Die Freunde der Kunst und der Heimatgeschichte hatten zu einer Exkursion nach Rödersheim-Gronau in der Pfalz eingeladen, um das dortige sozialhistorische Zigarrenmuseum zu besichtigen, und zahlreiche Interessierte waren der Einladung gefolgt. Schließlich kann auch Rauenberg auf eine bewegte Zigarrenindustrie zurückblicken, und die Skulptur „Zigarrenmacherinnen“ vor dem Rauenberger Rathaus erinnert an die Zeit, als Frauen in mühsamer Handarbeit Zigarren herstellten.
Sebastian Arnold vom Museum gab Erläuterungen zur Geschichte der Zigarrenindustrie in der Pfalz. Rödersheim galt Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Weimarer Republik als ein Zentrum der pfälzischen Zigarrenmacherei. Die Zigarrenindustrie verhalf Rödersheim zur Blüte, so wurde für die Industriearbeiter und -arbeiterinnen eigens eine Krankenstation eingerichtet, eine Nähschule wurde gegründet und nicht zuletzt ein Kindergarten, damit die Frauen ohne Sorgen um ihre Kleinkinder zur Arbeit gehen konnten.
Im Jahr 2009 wurde das Museum eröffnet, um diese wechselvolle Zeit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. In der Museumsmanufaktur werden heute noch Zigarren in alter Tradition und mit historischen Werkzeugen hergestellt. Frau Arnold zeigte die einzelnen Arbeitsschritte. Mit der Technik Entrippen, Reißen, Wickeln und Rollen führte sie vor, wie aus Tabak eine Zigarre wird.
Es war eine sehr informative und kurzweilige Vorführung, und am Ende bedankte sich die Vorsitzende Monika Schirner bei Sebastian Arnold mit einer Spende für das Museum und einem kleinen Präsent.
Ein gemeinsames Mittagessen in einem gutbürgerlichen Pfälzer Restaurant rundete den Vormittag ab.
An dieser Stelle sei bereits auf die nächste Veranstaltung hingewiesen. Am 10. Mai ist eine Wanderung durch die Tairnbacher Hohlwege geplant, geleitet von Herrn Franz Sieber.
Nähere Informationen folgen.
Monika Schirner