In der Zeit von März bis Mitte Juli gilt deutschlandweit die Brut- und Setzzeit. In dieser Zeit bekommen die meisten Vogel- und Säugetierarten ihren Nachwuchs und ziehen diesen groß. Für die Elterntiere bedeutet diese Zeit jährlich Stress pur, denn schließlich muss nun nicht nur der eigene Energiebedarf, welcher durch die Jungtieraufzucht bereits erhöht ist, gedeckt werden, sondern auch der des Nachwuchses.
Bereits ab Februar liegen flächendeckend die ersten Junghasen auf den Wiesen und Feldern. Junghasen verlassen sich auf ihre natürliche Tarnung und zeigen selbst bei Annäherung durch Menschen, Hunde oder Landmaschinen keinerlei Fluchtverhalten. Dieses Verhalten, welches auch junge Rehkitze in den ersten Tagen zeigen, ist vollkommen natürlich und es besteht keinerlei Handlungsbedarf! Unbedingt liegen lassen und nicht berühren! Falls es dennoch zum ungewollten Kontakt kommt oder ein Jungtier zu nah am Weg liegt, können die zuständigen Jagdpächter über die Polizei darüber informiert werden.
Leider kam es in jüngster Vergangenheit fast wöchentlich vor, dass Rehe und Junghasen durch Hundebisse zu Tode kamen oder Rehe sich auf der Flucht vor Menschen in Zäunen verfangen und verletzt oder gar selbst stranguliert haben.
Wir appellieren deshalb erneut an die menschliche Vernunft und bitten Sie dringlichst, auf den geschotterten oder asphaltierten Hauptwegen zu bleiben und Hunde an die Leine zu nehmen. „Der tut doch nichts“, hört man jeden Tag; ein Reh oder ein Hase ahnt jedoch nicht, dass der Hund ja „nur spielen möchte“. Bitte denken Sie bei Ihrem nächsten Ausflug in die Natur daran, dass zwischen Mai und Juli die meisten Tiere trächtig sind oder bereits Jungtiere versorgen müssen.
Vielen Dank für Ihre Rücksichtnahme!