Kaufmännische Berufsschule bietet Technikunterricht für angehende Industriekaufleute an
An der Helene-Weber-Schule treffen sich die Ausbilder*innen mehrfach im Schuljahr mit den Lehrer*innen, die die kaufmännischen Auszubildenden betreuen. Im ersten Lehrjahr der Industriekaufleute wird in Kooperation mit der Willi-Burth-Schule Technikunterricht angeboten.
Neben zahlreichen Punkten auf der Tagesordnung setzte die Bereichsleiterin Sabrina Appeltauer einen Schwerpunkt auf die Vorstellung dieser besonderen Erweiterung zum eigentlichen Fachunterricht, die von mehreren Lehrkräften der Willi-Burth-Schule in Theorie und Praxis durchgeführt wird. In drei Schuljahren finden 160 Stunden Technikunterricht statt. Nach einer grundlegenden theoretischen Einführung im ersten Lehrjahr standen Themen wie das Bohren, wobei Schnittdaten bestimmt werden, oder das Biegen, hierbei werden Zuschnittslängen berechnet, auf dem Programm. Hierbei wurden z. B. beim Bohren die relevanten Schnittdaten für einen Bohrvorgang bestimmt, welche später in einen Arbeitsplan überführt wurden. Das Messen am Messschieber ist eine weitere sinnvolle Vorbereitung auf den Werkstattunterricht und darüber hinaus im Ausbildungsbetrieb hilfreich bei der Wareneingangskontrolle. Im zweiten Lehrjahr werden Grundlagen im Drehen und Fräsen vermittelt sowie die technische Kommunikation vertieft. In diesem Schuljahr stellen die Schülerinnen und Schüler einen Tesa-Abroller her. Hier werden die Fertigungstechniken Drehen und Fräsen angewendet. Die Tesa-Roller wurden anschließend lackiert und erhielten eine persönliche Prägung mit dem Namen des jeweiligen Schülers oder der Schülerin. Zudem konnten die selbst hergestellten Produkte auch jeweils mit nach Hause genommen werden. Das Zeichnen spielt im dritten Lehrjahr eine bedeutende Rolle, gezeichnet werden einfache Bauteile in drei Ansichten, Werkstücke im Vergrößerungsmaßstab, Schnittdarstellungen sowie Schraubenverbindungen. Von der Planung zur Fertigung ist stets der Leitsatz. So wird z. B. im ersten Jahr Theorie und Praxis verbunden und am Ende wurde ein Schloss aus den Werkstoffen Stahl und Aluminium hergestellt. Es funktioniert wie ein Vorhängeschloss und beinhaltet verschiedene Arbeitsschritte wie Zusägen, Feilen, Fräsen, Bohren und Biegen. Das Biegen am Ende erfordert das Zuschneiden des Bügels, das Abmessen des Zuschnitts, das Einzeichnen der Biegestelle am Bügel sowie das Durchführen des Biegevorgangs mit abschließender Endkontrolle. Präsentiert wurde der Technikunterricht, stellvertretend für alle durchführenden Lehrkräfte, von Peter Schandelmeier.
Mit gemeinsamen Gesprächen der Lehrkräfte mit den Ausbildern fand ein Austausch über Themen wie die Neuordnung der Ausbildung der Industriekaufleute, die kommenden Erasmus+ Aufenthalte, die Projektarbeiten der Azubis sowie ein Rückblick auf den Marktplatz Ausbildung statt. Die LOK endete mit einem gemeinsamen Werkstattbesuch aller Teilnehmer. Durch die Werkstatt führte der neue Werkstattleiter Dieter Metzler, er präsentierte Bauteile, welche dieses Jahr hergestellt wurden.