„Wir können vieles künstlich herstellen, nicht aber das Blut“, verdeutlichte Oberbürgermeister Johannes Arnold bei der Blutspenderehrung im Rathaus. 15 Spender waren eingeladen worden, acht konnten den Termin wahrnehmen. Gemeinsam mit DRK-Vorstand Gerhard Tessen überreichte er den Spenderinnen und Spendern Ansteckpins und Urkunden. Dieses Mal war auch der Ortsvorsteher von Schluttenbach mit dabei, das hatte seinen Grund.
Es gebe viele Situationen, in denen Blut benötigt wird, bei Unfällen, Operationen, bei bestimmten Krankheiten. Blut zu spenden drücke Solidarität aus, unterstrich der OB; dies sei in Zeiten, in denen Egoismus um sich greife und viele nur auf das eigene Wohlergehen fokussiert seien, bedeutsam: Uneigennützigkeit sei selten geworden. „Sie alle haben eine andere Haltung“, wandte er sich an die zu Ehrenden, sie seien Vorbilder und Motivation für andere. Die Blutspendeaktionen seien wichtig für das DRK, als Werbeveranstaltung in eigener Sache und um die Arbeit fortsetzen zu können, die so wichtig sei für eine Stadt. Keine Kulturveranstaltung, kein Sportfest ohne die Bereitschaft des DRK!
„Schön, dass wir diese Ehrung wieder hier in Ettlingen vornehmen können“, betonte Gerhard Tessen mit Blick in die Runde. Wer Blut spenden möchte, informiert sich am besten über die Homepage www.drk-ettlingen.de oder über www.blutspende.de, dort finden sich die Termine und das äußerst interessante Blutgruppenbarometer, das anzeigt, welche Blutgruppen aktuell besonders gefragt sind.
Dann ging es los: Für zehnmaliges Spenden wurden ausgezeichnet Lisa Broschwitz, Holger Eckel, Marcel Gretz, und Leon Wörner. Achim Figlestahler erhielt die Urkunde für 25-maliges Blutspenden, ebenso Rainer Jurdt. Birgit Schlor hatte 50 Mal gespendet und bekam die Pin in Gold mit Lorbeerkranz. Der Anstecker für Andreas Ernst fiel etwas größer aus. Ortsvorsteher Heiko Becker überreichte Pin und Urkunde, was normalerweise im Rahmen einer Ortschaftsratssitzung geschehe. Aber da die Spendenleistung von Andreas Ernst eine so außerordentliche sei, habe man ihn ins Rathaus eingeladen: 150 Spenden gehen auf sein Konto, da jede Spende bis zu drei Menschen retten könne, habe er 450 Personen das Leben gerettet. „Blutspenden ist ein gesamtgesellschaftliches Thema“, so der Ortsvorsteher, der wie der OB allen Geehrten dankte. Von der Stadt gab es eine Ettlingen-Tasse und eine Leckerei.
„Mein Ziel ist 200“, lachte Andreas Ernst, der erzählte, dass schon sein Vater spenden gegangen sei. Seine Tochter und sein Sohn seien ebenfalls fleißig dabei. „Mir tut das Blutspenden gut und es hilft anderen“, sagte er und verwies darauf, dass er sich mit einem Kollegen einen Wettlauf leiste, wer am häufigsten spende. Das Aufsuchen der Termine sei schon aufwändig, merkte er an, da wünsche er sich mehr Möglichkeiten in der nahen Umgebung.
Marcel Gretz ging erstmals zusammen mit einem Freund spenden, für ihn zählt der Gedanke, dass jeder mal eine Blutkonserve benötigen könnte. Andere wie Rainer Jurdt und Holger Eckel nahmen anfangs Spendentermine wahr, die der Arbeitgeber anbot, „das war niederschwellig.“ Birgit Schlor schätzt am Blutspenden den Gesundheitscheck und das Gefühl, dass die Blutbildung angeregt wird. Sie ist selbst im DRK engagiert und hilft auch bei den Blutspendeterminen und der Ausgabe des beliebten „Wurstsalats danach“ mit. Ihr Tipp für Empfindliche: nicht auf die Nadel gucken. Achim Figlestahler ist begehrt, ebenso wie Lisa Broschwitz, denn beide verfügen mit B minus über eine seltene Blutgruppe. „Ich gehe inzwischen immer mit einer Gruppe von Freunden spenden, es ist ein gutes Gefühl, etwas für andere getan zu haben“, sagte Lisa; auch dies ein Tipp, um Ängste zu bezwingen.