Besinnlicher, musikalischer Adventszauber mit Bläser- und Chormusik / Posaunenchor und Kirchenchor stimmen auf Weihnachten ein / Ehrungen

Tairnbach – rka – Mit einem festlichen Adventskonzert in der evangelischen Kirche haben der Posaunenchor und der Kirchenchor am Abend des 3. Adventssonntags die zahlreichen Besucherinnen und Besucher auf das bevorstehende Weihnachtsfest eingestimmt. Dabei boten die Bläser unter der Leitung von Rüdiger Egenlauf und der Chor unter seiner Dirigentin Sibylle Laß ein vielseitiges Programm, das im ersten Teil mehr adventlich, im zweiten Teil weihnachtlich geprägt war. Der Kirchenraum bot eine stimmungsvolle Kulisse für das Konzert, das von traditionellen Klängen bis zu modernen Chor- und Bläserstücken reichte.

Der Posaunenchor präsentierte sich mit einer sauberen Intonation und einem homogenen Klangbild. Der Kirchenchor bot eine festliche Mischung aus klassischen Advents- und Weihnachtsliedern sowie Chorwerke, die von barocken bis zu poppigen Klängen reichte. Damit sorgten beide Ensembles für eine stimmungsvolle und besinnliche Atmosphäre im Kirchenraum. Die Kirchenbesucher wurden aktiv in das Konzertgeschehen einbezogen, indem sie bei bekannten Advents- und Weihnachtsliedern wie „Wir sagen euch an den lieben Advent“ und „O du fröhliche“ mitsingen konnten. Pfarrer Klemens Dittberner ergänzte das Programm durch Gedanken und Lesungen, die den Sinn der Advents- und Weihnachtsbotschaft vertiefen sollten. Er wünschte seinen Zuhörern, sie sollten sich mit „Ohr und Herz durch die Musik berühren lassen“.

Feierlich, gehaltvoll, swingend eröffnet der Posaunenchor den Konzertabend mit „Extrade“ von Matthias Nagel. Als ausgewogene Mischung aus melodischen Linien und harmonischer Tiefe, kraftvoll in der Klangfarbe, intonierten die Bläser ein „Präludium“ von Gustav Adolf Merkel. Das Paradebeispiel einer sinfonischen Blasmusik ist die Komposition „Da ist ein Platz für Dich“. Sie erzählt in musikalischen Bildern – zunächst melancholisch in Moll – über die „Zeiten des Schweigens“ während der Corona-Pandemie. Langsam keimt die Hoffnung, die Klänge wechseln nach Dur als „Zeichen des erwachenden Lebens“. Die Trompeten glänzen in wunderbarer Zweistimmigkeit. Das Orchester steigert das Tempo und beendet das Werk mit einem strahlenden Schlussakkord. Der „Wellermann Song“ ist ursprünglich ein über zweihundert Jahre altes neuseeländisches Walfängerlied und erzählt in der Stimmung eines Shantys mit einer eingängigen Melodie vom Fernweh der Seefahrer. Sehr spannend gestaltet der Posaunenchor das sehr rhythmische Werk, indem sich die einzelnen Register in der Melodieführung abwechseln.

„What a wonderful world“ erklingt im Stil eines langsamen Swings. Die ruhige und optimistische Stimmung unterstützt das Blechbläser-Ensemble in einem warmen, vollen Klang. Wie der Name vermuten lässt, ist das Posaunenstück „Glocken der Weihnacht“ von einer feierlich-besinnlichen Stimmung geprägt. Die Bläser nutzen ihre Mehrstimmigkeit, um einen voluminösen Klang zu erzeugen, der an das Läuten der Kirchenglocken erinnert. Das „Weihnachts-Wiegenlied“ von John Rutter strahlt eine Atmosphäre der Ruhe, Besinnung und Hoffnung aus und versetzt den Besucher in eine friedliche, weihnachtliche Stimmung. Dabei betont der Posaunenchor vor allem die lyrischen Melodien, die er mit reicher Harmonie verbindet. Das mehrfach wiederkehrende sanfte „Ave Maria“ verleiht dem Lied eine beschaulich-feierliche Note.

Der Kirchenchor eröffnet den Reigen seiner Lieder mit dem zeitgenössischen, geistlichen Lied „Heilig ist Dein Name“. Dabei betont der Chor vor allem den erhabenen, feierlichen Charakter des Liedes. Eingängig und ausdrucksstark ist die Melodie, die darauf zielt, eine Atmosphäre der Andacht zu schaffen. Das „Halleluja“ von Leonard Cohen gilt als eines der bedeutendsten Songs der Popmusik. Bekannt ist es durch seine poetischen Texte, seine reichen biblischen Querverbindungen und seine eingängige, aber in vielen Teilen melancholische Melodie. Das Lied erzählt von menschlichen Erfahrungen wie Liebe, Verlust, Glaube, Verzweiflung. Geschickt vermischen sich im Song geistliche und weltliche Elemente, um die Zwiespältigkeit des Lebens – auf der einen Seite das Heilige, auf der anderen Seite das Zerbrechliche – einzufangen. Doch das Leben siegt in einem mächtigen „Halleluja“.

Für festliche Stimmung sorgten die beiden englischen Weihnachtslieder „Alle Himmel singen“ und „Freut euch all“. Der Chor „Jauchzet, ihr Himmel“ ist ein traditionelles Weihnachtslied, das beschwingt und freudig die Ankunft Christi feiert. „Stern in dunkler Nacht“ zählt zur Gattung der neuen geistlichen Lieder. Dabei ist der Stern ein Symbol für Hoffnung und Trost in Zeiten der Einsamkeit, ein Zeichen für Orientierung ähnlich dem Stern von Bethlehem. Sehr besinnlich und wohlklingend gestaltete der Chor das Lied. Vorweihnachtlicher Jubel war zu spüren beim gemeinsamen Auftritt von Chor und Bläserquartett. Der englische Festchor „Lobt den Herrn der Welt“ ist ein strahlender Lobpreis, der den ganzen Kirchenraum mit einem majestätischen, jubelnden Ton erfüllte.

Aus der befreundeten Gemeinde Mitlödi – mitten in der Bergwelt im Kanton Glarus in der Schweiz gelegen – war eine kleine Delegation zum Konzert angereist. Gemeinsam mit dem Posaunenchor präsentierte eine Solistin als musikalischen Gruß aus den Bergen den „Andachtsjodler“. Der Vorsitzende des evangelischen Kirchenchors, Norbert Wolf, nahm die Ehrungen vor. Seit 25 Jahren ist Sibylle Laß Chorleiterin und motiviert mit außergewöhnlichem Engagement ihre Sängerschar. Sie erhielt eine Ehrenurkunde von der Evangelischen Landeskirche in Baden. Seit 45 Jahren singt Beate Raque im Chor, Marita Hölzer wurde für ihr 40-jähriges Engagement im Chor zum Ehrenmitglied ernannt. Der Vorsitzende des Posaunenchors Jürgen Fuchs dankte allen Sängerinnen und Sängern, Musikerinnen und Musikern für einen wunderschönen, vorweihnachtlichen Konzertabend.