Seit über zehn Jahren ist es Tradition, dass in der Durlacher Karlsburg ein Museumsfest stattfindet. Am Sonntag, 25. Mai, luden die Mitarbeiter und Mitwirkenden des Pfinzgaumuseums und des Freundeskreises Pfinzgaumuseum Historischer Verein Durlach alle Interessierten zum Museumsfest ein.
Auch dieses Mal fand das Museumsfest wieder auf drei Ebenen statt: Ein Mal in der Karlsburg, ein Mal auf Ebene Vier im Pfinzgaumuseum und wieder im Museumskeller. Wer sich die Mühe machte, entweder den Fahrstuhl benutzte oder sportlich die Treppen rauflief, wurde im Museum herzlich von Dr. Christiane Sutter, der Stellvertretenden Leiterin der Historischen Museen der Stadt Karlsruhe, begrüßt.
Auf Ebene Vier findet gerade die Sonderausstellung „Mit Gespür für den Moment – Der Durlacher Fotograf Walter Schnebele“ statt, durch die Dr. Christiane Sutter führte. Neben zahlreichen Fotografien zu Vereinen und dem damaligen Leben in der Durlacher Pfinztalstraße fand sich auch Schnebeles Wohnzimmer dort. Viele Ausstellungsbesucher schmunzelten, als sie den Hinweis „Anfassen erlaubt – Hereinspaziert ins Wohnzimmer von Walter Schnebele“ lasen.
Sport stand bei Schnebele hoch im Kurs und da durften natürlich Bilder vom ASV Durlach 1902 nicht fehlen. Bilder vom Durlacher Markt gibt es ebenso wie die von der „Richt-Wohnanlage“, die mit ihren 16-geschossigen Hochhäusern am 19. April 1967 eingeweiht wurde. Bilder von internationalen Autorennen sah man ebenso wie Fotos, auf denen Walter Schnebele selbst (z. B. auf seinem Motorrad) abgebildet ist. Des Weiteren gaben Susanne Stephan-Kabierske und Museumsleiter Dr. Ferdinand Leikam Führungen zur Durlacher Geschichte.
Auf Ebene Vier gab es neben der Schnebele-Führung auch einen Raum, in dem Bibliothekarin Susanne Krauthauser den Kids (und ihren Eltern) zeigte, wie Bilderrahmen aus Karton und Papier geschaffen werden. Im Erdgeschoss zeigten Schriftsetzermeister Dieter Runde aus Maximiliansau und der Grötzinger Buchdrucker Bernd Pfatteicher, wie früher Druckwerke wie Bücher und Zeitungen noch von Hand gesetzt wurden. „Ja, damals gab es noch den Beruf des Schriftsetzers“, meinte Dieter Runde schmunzelnd. Jung und Alt waren gleichermaßen begeistert, wie diese Technik noch heute beherrscht wird.
Für das leibliche Wohl war mit Kaffee und Kuchen im Saal der Karlsburg gesorgt. Robin Cordier, erster Vorsitzender des Historischen Vereins Durlach, freute sich, wieder so viele Besucherinnen und Besucher begrüßen zu können. Im Foyer fand ein Flohmarkt der Durlacher Bürgerstiftung für Kultur und Geschichte statt. Für musikalische Unterhaltung sorgte „Cherry’s Band“ mit Rock- und Popsongs aus den vergangenen Jahrzehnten. Gleichzeitig fand vor der Karlsburg der Naturpark-Markt unter dem Motto „Mensch und Natur im Blick – Regional einkaufen und genießen“ statt. (ras)