Am Donnerstag, 27. März 2025, veranstaltete das Dornstetter Schulzentrum seine achte Bildungsmesse. Dieser gemeinsame Tag von Realschule und Werkrealschule bot den Schülerinnen und Schülern der achten und neunten Klassenstufen die Gelegenheit, sich direkt vor Ort bei den teilnehmenden Firmen über eine Fülle verschiedener Ausbildungsberufe zu informieren. Auf die Bedeutung beruflicher Orientierung für eine reflektierte, passende und stimmige Berufswahl gingen sowohl Rektorin Sonja Beck als auch Rektor Uwe Kretzschmer in ihren Begrüßungsansprachen ein. Auch Bürgermeister Bernhard Haas verwies darauf, dass die Wahl des Berufes zugleich eine grundlegende Weichenstellung für das gesamte Leben darstellt. Die Wahl des richtigen Berufes sei, so das Stadtoberhaupt, sowohl für den persönlichen Werdegang als auch für das wirtschaftliche und gesellschaftliche Wohlergehen unseres Landes von zentraler Bedeutung. Mannigfache Hilfestellungen in diesem schwierigen Entscheidungsprozess – immerhin gilt es, sich zwischen 328 anerkannten Ausbildungsberufen in Industrie und Handwerk, im öffentlichen Dienst, im Dienstleistungssektor, in der Haus-, Land- und Forstwirtschaft zu entscheiden – bietet dabei das Dornstetter Schulzentrum. Wie die für die Berufsorientierung zuständigen Lehrerinnen Caroline Brand und Dorothee Faulhaber-Stützel beim gemeinsamen Rundgang durch die Bildungsmesse deutlich machten, werden die Schüler beider Schularten bereits ab der 5. Klasse intensiv auf die Berufswahl vorbereitet. Beide Fachlehrerinnen verwiesen auf die vielen eng verzahnten Bausteine, mit denen die Schüler des Dornstetter Schulzentrums auf vielfältigen Wegen für die richtige Berufswahl befähigt werden, angefangen von der engen Kooperation Schule-Betrieb bis zum konsequenten Ausbau der Praxiserfahrungen durch mehrere Praktika.
Aber auch die an der Bildungsmesse teilnehmenden Betriebe scheuen keine Mühen, um die Schüler hierbei zu unterstützen. Sowohl die einzelnen Infostände als auch die Präsentationen der Betriebe waren gut nachgefragt. Über die Anforderungen, Möglichkeiten und Stolpersteine, die die verschiedenen Berufsausbildungen bergen, informierten dabei als Ausbildungsbotschafter ihrer Firmen zahlreiche Auszubildende; erfrischend und aus erster Hand. So berichteten Sven als zukünftiger Mechatroniker und Marvin als angehender Industriemechaniker, dass ihnen ihre Ausbildung viel Freude mache: Cool sei in der Lehrwerkstatt vor allem das Bedienen der großen CNC-Drehmaschinen. Cool sei aber auch, so beide strahlend, das Betriebsrestaurant. Was seine Berufswahl anbelangt, war Kevin dagegen pragmatisch vorgegangen: „Ich wollte nicht weiter zur Schule gehen, und ich schraube halt gerne. Deshalb fang ich eine Lehre als Land- und Baumaschinenmechaniker an. Darauf freue ich mich“. Wichtige Informationen aus erster Hand erhielten die interessierten Schülerinnen und Schüler auch von den vielen Ausbildern, die an diesem Nachmittag ihre Lehrwerkstätten mit dem Schulzentrum vertauscht hatten. Von 27 regionalen Betrieben verschiedenster Berufsfelder waren die für die Ausbildung Verantwortlichen nach Dornstetten gekommen, vom Autohaus Barth bis zur Firma Weinmann Aach, von der AOK und den Hotels Lauterbad und Bareiss bis zum Hörzentrum und der Schwarzwaldwerkstatt Dornstetten. Zudem stand die Bundesagentur für Arbeit Schülern und Eltern für Fragen zur Verfügung. Als überaus sinnvoll erwiesen sich dabei die verpflichteten Fragebogen, die Frau Brand und Frau Faulhaber-Stützel für ihre Schüler entwickelt hatten. Diese mussten jeweils für einen Handwerksbetrieb, ein Industrieunternehmen und einen Betrieb aus dem Dienstleistungssektor deren Ausbildungsanforderungen und Inhalte erfragen: Schulfächer, auf die seitens der Betriebe besonderer Wert gelegt wird oder Schulabschlüsse, die Voraussetzung für den Beruf sind. Auch die Frage nach der Ausbildungsvergütung im 1. Lehrjahr und dem Lohn nach bestandener Gesellenprüfung erweckte großes Interesse.
Was betriebliche Anforderungen an die Auszubildenden und etwaige Ausschlusskriterien anbelangt, musste eine Ausbilderin der Gastronomie nicht lange überlegen: „Wenn man keine Lust hat auf Menschen, dann ist man bei uns falsch.“ Wichtig im Gastronomiebereich sei auch, so die Fachfrau, Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit, Pünktlichkeit und Motivation. Arbeitstugenden, zu denen sich auch die Ausbilder der anderen Betriebe bekannten. Einhellig versuchten alle, den interessierten Schülern die Vorzüge ihres Berufes schmackhaft zu machen. Da versprachen die Vertreter des Dornstetter Hörgerätezentrums den interessierten Schülern einen abwechslungsreichen Beruf, der sowohl kaufmännische Aufgaben als auch viele soziale Kontakte enthalte. Die Ausbilderinnen des Hotels Lauterbad priesen dagegen die vielfältigen Möglichkeiten, die ihren derzeit 21 Auszubildenden offenstehen; offensichtlich mit Erfolg, denn eine Schülerin der 8. Klasse vereinbarte noch an Ort und Stelle dort ein Praktikum. Viele der ausstellenden Handwerksbetriebe klagten darüber, dass bei ihnen – trotz vieler Verbesserungen und Vorzüge – die Bewerberlage dünn sei. Mit Slogans wie „Komm ins Team“ und „Zusammen sind wir brillant“ warben sie um zukünftige Auszubildende.