Feuerwehr bildet Gemeindemitarbeitende aus
Im Ernstfall hat Menschenrettung Vorrang
Ohne Helm und Schutzuniform, aber mit viel Mut und Verantwortungsbewusstsein zückten jüngst vor allem Erziehende aus den Schömberger Kindertageseinrichtungen den Feuerlöscher. Sie absolvierten eine Ausbildung zu Brandschutzhelfern, die bei Bedarf vor dem Eintreffen der Feuerwehr agieren.
Wie alle Unternehmen muss auch die Gemeindeverwaltung Brandschutzhelfer benennen und ausbilden lassen. Rechtsgrundlage dafür bilden das Arbeitsschutzgesetz, die Unfallverhütungsvorschrift und die Technischen Regeln für Arbeitsstätten.
Mit der ortsansässigen Freiwilligen Feuerwehr hat die Gemeinde Schömberg den fachlich kompetenten Partner für die Ausbildung ihrer Brandschutzhelfer zur Seite. „Die Feuerwehr Schömberg bietet Firmen und Institutionen der Gesamtgemeinde Schömberg die Brandschutzhelferschulung nach DGUV 205-023 an“, verwies Ausbilder und Zugführer Holger Rössler auf die Anforderungen des Spitzenverbands „Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung“.
Zusammen mit Gruppenführer Christian Fuchs unterwies er die Teilnehmenden in die Grundzüge des Brandschutzes sowie Betrieblichen Brandschutzorganisation, zumal Prävention von hoher Bedeutung ist.
Darüber hinaus gingen die Experten auf die Gefahr durch Brände ein, allen voran der immer wieder unterschätzten Rauchgasvergiftung, die schon bei wenigen Atemzügen im Brandrauch entsteht. Zudem erläuterten die Feuerwehrleute, was eine Verbrennung ist und welche unterschiedlichen Stufen wie erkennbar sind.
Besonders wichtig ist das Verhalten im Brand- oder Alarmfall. Denn Menschenrettung, sprich die Evakuierung der betreffenden Gebäude, hat Vorrang. Orientierungen geben dabei eigens ausgewiesene Sammelplätze, die Rettungswege-Plan jeder Einrichtung markiert sind. Außerdem erhielten die Brandschutzhelfer der Gemeinde Hinweise auf ihr eigenes Verhalten, das ohne Eigengefährdung stattfinden soll und im Bedarfsfall einer Unterstützung der angeforderten Rettungskräfte.
Nicht nur theoretisch blieb indes die Erklärung zur Funktion und Wirkungsweise von Feuerlöscheinrichtungen. Mittels ökologischer Brennstoffe befeuerten Rössler und Fuchs eine große Brandwanne. „Das Löschen praktizierten die Teilnehmenden mit handelsüblichen Feuerlöschern, wie sie in den Gebäuden, in denen sie arbeiten, angebracht sind“, stellte der Ausbilder fest.
Um auch auf sogenannte mechanische Gefahren aufmerksam zu machen, zeigten die Feuerwehrleute eine Druckgasbehälter–Explosion, bei der neben dem erschreckenden Knall das Risiko umherfliegender Bestandteile besteht.
Tipps für zuhause und das private Umfeld im Freizeitbereich rundeten die Ausbildung zum Brandschutzhelfer ab. „Jeder ging mit einem Strahlen und einem Gefühl höherer Sicherheit für einen eventuellen Notfall nach Hause oder zur Betriebstätte zurück“, zogen die Ausbilder ihr Resümee.