Dies und das

Berufsinfoveranstaltung der Eberhard-Schott-Schule

Berufe mit Zukunftschancen Hausbau, Elektrotechnik, Kfz oder doch lieber Pflege, Lebensmittel, Beauty? Das Angebot der vorgestellten Berufe auf der internen...
Ganz schön schwierig: Akkurates Anmalen einer Tapete.
Ganz schön schwierig: Akkurates Anmalen einer Tapete.Foto: rw

Berufe mit Zukunftschancen

Hausbau, Elektrotechnik, Kfz oder doch lieber Pflege, Lebensmittel, Beauty? Das Angebot der vorgestellten Berufe auf der internen Ausbildungsmesse der Eberhard-Schott-Schule für ihre Ausbildungsvorbereitungsklassen war vielfältig. Verschiedene regionale Firmen und Innungen zeigten am vergangenen Mittwoch praxisnah ihre Tätigkeiten.

Organisiert hatten die Veranstaltung die Fachbereichsleiterin der Ausbildungsvorbereitung Scarlett Kuppinger und ihre Kollegin Anna Aydinbas-Metzmeier, Sozialarbeiterin vom Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis. Gut für die Jugendlichen: Überall werden junge Mitarbeitende gesucht. Das Beste: Die vorgestellten Ausbildungsberufe haben eine Zukunft. In der Aula der Schule war ein Berufe-Parcours aufgebaut. Hier berieten Berufspraktiker, Gesellen und Auszubildende die Schüler*innen über Ausbildungsgänge, Voraussetzungen und Tätigkeiten der jeweiligen Berufe. Dazu boten die Aussteller kleine praktischer Übungen an. Unter der Anleitung von Malermeister Joscha Ziegler, Chef des Malerbetriebs A. Ziegler in Hockenheim, konnte man ausprobieren, eine Tapete korrekt und akkurat zu streichen. Der Familienbetrieb macht noch viel mehr als Malerarbeiten; er befasst sich mit kreativer Innenraumgestaltung, Fassadenreinigung, Verlegearbeiten und vieles mehr. „Wer Spaß am Bauen, an der Bewegung hat, kann hier ein breit gefächertes Berufsfeld vorfinden“, sagte Ziegler.

Gerüst und „Übungspuppe“

Die Firma Frommelt GmbH aus Hockenheim hatte ein kleines Gerüst mitgebracht, und die Brüder Kevin und Marco Singer, die beide in der Firma gelernt hatten und nun angestellt waren, zeigten, wie man ein Gerüst aufbaut. Eine ganz andere Branche vertrat Alexandra Hartwig vom „Brüderklinikum Julia Lanz“, Mannheim. Auf einem Tisch lag eine „Patientin“ – Übungspuppe namens Frau Müller; sie hatte verschiedenen Wunden, einem künstlichen Darmausgang, einem Luftröhrenschnitt und einen schwarzen Zeh; hier gab es einiges zum Ausprobieren für einen möglichen Beruf in der Gesundheits- und Krankenpflege. Eine Schülerin lernte gleich mal, wie man Blutdruck misst – an einer echten Person! – Enorm vielseitig und anspruchsvoll ist das Lehrstellenangebot der AVR, dem Dienstleistungsunternehmen der kommunalen Entsorgungswirtschaft. Die umfangreiche Ausbildung setzt naturwissenschaftliches Interesse voraus, denn hier geht es um Umwelttechnologie, um Kennen von Materialien, um fachgerechtes Trennen, Verwerten, Recycling bis hin zum Wiederverkauf im Gebrauchtwarenkaufhaus und natürlich auch um Entsorgen. – Elektrotechnik und Kommunikation sind die Spezialgebiete der Firma Volz aus Mannheim. Als praktische Übung halfen Azubi Börn Boch und Geselle Cristian Kali zum Beispiel, einen Stecker zu bauen. – Und wie steht’s mit technischen Berufen für Mädchen? Auszubildende Kim Hermann hat viel technisches Verständnis, was ihr Kollege Marcel Ognjan bestätigte, und sie arbeitet bei Daimler Truck in Mannheim. Begeistert erzählte sie von ihrer Ausbildung zur Kfz-Mechatronikerin, wo sie alle Abläufe der Fahrzeugherstellung von „Trucks & Busses“ kennenlernt. Dass sie hier vorwiegend männliche Kollegen hat, findet sie ganz ok. – Beauty & Hair auch für Jungs? Viele Jungs interessierte besuchten den Biosthétique-Stand vom „Salon Schwetzingen“. Viele gezielte Fragen hatten allerdings die Mädchen.

– Über 130 Ausbildungsberufe werden von der Handwerkskammer Mannheim betreut. Dazu gehören Bäckereien. Die Beraterin der Handwerkskammer Susanne Bäcker-Valerius zeigte auf einem Stand, wie man Brezeln schwingt und lustige Figuren für die Konditorei herstellt; Selbermachen war natürlich erlaubt. Bäcker-Valerius verwies auf ihre Website www.lehrstellen-radar.de mit einer Lehrstellenbörse mit vielen nützlichen Informationen.

Größter Arbeitgeber

Einer der größten vertretenen Arbeitgeber war die Deutsche Bahn. Über 50 Ausbildungsberufe kann man hier erlernen, wie die Beratenden Laura Michaels und Adrian Straub erzählten. Auch sie wiesen auf ihre Website hin unter db.jobs/azubi.bw hin. Vielfach sind Hauptschulabschluss oder Realschulabschluss verlangt. Die DB macht zudem Beratungstraining online und auch vor Ort in Schulen. Die Prüfungen sind standardisiert und gelten im ganzen Bundesgebiet. Fachkräfte in Pflegeberufen werden händeringend gesucht. Zum Beispiel in der Altenpflege. Mit der einjährigen Ausbildung als Pflegefachhelfer*in nach dem Hauptschulabschluss erreicht man gleichzeitig den Realschulabschluss. Damit kann man sich weiterbilden zur Pflegefachkraft, die in einem Seniorenzentrum, in einem Krankenhaus oder auch für einen ambulanten Pflegedienst arbeiten kann. Peggy Naumann, Leiterin der Schwetzinger Caritas-Fachschule, sagte, dass die Bezahlung von Pflegefachkräften inzwischen gut sei. Die Caritas hatte einen ganzen Schulraum für sich; dort zeigten und praktizierten Mitarbeiter*innen neben pflegerischen und ambulanten Tätigkeiten auch Wellness.

Außerhalb des Schulgebäudes hatte die Firma Dachtechnik Daub-Dörfler aus Oftersheim ein „Dachmobil“ aufgestellt. Mit einer 3D-Brille konnte man den Alltag eines Dachdeckers verfolgen und seine Höhenangst austesten. Spannend war der Drohnen-Simulator. Georg Armbruster vom Landesinnungsverband der Dachdecker erklärte, dass Drohnen eingesetzt werden, um Dächer auszumessen und Schäden zu beurteilen oder für die Installation von Photovoltaik-Anlagen. Natürlich gab es auch mehr traditioneller Tätigkeiten wie Holzarbeiten zum Ausprobieren. Armbruster war begeistert von der schulinternen Messe: „Selten habe ich auf einer Veranstaltung dieser Art so viel Interesse gesehen.“ Denn gleich mehrere Schüler haben auf der Stelle Praktikumsplätze angefragt. (rw)

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exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
05.02.2025
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