Biologische Blattlausbekämpfung

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Biologische Blattlausbekämpfung

Glücklicherweise richtet nicht jede der unzähligen Blattlausarten ernste Schäden an. So wandert z. B. die Apfelfaltenlaus schon nach einer Generation von den Apfelbäumen ab, an denen lediglich ein paar wenige rotblasig deformierte Blätter verbleiben. Kritischer ist ein Befall mit Lausarten, die z.B. durch deformierte Triebspitzen das Pflanzenwachstum beeinträchtigen oder zu verschmutzten Früchten führen. Jedoch: Marienkäfer und ihre Larven, Schweb- und Florfliegenlarven, Schlupfwespen, Raubwanzen, Ohrenkneifer, Singvögel …- viele Tiere ernähren sich von den massenhaft vorhandenen Läusen. Wenn es gelingt, diese Gegenspieler zu etablieren, lassen sich Schäden durch Blattläuse i. d. R. auch ohne Chemie in Grenzen halten. Entscheidend für den Erfolg dieser Strategie ist es, den Blattlausfressern ein attraktives Umfeld zu bieten. Es kann sich sogar auszahlen, Blattläuse möglichst früh im Jahr an „unwichtigen“ Pflanzen nicht zu bekämpfen, eben um rechtzeitig Gegenspielerpopulationen aufzubauen, welche spätere Lauskolonien an jungen Trieben von Nutzpflanzen wirksam stören. Häufig ernähren sich nur bestimmte Entwicklungsstadien der Gegenspieler von Blattläusen, z. B. im Falle von Schwebfliegen ausschließlich die Larven. Die voll entwickelten Tiere leben von Pollen, deshalb ist es wichtig, durch viele blühende Pflanzen ein Nahrungsangebot für die adulten Tiere zu schaffen. Ohrenkneifer verstecken sich tagsüber gerne in dunklen Ritzen, ein strohgefüllter Blumentopf - mit der Öffnung nach unten im Baum angebracht - hilft, diese Tiere in blattlausgefährdeten Bäumen anzusiedeln. Wichtig: die Aufwanderung von flugunfähigen Fressfeinden in Bäume gelingt nur, wenn keine Leimringe vorhanden sind.