Einmal im Jahr findet eine alarmierte Nachtübung statt. Das bedeutet, die aktiven Feuerwehrleute kennen Ort und Zeitpunkt der Übung nicht und werden per Funkmeldeempfänger alarmiert.
Des Weiteren wird das Übungsobjekt mit Blaulicht und Martinshorn angefahren. So ergibt sich ein besonders realitätsnahes Szenario.
Das Einsatzstichwort lautete „Brand landwirtschaftliches Anwesen“ in diesem Fall handelte es sich um den Hof der Familie Angelberger Richtung Bonfeld.
Den zuerst eintreffenden Kräften kam ein aufgelöster junger Mann entgegen, der dem Einsatzleiter folgende Situation schilderte:
Nach einer gemeinsamen Feier in der Gerätehalle ist der gasbetriebene Heizpilz explodiert. Zwei seiner Freunde hätten es nicht mehr ins Freie geschafft. Drei weitere Personen seien auf dem Hof vermisst.
Während aus der betroffenen Halle dichter Rauch drang und Schreie zu hören waren, teilte die Einsatzleitung den Einsatz von Beginn an in zwei Abschnitte ein, um das komplexe Einsatzgeschehen zu koordinieren.
Sofort wurden Angriffstrupps der Löschfahrzeuge unter schwerem Atemschutz zur Brandbekämpfung und Menschenrettung ins Gebäude geschickt.
Parallel wurde eine Wasserversorgung aus der Löschwasserzisterne des Bauernhofs aufgebaut, um die Löschfahrzeuge zu versorgen. Die Drehleiter wurde positioniert, um das Dach mit der verbauten PV-Anlage zu überwachen und zu kühlen.
Im Inneren der Halle herrschte Nullsicht und damit große Gefahr, durch große landwirtschaftliche Maschinen mit ihren scharfen Werkzeugen verletzt zu werden. Schon nach wenigen Metern stieß ein Angriffstrupp auf den Brandherd und eine heiße Gasflasche, die zur Kühlung aus der Halle geschafft wurde.
Ein weiterer Trupp fand eine verletzte Person, einklemmt unter der Gabel eines Radladers, vor. Da alle Bemühungen, die ansprechbare Person händisch zu befreien, scheiterte, wurde über Funk eine technische Rettung angefordert. Diese erfolgte dann über ein Hebekissen, mit dem die Person schonend, aber zügig gerettet und ins Freie befördert werden konnte.
Weitere Trupps öffneten die Tore der Halle, um sie zu belüften und so die Sicht in der unübersichtlichen Halle zu verbessern, sodass die Suche nach den Vermissten schnell erfolgreich war.
Nachdem alle Verletzten gerettet, die Vermissten aufgefunden und das Feuer gelöscht war, endete die Übung.
Die gut vorbereitete Übung bot ein reales Szenario, bei dem alle Kameradinnen und Kameraden in ihren Aufgaben stark gefordert waren. Ein Dank gilt der Familie Angelberger, die uns das Übungsobjekt zur Verfügung stellte und der Familie Dautel, die uns im Anschluss verpflegt haben.
SL.