Schnittblumen werden oft unter fragwürdigen Bedingungen angebaut und um die halbe Welt transportiert. Die in Deutschland verkauften Schnittblumen werden zu 80 Prozent importiert. Die allermeisten kommen aus den Niederlanden, gefolgt von Kenia, Italien, Äthiopien, Sambia und Ecuador. Eine Klimabilanz für Schnittblumen zu erstellen, scheiterte bisher an der Komplexität der Fragestellung: Was muss alles bilanziert werden? Woher kommt die Energie für die Heizkosten der Treibhäuser, was ist mit der Erde, in der die Blumen wachsen, ist da Torf drin, bei dessen Abbau Moore zerstört wurden? Wie steht es mit dem Wasserverbrauch, dem Einsatz von Mineraldüngern und Pestiziden?
Ein klein wenig Licht in diesen Fragendschungel brachten die Handelskette Migros in Zusammenarbeit mit Fairtrade Österreich, als sie 2024 den CO₂-Fußabdruck von Rosen aus Kenia untersuchten. In Kenia ist es das ganze Jahr über wärmer als in den Niederlanden, es fällt dort viel Regen und die Tage sind dort viel länger, sodass energieaufwändiges Heizen und Beleuchten von Gewächshäusern entfällt. Der Flugzeugtransport beträgt nur einen Bruchteil des Energieaufwandes, den niederländische Schnittblumen benötigen.
Also, wenn schon Blumen zum Valentinstag, dann fair gehandelte.
U.G.