Am vergangenen Donnerstag bestand für die Stadträte aus Schwaigern und Leingarten die Möglichkeit, den Gutshof der Familie Weibler in Bretzfeld-Siebeneich zu besichtigen.
Herr Konrad Weibler informierte die anwesenden Stadträte über die verschiedenen Standbeine des Gutshofs.
Im Sommer 2011 bekam Siebeneich den Titel „Gläsernes Bioenergiedorf“ vom baden-württembergischen Landwirtschaftsminister verliehen. Voraussetzungen dafür sind, dass im Ort mindestens so viel elektrischer Strom aus regenerativen Quellen produziert wird, wie tatsächlich verbraucht wird. In Siebeneich gelingt das um ein Vielfaches allein über die Biogasanlage der Familie Weibler. Zusammen mit den Fotovoltaikanlagen wird dadurch über zehnmal so viel Strom im Ort produziert, als tatsächlich verbraucht wird.
Die zwei Blockheizkraftwerke der Biogasanlage erzeugen nicht nur 380 kW elektrischen Strom, sondern auch genau so viel Abwärme. Anstatt diese ungenutzt an die Umgebung abzugeben, wurde ein weitverzweigtes Nahwärmenetz mit einer Gesamtlänge von über 2 km angelegt, um Wohn- und Betriebsgebäude zu heizen. Dabei wird das heiße Kühlwasser in unterirdischen, isolierten Leitungen nach Siebeneich, welches ca. 400 Meter entfernt liegt, gepumpt. Inzwischen sind an das Nahwärmenetz über 30 Haushalte in Siebeneich angeschlossen. Darunter auch alle Gebäude, die zum Betrieb Weibler gehören. Auch die benötigte Prozesswärme in der Weinkellerei oder die Heizung der Festhalle wird ausschließlich vom Nahwärmenetz versorgt. Somit werden keine fossilen Brennstoffe benutzt, um Wärme oder Elektrizität zu erzeugen.