Am Freitag der Vorwoche gab es auf dem „Durlacher Kultursommer“ einen Leckerbissen für alle Blues-Fans: Die Band „Blues for Frets“ trat im Durlacher Schlosspark auf. „Ich stelle die Band kurz vor“, meinte Wolfgang, der aus Schielberg bei Marxzell stammt und seines Zeichens Bassist und Sänger ist: „Andi aus Hatzenbühl an der Harp, Misha an der Gitarre, Kosta an Cajon und Waschbrett“. Die beiden letztgenannten Musiker kommen aus dem Großraum Karlsruhe. Harpspieler Andi hat selbst mal etwa 30 Jahre in Durlach gelebt.
Das Publikum sollte eine „Reise in die Bluesvergangenheit ins 20. Jahrhundert“ erleben, einen „bluesigen Streifzug durchs vergangene Jahrhundert, über die 'Allman Brothers', bis hin zur Gegenwart", sagte er. Er ergänzte: „Wir fangen jetzt einfach an mit den 1920er-Jahren. Wir spielen Delta-Blues und beginnen mit Robert Johnson.“ Der Gitarrist, Sänger und Songwriter Robert Johnson (1911-1938) lebte in Greenwood, Mississippi, und galt als „King of the Delta-Blues“, einer Variante des sogenannten „Country-Blues“. Von Robert Johnson spielte die Band „Ramblin’ on my mind“.
„Little Red Rooster“ wurde u.a. durch die „Rolling Stones“ bekannt. Offiziell wurde „Little Red Rooster“ von Willie Dixon (1915-1992) geschrieben. Es wurde ebenso wie „One meat ball“ von Josh White (geboren 1914 oder 1915, gestorben 1969) gekonnt von „Blues for Frets“ vorgetragen.
Kurzer Name, langer Sinn: „Leadbelly“ sollte der Künstlername von Huddie Ledbetter (1889-1949) sein, der u.a. mit dem „Midnight Special“ bekannt wurde, bis man schließlich mit dem Stück „Melissa“ (1972) die „Allman Brothers“ künstlerisch würdigte. Ebenso wurden Stücke von Keb’ Mo’ (*1951) und John Mayall (1933-2024) gespielt. Von Keb’ Mo’ ist bekannt, dass sein am 23. Mai diesen Jahres veröffentlichtes Album „Room of Porch“ in der Schweiz auf Platz 7 und in Deutschland auf Platz 94 in den Charts stand. Also ein ganz aktueller Bluessong, der zeigt, dass die Blues-Szene immer noch sehr aktiv ist.
Weitere Bluesklassiker von Sleepy John Estes, Howlin Wolf, Doc Watson und einigen anderen Bluesmusikern sollten folgen und sorgten für das richtige „Blues-Feeling“. Alle drei Musiker bewiesen, dass sie „Vollblut-Bluesmusiker mit Leib und Seele“ sind.
Für den Begriff „Fret“ gibt es mehrere Definitionen, die nichts mit Musik zu tun haben. Eine lautet „Substantiv für Schiffsfracht“. Mit Schiffsfracht haben die Musiker von „Blues for Frets“ relativ wenig zu tun, dafür stehen diese auch als „Synonym und Substantiv für gute Bluesmusik“. Für das Blues-Publikum in Durlach war das Konzert definitiv ein musikalischer Leckerbissen, weshalb viel Applaus gespendet wurde. Da durften zum Abschluss natürlich die Zugaben nicht fehlen. Wettergott Petrus hat es schließlich auch gut mit all den Bluesfans in Durlach gemeint. (ras)
Info:
Veranstaltungstipp: „Blues for Frets“ treten am Sonntag, 21. September, in der Karlsruher „Tabou-Lounge“ ab 18.30 Uhr auf.
Der „Durlacher Kultursommer“ endete am 7. September mit dem Konzert der Band „Rockbrigade“. Viele Konzertbesucher wünschen sich eine Neuauflage des Kultursommers in 2026. Ein begeisterter Konzertbesucher meinte beim Auftritt von „Blues for Frets“ dementsprechend: „Hier ist von Blues, über Rock, bis hin zu Lesungen und Comedy einfach alles geboten. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.“