Die ULi – Unabhängige Liste hatte gemeinsam mit den Freien Wählern einen Antrag eingebracht, der sowohl eine bessere personelle Ausstattung des Jugendzentrums Philippsburg („JuPhi“) als auch dessen Verlegung in eine der ehemaligen Hausmeisterwohnungen vor dem Copernicus-Gymnasium vorsah.
Bezüglich der Erhöhung der Personalausstattung unterstützte die Stadtverwaltung in der letzten Gemeinderatssitzung diesen Vorstoß ausdrücklich und betonte in ihrer fachlichen Stellungnahme, dass eine bessere Personalausstattung der Jugendzentren entscheidend dafür sei, mehr Kinder und Jugendliche zu erreichen und die Möglichkeiten der Offenen Kinder- und Jugendarbeit voll auszuschöpfen. Vor dem Hintergrund der seit Jahren angespannten Personalsituation empfahl sie, zwei Teilzeitstellen – eine mit einem Umfang von 61,5 %, eine weitere mit 50 % – auszuschreiben und zeitnah wiederzubesetzen.
Doch CDU, LPD und AfD stimmten gegen diesen Vorschlag – und verhinderten damit die dringend notwendige Stärkung der Jugendarbeit in Philippsburg, was mehr als deutlich macht, wie wenig Bedeutung manche Fraktionen offenbar einer zukunftsfähigen Jugendpolitik in unserer Stadt beimessen.
Die ULi zeigt sich darüber tief enttäuscht.
Nach unserer Auffassung ist das ein fatales Signal an unsere Jugendlichen. Gerade in Zeiten wachsender sozialer Herausforderungen muss eine Stadt in die jungen Menschen investieren – nicht auf der Stelle treten. Umso unverständlicher ist die Ablehnung, wenn man bedenkt, dass es in Philippsburg außerhalb der Jugendzentren ohnehin kaum Freizeitangebote für Jugendliche gibt.
Auch zur Standortfrage blieb der Durchbruch aus. Zwarwurde die Notwendigkeit einer Verlegung grundsätzlich anerkannt, doch die Entscheidung wurde auf die Haushaltsberatungen verschoben. Die ULi und die Freien Wähler stimmten dieser Verschiebung zähneknirschend zu, um zumindest die Diskussion am Leben zu halten. Eine Lösung rückt damit jedoch in weite Ferne.
Einzig dem Verwaltungsvorschlag, für alle drei Jugendzentren in Philippsburg eine Anerkennung als Einsatzstelle im Bundesfreiwilligendienst zu beantragen und die entsprechenden Stellen zu besetzen, war man sich unter den Fraktionen einig.
Für die Jugendlichen in Philippsburg bleibt die Lage also unverändert: Ein marodes, schwer zugängliches Gebäude, zu wenig Personal, kaum Perspektive auf Veränderung. Trotz großer Herausforderungen in der Jugendarbeit und einem überholten Provisorium bleibt das „JuPhi“ weiterhin unterbesetzt – und das auf absehbare Zeit.
Wir werden uns auch künftig mit Nachdruck für eine angemessene räumliche und personelle Ausstattung des „JuPhi“ einsetzen – und hoffen, dass spätestens in den Haushaltsberatungen endlich ein Umdenken stattfindet.
Andreas Jung
1. Vorstand