Mit einer festlichen Gala haben die Abiturienten des Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasiums ihren Schulabschluss gefeiert.
Die mitreißenden Tänze könnte man nennen, die handgemachte Musik der Band, die humorvollen Videos und die unterhaltsamen Spiele mit den Lehrern. Dennoch hätte man damit nur einen vagen Eindruck von dem vermittelt, was am Donnerstagabend in der Remchinger Kulturhalle los gewesen ist. Fünf Stunden lang haben die Abiturienten des Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasiums dort ihren Abschluss gefeiert: mit einem abwechslungsreichen Programm, mit vielen Gästen und noch mehr lobenden Worten. 76 Schüler haben die allgemeine Hochschulreife erreicht, 15 von ihnen mit einem Notendurchschnitt, der unter 1,6 liegt. Bei einem beachtlichen Gesamtdurchschnitt von 2,2 haben drei Schüler sogar eine glatte Eins im Zeugnis stehen. Als Direktor Hartmut Westje-Bachmann den Abiturienten vor rund zwei Wochen die Ergebnisse der mündlichen Prüfungen ausgeteilt hat, ist ihm aufgefallen, wie sehr sie sich darüber gefreut und wie selbstverständlich sie ausnahmslos für alle applaudiert haben. Für ihn ein eindeutiger Beweis dafür, dass auch die Jugendlichen den Erwachsenen viel Positives mit auf den Weg geben können. Bei der Feier in der Kulturhalle betont Westje-Bachmann, dass das Abitur viele Türen öffne und Möglichkeiten schaffe, von denen auf der Welt viele Menschen nur träumen könnten. Aber er verweist auch auf die Verantwortung, die mit dem höchsten deutschen Bildungsabschluss einhergeht. An die Abiturienten appelliert der Direktor, nie auf andere herabzusehen und nur an sich zu denken, sondern voller Optimismus hinter Vorurteile und Fassaden zu schauen.
Er hofft, dass es ihnen gelingt, dem Alltäglichen etwas Magie abzugewinnen und sich selbst zu vertrauen. Er wünscht ihnen Hoffnung, Zuversicht und einen Beruf, der ihnen Spaß macht und ein glückliches Leben ermöglicht. Der Direktor weiß noch, wie verschüchtert viele der heutigen Abiturienten vor neun Jahren als Fünftklässler bei ihrer Einschulung waren und wie er sie damals aufgefordert hat, ihre Sorgen zu ihm auf die Bühne zu werfen, damit man sie gemeinsam wegräumen kann. „Bleibt auch in Zukunft so mutig und optimistisch, wie Ihr Euch in diesem Moment gefühlt habt.“ Es ist ein Moment, an den sich auch Schülersprecher Emil Reichelt noch gut erinnern kann. In der Rede für die Abiturienten blickt er humorvoll, aber auch nachdenklich zurück auf 13 Jahre „Klassenkampf“: auf 2.000 Schultage und auf die oft gestellte Frage: „Kommt das in der Klausur dran?“ Reichelt erzählt vom ersten Tag in der Grundschule mit „viel zu großen Ranzen“, an dem alles riesig und neu war. Später folgten die Fachraumordnung für naturwissenschaftliche Räume, das Auswendiglernen von Stundenplänen, die ersten mündlichen Noten, die Corona-Zeit und die Kursstufe, in der aus den Schulklassen eine echte Gemeinschaft wurde. Reichelt dankt seinen Mitschülern, den Eltern, der Schulleitung und den Lehrern. Damit ist er bei der Abigala nicht allein: Immer wieder gibt es in der Remchinger Kulturhalle kreative Geschenke, eingebettet in ein buntes Programm: Die Abiturienten zeigen selbst gedrehte Filme und Bildergalerien, mitreißende Tänze und Choreographien. Musik kommt von einer Band, die ebenso wie alle übrigen Mitwirkenden immer wieder tosenden Beifall erhält. – Nico Roller