Bildung

Bildung und die grüne Gurke

Einwohnerversammlung: Bürgermeister Marc Kersting gibt einen Überblick über den Stand der Dinge. Das Foyer der Kulturhalle ist voll. Voll mit Plänen...


Einwohnerversammlung: Bürgermeister Marc Kersting gibt einen Überblick über den Stand der Dinge.
Das Foyer der Kulturhalle ist voll. Voll mit Plänen und Zeichnungen – und diese bilden ab, was Süßen derzeit ist: eine Stadt im Umbruch, und auch so eine Art ganz große Baustelle. Am Donnerstag war Einwohnerversammlung in der Kulturhalle, Bürgermeister Marc Kersting gibt einen Überblick über das, was in der Stadt derzeit geht, und das ist vor allem: Bauen. Neues Schulzentrum, Hallenbad-Sanierung, Grundschul-Umbau, B-10-Rückbau, Innenstadt-Umbau: irgendwo wird immer gebuddelt und gebaut, manchen ist es mitunter etwas viel, aber: Die Baustellen zeigen auch, was den Verantwortlichen, also dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung in Süßen, nicht fehlt: Ideen und Mut, diese umzusetzen. Wer vor kurzem eine nicht billige – aber richtig schöne und gut genutzte Kulturhalle – bezogen hat, für gut 25 Millionen Euro eine neue Schule baut, gleichzeitig das marode Hallenbad saniert und auch noch die Heidenheimer Straße in der Innenstadt umbaut, der hat es nicht so mit Schwarzmalerei, sondern setzt auf die Zukunft.
Zukunft, das sind vor allem Kinder, und deren Bildung ist der Stadt lieb und teuer, der Schulneubau ist das mit Abstand wichtigste, größte und mutigste Projekt der Stadt. Es gehe ganz gut voran auf der Großbaustelle zwischen Bizet- und Lange Straße, sagt Kersting, man hänge etwas hinter dem Zeitplan her, trotzdem soll das neue Schulhaus Ende das Jahres fertig sein. „Stemmbar“ für die Stadt sei das allerdings nur, weil es reichlich Fördergeld und Zuschüsse gibt, deutlich mehr als die Hälfte der 25 Millionen Euro überweisen Land und Bund an die Stadt, sagt Kersting. Die Zukunft im Blick haben die Planer dabei auch: das neue Gebäude ist problemlos aufstockbar, falls doch irgendwann in den nächsten Jahren mal eine Oberstufe nach Süßen kommt und Platz braucht. Investiert hat die Stadt auch für die Kleinen, die noch nicht zur Schule gehen. Das immerhin siebengruppige Kinderhaus mit den drei Bs, es heißt wirklich „beim Birnbäumle“, ist fertig. Überhaupt, die Kinderbetreuung: Die führt zu immer mehr Personal. Gut 300 Mitarbeiter hat die Stadt derzeit, als Kersting 2010 als Bürgermeister anfing, waren es noch zwischen 170 und 180, mittlerweile gibt es aber auch zwei Kindergärten mehr in der Stadt. Und: nicht alle 300 sind Vollzeit-Kräfte, viele arbeiten in Teilzeit bei der Stadt.
Nach dem Kindergarten kommt die Grundschule, und auch die, jedenfalls die in der Heidenheimer Straße, wird umgebaut und erweitert. Das SBBZ ist raus, zieht in den neuen Bau an der Bizetstraße. Knapp 3 Millionen Euro werden verbaut, die Hälfte kommt als Zuschuss. Bildung und Digitalisierung gehören zusammen, die Stadt gibt den Schülern Tablets an und in die Hand, damit sie den Umgang mit Computer und Internet lernen. Denn die neue Technik habe ihre Tücken, sagt Kersting, auch die KI. Was kann man glauben, was ist Blödsinn, wie entdecke ich Fake-News: das muss man lernen, sagt Kersting und bringt das Beispiel mit der grünen Gurke: „Wenn Sie die KI fragen, wo in Ulm die grüne Gurke steht, dann bekommen sie tatsächlich ein Ergebnis“, sagt der Bürgermeister. Tatsächlich: die KI schwadroniert was von Essiggurken im Weihnachtsbaum. Dann doch lieber Bildung in Süßen.
Ach ja, Internet und Baustelle: Der Glasfaser-Ausbau kommt wohl auch. Am 25. Juni um 19 Uhr informiert die Deutsche Glasfaser in der Kulturhalle, wann es endlich losgeht mit dem Ausbau. 45 Kilometer Glasfaser-Kabel will sie in Süßen verlegen, das soll insgesamt 12 Monate dauern. Die nächste Baustelle kommt bestimmt.
Info
Süßen in Zahlen
Genau 10.220 Einwohner hatte Süßen zum letzten Zähl-Stichtag Ende Juni 2024. Davon waren 1.811 unter 18 Jahre alt. Gut 3.000 von ihnen sind sozialversicherte Beschäftigte, es gibt 192 Arbeitslose, 2.300 tägliche Einpendler und 3.555 Auspendler.
Noch eine Zahl: beim letztjährigen Hochwasser Anfang Juni lag der Filspegel in Süßen bei 4,61 Metern. Und: die oft kritisierte Fischtreppe hinter der Kulturhalle, die eigentlich ein Hochwasserschutz ist, hat - in Kombination mit der automatischen Öffnung des Mühlkanals - bestens funktioniert, sagt Bürgermeister Marc Kersting. Ohne wäre das Wasser quer durch die Stadt gelaufen. Bis zum Stand von 4,90 Meter können wir gut schlafen, sagt er.
Artikel von Peter Buyer

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Ausgabe 24/2025
von Stadt Süßen
12.06.2025
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