Am 11.06.2024 besuchten die Klassen 9a, 9b und 9c das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof im Elsass. Es war das erste Mal an der Ludwig-Uhland-Schule, dass bereits in der 9. Klasse im Rahmen des Geschichtsunterrichts der Besuch einer Gedenkstätte stattfand. In den Jahren davor wurde diese Fahrt erst mit den Schülerinnen und Schülern der 10. Klassen zum ehemaligen Konzentrationslager Dachau unternommen.
Natzweiler, ein etwa 55 km südwestlich von Straßburg gelegener Ort, wurde wegen der Rosa-Granit-Vorkommen von den Nationalsozialisten ausgewählt und vom 1. Mai 1941 bis zum 23. November 1944 zu einem sogenannten Straf- und Arbeitslager gemacht. In diesen dreieinhalb Jahren wurden 52000 Deportierte nach Natzweiler-Struthof und seine Außenlager verschleppt, etwa 17000 Menschen starben dabei.
67 Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen und 3 Lehrerinnen der Ludwig-Uhland-Schule reisten mit dem Bus an. Der erste beeindruckende Moment war, schon vor der Ankunft an der Gedenkstätte, die Anfahrt zum KZ, denn die letzten acht Kilometer musste der Bus 450 Höhenmeter auf einer serpentinenähnlichen Straße, die von den ersten Sträflingen 1941 in Schwerstarbeit gebaut wurde, passieren. Am Haupteingang angekommen, wurden die Schülerinnen und Schüler nach einem kurzen Vortrag durch die Lehrerinnen angehalten, in 4er-Gruppen Aufgaben zu verschiedenen Stationen auf dem Gelände der Gedenkstätte zu bearbeiten. Die Schülerinnen und Schüler konnten zwischendurch aber auch jederzeit Fragen an die Lehrerinnen stellen. Einige Schülerinnen hatten sich schon vor dem Gedenkstätten-Besuch auf spezielle Themen, die im Zusammenhang mit dem Konzentrationslager standen, vorbereitet und hielten deshalb kurze Vorträge für ihre Klassenkameradinnen und -kameraden. Sehr beeindruckend waren u. a. die Galgenstätte, das Krematorium, die Sandgrube und die „Baracke“, in der Zeitzeugenberichte und Bilder von den schrecklichen Ereignissen, die an diesem Ort geschehen sind, zu sehen waren. Die letzte Station war die ehemalige Gaskammer, zu der alle gemeinsam eine kurze Fußstrecke zurücklegen mussten. Dabei kam die Gruppe auch an der ehemaligen Kommandanten-Villa vorbei. Der zur Villa gehörige Pool verursachte bei vielen der Jugendlichen Fassungslosigkeit und Unverständnis – wie konnte man neben einer Stätte des Unrechts einfach in Luxus und Unbeschwertheit leben … Vor der Gaskammer hielt eine der Lehrerinnen einen kurzen Vortrag zur Bedeutung der Einrichtung. Auch hier war die Betroffenheit der Schülerinnen und Schüler deutlich zu spüren.
Nach drei Stunden intensiv erlebter Geschichte traten die Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Lehrerinnen wieder die Heimreise an. Für alle ging so eine sehr beeindruckende Exkursion zu Ende.