Am 24. Juli 2025 besuchte eine Holocaustüberlebende unser Gymnasium. Die 96-jährige Ruth Michel erklärte sich bereit, der 9. Klassenstufe über ihre Vergangenheit in der NS-Zeit zu berichten. Sie erzählte, dass sie bereits mit 13 Jahren keine Kindheit mehr hatte. Denn aufgrund der Ermordung ihres jüdischen Vaters war sie schon in jungem Alter dazu verpflichtet, Verantwortung für ihre Familie zu übernehmen. Anschließend berichtete sie uns von dem traumatischen Erlebnis der Bombardierung ihres Heimatorts, in welchem sie später auch das Kriegsende miterlebte. Wie sie diese Zeit erlebte und verarbeitete? Sie blieb getarnt als polnische Zwangsarbeiterin, erzählte niemandem von belastenden Ereignissen und ,,lebte weiter wie alle anderen Menschen auch“. Lange Zeit verdrängte sie also die Geschehnisse und begann dann erst mit ungefähr 60 Jahren ein Manuskript mit dem Titel ,,Flucht nach vorne“ zu verfassen. Außerdem hielt sie viele Lesungen. Sie warnt davor, dass sich die Geschichte wiederholen könnte. Ihr Appell an uns Jugendliche lautet: ,,Gegengruppen bilden, auf die Straße gehen und Nein sagen.“ Abschließend gab sie uns den Rat, aufzupassen, dass Frieden bleibt.
(Frida, Ola)