Fahrbahn im 2. Bauabschnitt sei stellenweise sehr schmal und auch sehr schlecht. Unter der Straße befände sich kein gewachsenes Erdreich, sondern hier sei eine Art Brücke gebaut worden. Der Gehweg sei ein Kragarm dieser Betonkonstruktion, d.h. alles liege auf der Betonkonstruktion auf, die in die Jahre gekommen sei. Die vereinzelten Armierungsschäden müssten natürlich saniert werden, um die Standsicherheit nicht zu gefährden. Die Konstruktion sei in diesem Bereich sehr aufwändig und ruhe auf Pfeilern. Sie habe den großen Nachteil, dass die Versorgungsdecke unter dieser Betonfahrbahn liege. Das bedeute, dass eine Möglichkeit gefunden werden müsse, die Eingriffe in die Betonfahrbahn auf ein Minimum zu beschränken, gerade im Hinblick auf die Baukosten.
Herr Schulz erläutert, dass die Hausanschlüsse stark beschädigt wären. Das hieße, dass die Betonfahrbahn mit Punktaufgrabungen geöffnet werde. Um die Wasserversorgung zu gewährleisten, werde eine Wassernotversorgung aufgebaut, das bedeute, dass die Versorgung mit Trinkwasser immer gewährleistet sei. Es werde Unterbrechungen geben, wenn eine neue Leitung angeschlossen werde oder wenn der Hausanschluss saniert werde. Die Unterbrechung könne mehrere Stunden dauern, dies werde aber rechtzeitig vorher angekündigt.
Zur Sanierung des Hauptkanals sagt Herr Schulz, dass auf einer Länge von etwa 190 Metern das „Inliner“-Verfahren angewendet werde. Das alte Rohr werde bei diesem Verfahren verdrängt und das neue Rohr nachgezogen. So müsse die Betonplatte nicht komplett geöffnet werden.
Zur Frage, warum kurz vor der Kreuzung mit dem Forstweg die Baumaßnahme ende, erklärt Herr Schulz, dass hier die Hauptversorgungsleitung des Trinkwasser-Zweckverbandes Eichelberg verlaufe. Diese Leitung habe Mängel und werde noch vom Zweckverband Eichelberg saniert werden.
Während der Baumaßnahme würden auch Leerrohre für Glasfaser verlegt, eventuell auch ein Niederspannungskabel.
Nach der Sanierung an den Leitungsträgern werde die Fahrbahnoberfläche in Angriff genommen. Die Betonfahrbahn wie auch der Kragarm müssten saniert werden. Danach werde der Ausbau wie in den anderen Abschnitten auch mit Betonpflaster im Fischgrätverband mit Mittelrinne erfolgen.
Es habe die Anfrage nach einer zweiten Ausweichstelle im Bereich Hausnummer 34 und 36 gegeben. Nach Rücksprache mit dem Geologen wären an dieser Stelle neun Meter lange Pfähle erforderlich, um diese Ausweichstelle zu bauen. Eine zweite Ausweichstelle wäre dadurch sehr aufwändig und sehr teuer.
Die Kosten der gesamten Maßnahme beliefen sich nach einer Schätzung von August 2024 auf knapp eine Million Euro. Der Beginn sei für April / Mai 2025 geplant mit einer Bauzeit von etwa acht Monaten.
Ortsvorsteher Junghans fragt, ob es angesichts dessen, dass die Betondecke aus einem Guss sei, möglich sei, den Kragarm zu öffnen?
Herr Schulz antwortet, dass ein Statiker dies geprüft habe. Man könne nachträglich die Decke mit einer entsprechenden Anschlussbewehrung wieder schließen. Bei der Kanalisation könne der „Inliner“ über die vorhandenen Schächte in die Hauptleitung eingezogen werden. Es gebe teilweise die Möglichkeit, Hausanschlussleitungen von innen bis zu einer gewissen Tiefe zu sanieren.
Ortsvorsteher Junghans fragt, ob durch die Maßnahmen die Stutzen der Hausanschlüsse beschädigt würden.
Herr Schulz sagt dazu, dass bei der Kanalleitung das Hauptrohr vorhanden bleiben würde und nur ein „Inliner“ eingezogen würde. Ein Schlauch werde in das Rohr eingezogen und aufgeblasen, so dass er sich an das Ursprungsrohr anlegt.
Ortsvorsteher Junghans dankt für die Antwort und stellt noch die Frage, ob das Problem, dass wie im Bauabschnitt 1 einzelne Pflastersteine hochgedrückt und zu Stolperfallen würden, bei einer Betondecke als Untergrund geringer wäre.
Herr Schulz erklärt, dass beim ersten Bauabschnitt im Nachgang mehrfach Eingriffe notwendig geworden wären. Teilweise habe an der gleichen Stelle mehrfach nachgebessert werden müssen, was ein Ärgernis sei. Deswegen sei man bemüht, vor Beginn der Baumaßnahme alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen.
Ortschaftsrat Reidinger, CDU, sagt, dass er eine weitere Ausweichstelle nicht vernachlässigen würde. Da die Fahrbahn sehr eng sei, seien Ausweichstellen von großem Vorteil. Er spricht außerdem die Probleme mit der Aufschwemmung von Pflastersteinen am Steilhang im ersten Bauabschnitt an. Im zweiten Abschnitt seien die Höhenunterschiede nicht so groß, dennoch plädiere er dafür, ein anderes Material für die Fugen zu verwenden.
Herr Schulz erwidert, dass der zweite Bauabschnitt für Altenbacher Verhältnisse relativ flach sei.
Ortschaftsrat Leibinger, AL/FW, fragt, ob der Gehweg an der Ausweichstelle entfalle und ob der Gehweg bis zum Forstweg erhalten bleibe.
Herr Schulz stellt klar, dass der niveaugleiche Ausbau wie im anderen Bauabschnitt auch in diesem Bereich weitergeführt werde.
Ortschaftsrat Hüller, AL/FW, fragt, ob die Dachständer abgebaut und die Kabel in die Erde verlegt würden.
Herr Schulz erläutert, dass dies die Firma Netze BW betreffe.
Ortschaftsrat Hüller, AL/FW, möchte wissen, ob Leerrohre für Glasfaserkabel eingebaut würden.
Herr Schulz, bekräftigt, dass Leerrohre auf jeden Fall vorgesehen seien. Wenn Netze BW im Nachgang Leitungen komplett erneuern würde, müsse die Straße teilweise noch einmal für die Hausanschlüsse geöffnet werden.
Ortschaftsrat Wilhelm, AL/FW, fragt, ob es für die zweite Ausweichstelle eine Mindestgröße gebe. Grundsätzlich wäre denkbar, dass sie nur für ein Auto ausgelegt würde, falls das die Kosten senken könnte.
Herr Schulz bezweifelt, dass es dafür Mindestgrößen gebe. Das Problem sei die Art, wie eine zweite Ausweichstelle hergestellt werden müsse. Um neun Meter lange Pfähle zu produzieren, benötige man die entsprechenden Geräte. Es sei dabei nicht ausschlaggebend, wie viele Pfeiler man herstelle. Diese Geräte wären recht groß. Die Frage könne nochmals mit einem Bodengutachter geprüft werden. Es gebe mehrere Verfahren, um eine Hangsicherung durchzuführen. Das Kernproblem sei die Steifigkeit des freistehenden Kragarms. Je länger dieser Arm werde, desto größer werde dieses Problem und dessen Bewältigung werde extrem aufwändig. Nach den ihm zur Verfügung stehenden Unterlagen und nach Absprache mit dem Statiker und dem Bodengutachter würden die Pfähle doppelt so lang wie im vorderen Bereich. Es sei in erster Linie eine Kostenfrage.
Ortsvorsteher Junghans bittet um weitere Fragen aus dem Gremium und als Ausnahmefall zum Thema auch aus dem Zuschauerraum.
Ein Bürger möchte wissen, wie die Ausweichstelle gerade im Hinblick auf mögliche Starkregenereignisse geplant sei, wenn der Bürgersteig wegfalle. Die Mauer, auf der der Zaun befestigt sei, wäre 10 cm hoch. Dort, wo der neue Belag erstellt worden sei, sei sie jedoch nur 3 cm hoch.
Herr Schulz antwortet, dass die Ausführungsplanung noch nicht fertig sei. Das Kanalnetz werde üblicherweise für ein dreijähriges Regenereignis ausgelegt. Bei einem hundertjährigen Regenereignis könne man durch das Kanalnetz niemanden schützen.
Der Bürger sagt, dass das völlig klar sei. Es könne sich dort ein See bilden und das Wasser nicht abfließen.
Herr Schulz sagt, dass dies bei der Ausführungsplanung berücksichtigt werden könne. Der Tiefbordstein rage nicht in den Verkehrsraum hinein und könne daher höher gesetzt werden.
Ortsvorsteher Junghans bittet um weitere Wortmeldungen. Da dies nicht der Fall ist, bedankt er sich bei Herrn Schulz für dessen Ausführungen.
TOP Ö 04 – Fragen des Ortschaftsrates
Ortsvorsteher Junghans bittet um Fragen aus dem Gremium.
Ortschaftsrat Ullrich, GL, fragt, wann der Kindergarten saniert würde. Es werde erzählt, dass das erst 2026 geschehe.
Ortsvorsteher Junghans antwortet, dass er den gleichen Informationsstand wie Ortschaftsrat Ullrich, GL, habe, nämlich den besprochenen von vor vier Wochen.
Bürgermeister Oeldorf bekräftigt, man werde den Kindergarten so schnell wie möglich sanieren, das werde nicht verschoben.
Ortschaftsrat Ullrich, GL, spricht das alte Thema des Radweges nach Schriesheim an und möchte dieses Thema wieder in den Vordergrund bringen.
Ortsvorsteher Junghans erwidert, dass das Thema unter der Bezeichnung „Radweg“ grundsätzlich vom Tisch sei. Noch während der Amtszeit von Alt-Bürgermeister Höfer habe sich die Bezeichnung „Radweg nach Schriesheim“ geändert. Man spräche nunmehr nur noch von einem Waldweg, der sowohl von Radfahrern als auch Wanderern genutzt werden könne. Die Untere Naturschutzbehörde habe dem starken Eingriff in die Waldfläche nicht folgen können.
Ortschaftsrätin Malmberg-Weber, SPD, sagt, er meine die Planung entlang der Hauptstraße.
Ortsvorsteher Junghans führt aus, dass dieser Radweg Altenbach – Schriesheim kein städtisches Thema sei, sondern in Zusammenhang mit dem regionalen Ausbau des Fahrradnetzwegeplanes angelegt sei.
Bürgermeister Oeldorf ergänzt, dass die Radwege zum Priorisierungsplan gehörten, den der Rhein-Neckar-Kreis zu beschließen habe. Es reiche, dass der Radweg überhaupt in der Priorisierung auftauche. Die Durchführung läge dann beim Land Baden-Württemberg als Träger der Landstraße. Der Radschnellweg Heidelberg-Mannheim habe eine höhere Priorität. Bevor dieser Weg nicht fertig sei, würde sich das Land mit dem Schriesheimer Radweg nicht beschäftigen.
Ortschaftsrat Hüller, AL/FW, fragt nach dem Bauschutt-Container, der auf dem Buswendeplatz stehe. Dort lägen auch Altkleidersäcke.
Ortschaftsrätin Stern, GL, fügt hinzu, dass dort schon längere Zeit ein Altglas- und ein Altkleidercontainer stehe.
Bürgermeister Oeldorf erläutert, dass der Container nicht dazu da wäre, um Altkleider hineinzuwerfen. Er gehe davon aus, dass dies ein Baustellen-Container sei und es sich hierbei um illegale Müllablagerung handelte. In solchen Fällen solle man sich an das Ordnungsamt wenden.
Ortsvorsteher Junghans fragt, zu welchem Zweck dieser Container dort stehe und von wem er aufgestellt worden sei.
Bürgermeister Oeldorf vermutet, dass dies mit der Errichtung der Ladestation zu tun haben könne.
Ortschaftsrätin Malmberg-Weber, SPD, erkundigt sich, wann die Arbeiten in der Mehrzweckhalle beendet würden.
Ortsvorsteher Junghans antwortet, dass er sich mit dem Bauamt in Verbindung setzen werde. Auch über den Zustand der sanitären Anlagen müsse gesprochen werden.
Ortschaftsrat Bernauer, BgA, kommt auf das Thema Spielplatz zu sprechen. Offenbar gehe es nicht nur um einen Baum, sondern um zwei Bäume, die gefällt werden sollten. Während einer Begehung hätte man davon gesprochen und sich danach bei ihm gemeldet. Er habe noch ein paar Fragen dazu.
Ortsvorsteher Junghans sagt dazu, er sei der Meinung, dass auf dem Spielplatz nur ein Baum stehe, und zwar dort, wo früher eine Schaukel gewesen sei. Er wisse nicht, wo ein zweiter Baum stehen solle.
Ortschaftsrat Bernauer, BgA, führt aus, dass er möglicherweise eine falsche Auskunft erhalten habe.
Ortsvorsteher Junghans ergänzt, dass inzwischen die Spielplatzfläche eingeebnet worden sei. Er werde sich die Fläche nochmals ansehen.
Ortschaftsrätin Malmberg-Weber, SPD, stellt die Frage, ob während der Seniorenfeier ein Tannenbaum im Saal aufgestellt sei.
Ortsvorsteher Junghans sagt, es sei bereits ein Tannenbaum aufgestellt worden.
Ortschaftsrätin Malmberg-Weber, SPD, weist darauf hin, dass es früher jährlich eine Sitzung des Gemeinderates in den Ortsteilen bzw. in Altenbach gegeben habe. Während der Corona-Pandemie sei dies weggefallen. Sie wolle diese Tradition wiederbeleben, das Interesse des Gemeinderates sei dafür vorhanden. Sie fragt den Ortschaftsrat, ob man diesen Vorschlag weiterverfolgen solle. Man müsse einen geeigneten Saal dafür finden, möglicherweise sei der Pfarrsaal der katholischen Kirche dafür geeignet.
Ortsvorsteher Junghans sagt dazu, dass der Ortschaftsrat darüber abstimmen solle. Es sei schon ein gewisser Aufwand notwendig, den Gemeinderat nach Altenbach zu holen. Danach könne man mit der Stadtverwaltung sprechen.
Ortschaftsrat Wilhelm, AL/FW, sagt, er sei darauf angesprochen worden, dass ein Kühlschrank der Mehrzweckhalle defekt sei und ersatzlos herausgenommen worden wäre. Er fragt, ob beabsichtigt sei, einen Ersatz-Kühlschrank zu beschaffen.
Ortsvorsteher Junghans erwidert, dass er darüber bisher nicht informiert worden sei. Es müsse dann ein Ersatz beschafft werden.
Ortschaftsrat Beckenbach, AL/FW, regt an, der Ortschaftsrat möge im nächsten Jahr während eines Rundgangs die Projekte in Altenbach in Augenschein nehmen und besprechen.
Ortsvorsteher Junghans antwortet, dieser Vorschlag gehe einher mit der Absicht, eine Bürgersprechstunde des Ortschaftsrates anzubieten. Man könne sich abstimmen und einen Termin dafür festlegen.
Ortsvorsteher Junghans schließt um 20:45 Uhr die letzte Ortschaftsratssitzung des Jahres 2024 und wünscht allen Anwesenden eine schöne Adventszeit.