Seit über 30 Jahren pflegen die beiden Gemeinden Sandhausen und Königswartha ihre Partnerschaft. Diese Partnerschaftspflege folgt im regelmäßigen Wechsel. Dieses Jahr stattete deshalb eine Delegation von Gemeinderäten der SPD, CDU und FDP mit Bürgermeister Hakan Günes unseren Freunden aus Königswartha einen Freundschaftsbesuch ab. Von unserer Seite waren Altgemeinderat Günter Köhler sowie die beiden Gemeinderäte Jonas Scheid und Jürgen Rüttinger mit dabei.
Die Anreise war anfangs sehr beschwerlich, denn kurz vor dem Ziel standen wir vor Dresden fast zwei Stunden im Stau. Dies ließ uns trotzdem nicht entmutigen. Die Vorfreude auf den anstehenden Besuch machte dem Frust über den stockenden Verkehr schnell ein Ende. Dennoch mussten wir infolge der Verspätung den Besuch des dortigen Heimatmuseums sowie den Rundgang durch Königswartha ausfallen lassen. Nach unserer Ankunft im Hotel Heidehof lud uns der Bürgermeister von Königswartha Sven Nowotny zu einem Abendessen ein. Schließlich gab es seit dem Besuch im letzten Jahr mit ihm und seinen Gemeindevertretern viel zu erzählen.
Am nächsten Tag machten wir nach dem Frühstück einen Abstecher zum Freundschaftsbaum in Königswartha. Diesen hatten wir vor zwei Jahren dort mit dem Bürgermeister eingepflanzt. Wir stellten erfreut fest, dass der Baum nach wie vor prächtig wächst und gedeiht, wie auch die Partnerschaft weiterwachsen und gedeihen soll.
Danach fuhren wir in die Gedenkstätte Bautzen, die in DDR-Zeiten als Stasi-Gefängnis diente. Heute ist es ein bedrückender Erinnerungsort, um an die politischen Verfolgungen des DDR-Regimes zu erinnern. Während der Besichtigung der Anlage und beengten Zellen erfuhren wir vom Ausstellungsleiter äußerst anschaulich und dramatisch, wie die Stasi mit den Gefangenen, die sich gegen das Regime gestellt hatten, bis zur Wende umgegangen war.
Im Anschluss daran nahmen wir im Gasthaus „Wjelbik“ unser Mittagessen ein, welches uns traditionell sorbische Gerichte anbot. Das Gasthaus besticht durch seine sorbische Tradition und Gastfreundschaft. Es informiert außerdem über die Sorben, die Bautzen als ihre Hauptstadt ansehen. Die Sorben gehören in Deutschland zu einer anerkannten slawischen Minderheit, die im 6. Jahrhundert in die Lausitz einwanderten und dort sesshaft wurden. Heute pflegen sie ihre Traditionen und Gewohnheiten weiter. Sorbisch gehört zur zweiten Amtssprache in Deutschland. Auffällig sind so die Stadtbezeichnungen und Straßennamen in sorbisch. Königswartha heißt so „Rakecy“ und Bautzen „Budyšin“.
Vom Mittagessen gestärkt, nahmen wir an der Stadtführung durch Bautzen teil. In einer fast dreistündigen Erkundungstour durch die Altstadt besichtigten wir die Simultankirche St. Petri. Simultankirchen beherbergen sowohl die evangelische als auch katholische Konfession unter einem Kirchendach. Durch baulich versetzte Anordnungen im Kirchenschiff weisen diese Bauten eigene Altäre als auch Symboliken auf.
Nach der Kirchenbesichtigung führte uns der Weg in den Untergrund der Stadt. Die unter der Erde befindlichen tiefen Geheimgänge des mittelalterlichen Bautzens waren für uns sehr beeindruckend. Danach stiegen wir den Kirchturm hoch, um von oben herab auf die Stadt zu schauen. Infolgedessen konnten wir so äußerst schöne und eindrucksvolle Blickwinkel auf Bautzen genießen.
Am Abend lud uns Sven Nowotny zu einem weiteren Abendessen ein. Die Abende gemeinsam und die zahlreichen Gespräche mit unseren Freunden aus Königswartha bereicherten und vertieften weiter unsere Partnerschaft. Deshalb freuen wir uns schon riesig darauf, wenn wir unsere Freunde aus Königswartha bei ihrem Gegenbesuch im nächsten Jahr wieder sehen werden.
Für die SPD: Jonas Scheid & Jürgen Rüttinger