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Blüte der Kulturen: Asiens kulturelle Hochphase zwischen 950 und 1100 n. Chr.

Am Mittwoch, 09.07. haben wir im Kultur-Salon über die Entwicklung der Kultur in Asien gesprochen. Während Europa im Hochmittelalter durch Rittertum...
schwarz/weiß Bild. Im Hintergrund Berge. Vorne links ein großer Baum, voren rechts ein Mensch in einem Boot .
TuschmalereiFoto: Bing ImageCreator

Am Mittwoch, 09.07. haben wir im Kultur-Salon über die Entwicklung der Kultur in Asien gesprochen.

Während Europa im Hochmittelalter durch Rittertum und religiöse Umbrüche geprägt war, erlebte Asien zwischen 950 -1100 n. Chr. eine außergewöhnliche kulturelle Blüte.

In China markierte die Nördliche Song-Dynastie (960–1127) eine neue Ära. Mit der Verfeinerung von Porzellan, dem Aufstieg der Landschaftsmalerei und der Verbreitung des Buchdrucks (z. B. durch bewegliche Lettern) wurde die chinesische Hochkultur in neue Sphären gehoben. Konfuzianismus, Buddhismus und Daoismus verschmolzen philosophisch und gesellschaftlich. Zur selben Zeit blühte im südindischen Chola-Reich die Tempelarchitektur auf. Monumente wie der Brihadishvara-Tempel in Thanjavur zeugen von einer Zeit, in der Religion, Kunst und Wissenschaft untrennbar verbunden waren. Bronzeskulpturen, Sanskrit- und Tamil-Literatur sowie die Bhakti-Bewegung formten ein lebendiges kulturelles Mosaik.

Auch in anderen Teilen Asiens entwickelten sich beeindruckende Zentren. In Japan entfaltete die Heian-Zeit ihre elegante Hofkultur mit Werken wie dem „Genji Monogatari“, dem ersten Roman der Weltliteratur. InKorea führte die Goryeo-Dynastie buddhistische Kunst und grüne Celadon-Keramik zur Vollendung.

Im heutigen Kambodscha entstanden unter der Khmer-Herrschaft monumentale Tempelkomplexe wie Angkor Wat, während das Srivijaya-Reich (Sumatra) und das Pagan-Reich (Myanmar) als buddhistische Handels- und Kulturzentren florierten. InZentralasien wiederum verschmolzen islamische und türkische Traditionen – mit prächtigen Moscheen und blühenden Wissenschaftszentren in Buchara und Nishapur.

Die kulturelle Vielfalt Asiens im 10. und 11. Jahrhundert war ebenso beeindruckend wie ihre überregionale Vernetzung. Handel, Religion und Diplomatie verbanden Höfe, Tempel und Märkte – von Kyoto über Bagan bis Basra. Diese Epoche legte nicht nur den Grundstein für regionale Identitäten, sondern inspirierte auch spätere kulturelle Erneuerungen.

Am nächsten Mittwoch, den 16.07. schließen wir diese Zeitspanne 950-1100 n. Chr. mit der Kultur der arabischen Länder.

Erscheinung
Eislinger Zeitung
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Ausgabe 28/2025
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