Am vergangenen Wochenende stand erneut der Bevölkerungsschutz im Landkreis Karlsruhe im Mittelpunkt: In Ettlingen, Philippsburg und Waghäusel fanden drei Übungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und realitätsnahen Szenarien statt. Ziel war es, Einsatzbereitschaft, Zusammenarbeit und Leistungsfähigkeit der beteiligten Einheiten zu stärken.
In Ettlingen absolvierte der Zug Logistik Karlsruhe-Land am Samstag, 5. Juli, eine Aus- und Fortbildung zur Ladungssicherung. Einsatzkräfte der Feuerwehren Bretten, Ettlingen, Kronau, Weingarten, Waldbronn sowie des DLRG-Bezirks Karlsruhe e.V. und des Malteser Hilfsdiensts Bruchsal trainierten im Katastrophenschutz- und Einsatzmittellager des Landkreises die sichere Verladung von Material. Neben rechtlichen Grundlagen lag der Fokus auf der praktischen Sicherung von Ausrüstung auf Einsatzfahrzeugen – ein wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit und Effizienz im Einsatz.
In Philippsburg übte der Zug Wasserförderung AB-Wasserförderung gemeinsam mit der Werkfeuerwehr des Kernkraftwerks Philippsburg ein komplexes Szenario im Energiepark. Simuliert wurde eine Störung an der Wärmezentrale mit hohem Löschwasserbedarf (über 3.000 Liter/Minute) bei gleichzeitigem Stromausfall. Um die Löschwasserversorgung sicherzustellen, wurde eine rund 800 Meter lange Förderstrecke zum Rhein aufgebaut. Die enge Abstimmung zwischen Wasserförderzug und Werkfeuerwehr funktionierte reibungslos. Den größten Umfang hatte die mehrtägige THW-Übung „Mineralwasser 2025“ in Waghäusel-Wiesental vom Freitag, 4. bis Sonntag, 6. Juli. Über 140 Einsatzkräfte aus den THW-Ortsverbänden Heidelberg, Heilbronn, Neunkirchen, Oberhausen-Rheinhausen und Waghäusel trainierten auf dem Gelände der Firma Heidelberg Materials Mineralik GmbH unter realitätsnahen Bedingungen das Szenario eines Erdbebens. Nach dem Aufbau eines Feldlagers wurden über 17 Einheiten mit mehr als 20 Fahrzeugen, vier Booten und drei Baumaschinen in vier Einsatzabschnitte geschickt. Aufgaben waren u. a. die Rettung vermisster Personen, Verbau von Sandsäcken, Freiräumen von Verkehrswegen und Löschwasserförderung. Erschwert wurden die Einsätze durch das weitläufige Gelände, realitätsnahe Verletzungsdarstellungen durch den DRK Kreisverband Karlsruhe und den DLRG Bezirk Karlsruhe sowie die komplexe Logistik über die große Wasserfläche.
Kreisbrandmeister Jürgen Bordt zog als Fazit: „Diese Übungen belegen, wie breit und leistungsfähig der Bevölkerungsschutz im Landkreis Karlsruhe aufgestellt ist“.