Am Mittwochnachmittag machten sich 21 Interessierte in Fahrgemeinschaften auf nach Unterkessach am nordöstlichen Rand unseres Landkreises. Unser Ziel war der Demeterbetrieb der Familie Hörcher. Frau Hörcher empfing unsere Gruppe sehr freundlich und unser Besuch begann mit einigen Informationen zum Hofgebäude, ein sogenanntes Pfarrer-Mayer-Haus. Es wurde 1786 gemäß den fortschrittlichen Ideen des Hohenloher Pfarrers Johann Friedrich Mayer gebaut. Er wollte die ärmliche Landwirtschaft im Hohenlohischen mit vielen Anregungen verbessern, unter anderem sollten die Bauernhöfe anders gebaut werden: Haus und Scheune sollten wegen der Brandgefahr nicht mehr zusammengebaut stehen und der damals meist kleine Viehstall kam ins Erdgeschoss unter die Schlafkammer der Bauernfamilie und diente damit auch als Wärmequelle fürs Haus. Bauer oder Bäuerin konnten so auch viel leichter bemerken, wenn etwas mit dem Vieh nicht in Ordnung war. Auch zur Düngung, Ernährung und vor allem zur allgemeinen Sparsamkeit machte der Pfarrer viele Vorschläge.
Es folgte ein kleiner Rundgang durch das beschauliche Unterkessach bis zur Brücke über das saubere kalte Flüsschen Kessach, dann zurück in den Ortskern, in dem das ehemalige Schulhaus (später Kindergarten), das kleine Rathaus und das ehemalige Dorfgasthaus dicht beisammen liegen. Nur die Kirche besteht noch in Unterkessach, das Hofcafé und der Hofladen bilden jetzt den neuen Dorfmittelpunkt. Das Café gibt es seit sechs, den Hofladen schon seit 23 Jahren. Nach dem kleinen Spaziergang freuten wir uns alle über die hübsch gedeckten Tische mit Kuchenplatten und Kaffeekannen im heutigen Café, dem ehemaligen Schweinestall. Alle Backwaren stammen aus Frau Hörchers eigener Backstube, und wir genossen köstlichen Käsekuchen, Hefezopf und Buchweizen-Preiselbeertorte. Sehr beeindruckend war dann der kleine Vortrag über die große Vielfalt der angebauten Getreide und Körnerfrüchte und ihre Verarbeitung: Dinkel, schwarzer Emmer und Einkorn gehören zu den Urgetreiden, außerdem angebaut werden der glutenfreie Buchweizen, Leindotter, Linsen und Roggen, Kartoffeln und Zwiebeln, insgesamt auf 120 ha.
Verschiedene Mühlen müssen angefahren werden, um die Körner zu entspelzen, zu schälen oder zu feinem Mehl zu mahlen, sogar bis auf die Schwäbische Alb. Familie Hörcher hofft, dass diese verschiedenen Spezialitätenmühlen Nachfolger finden und noch lange bestehen werden, um diese Vielfalt weiter anbauen zu können. Eine Besonderheit in der Backstube ist das Färben des hellen Dinkelmehls mit einem Teil Einkorn, der dem Dinkelgebäck eine gelbliche Farbe gibt. Nudeln werden mit Kürbismus und Bärlauch verfeinert.
Schon ziemlich gesättigt von der Kaffeetafel durften wir dann noch verschiedene selbst gemachte Brotaufstriche probieren und anschließend den Hofladen mit seinem vielfältigen Angebot an Biolebensmitteln durchstöbern und einkaufen. Lebhafte Gespräche und Fragen an Familie Hörcher folgten und gegen 17.00 Uhr machten wir uns satt und sehr zufrieden auf den Heimweg.
(Bericht: Sabine Gaumann)
Gedächtnistraining „Mit Spaß fit im Kopf“
Dienstag, 1.4., 8.4., 29.4., 6.5. von 9.00 bis 10.00 Uhr mit Christa Karle. Das Gedächtnistraining findet statt in der Gemeindehalle Kochertürn (Sitzungssaal). Es ist keine Anmeldung erforderlich, ein Neueinstieg ist jederzeit möglich.
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Bitte bringen Sie Schreibzeug mit.
Donnerstag, 10.4.2025: Mitgliederversammlung (Jahreshauptversammlung) um 19.00 Uhr in der Gemeindehalle Kochertürn
Mittwoch, 16.4.2025: Osterhasen-Wanderung
Samstag, 26.4.2025: Pflanzentauschbörse (nähere Informationen Mitte April)
Die Termine für Veranstaltungen sowie Berichte über die vergangenen Aktionen können Sie auch einsehen auf unserer Homepage:
www.kulturimdorf-kochertuern.de
Anfragen zum Verein können Sie gerne richten an Verena Trawny, Tel. 0174/9785826 oder info@kulturimdorf-kochertuern.de.