Der Oberbürgermeister wies zu Recht darauf hin, dass die NaturFreunde ein in der Wolle gefärbter, demokratischer und sozialer Verein sind. Das imperiale Kaiserwetter beanspruchten sie dennoch am vergangenen Samstag bei ihrer Sonnwendfeier. NaturFreundin und Ortschaftsrätin Veronika Pepper eröffnete den Abend, in den die Trachtenkapelle aus Obersasbach mit schmissigen Melodien einführte.
Beeindruckend und zum Verein passend, wie der versierte Blasmusiker, OB Dr. Frank Mentrup, anerkennend bemerkte, denn: „Wenn im Orchester die linke Hälfte nicht gut eingestellt ist, dann hört man das gleich!“ Geschätzte 800 Gäste ließen es sich bei bester Stimmung auf dem Knittelberg gut gehen. Steaks, Bratwurst, Maultaschen, Quarkbrot und mehr, dazu Flüssiges ohne und mit Alkohol und zum Abschluss noch eine Leckerei aus der Backstube hoben die Stimmung hoch. Ein Fest ganz im Sinne alten Brauchtums, das am wärmsten und hellsten Tag des Jahres die Natur, die Sonne, das Leben und die Wärme feiert, und dies seit Jahrtausenden: „Das sollte uns demütig machen, denn wir sind von der Natur abhängig und auch von der Gemeinschaft“, so OB Mentrup. Beides seien Kernpunkte im Programm der NaturFreunde, einer international tätigen, sozialistischen Umwelt-, Kultur-, Freizeit- und Touristikorganisation mit Wurzeln in der Arbeiterbewegung des späten 19. Jahrhunderts, als es nicht selbstverständlich war, dass man sich in den Wäldern frei bewegen konnte.
„Die Gründung war ein politisches Signal, eine Gegenbewegung zu bildungsbürgerlichen Wandervereinen oder der Wandervogelbewegung, aus denen die Arbeiter ausgeschlossen waren“. 350.000 Mitglieder zählt die internationale Organisation heute, eine der weltweit größten NGOs: „Diese weltoffene Internationalität wird in Grötzingen gepflegt. Und wo könnte man dies alles besser erleben als hier, an einem der schönsten Orte in Karlsruhe? Ich bedanke mich daher ganz herzlich für die Einladung!“
Wie immer auf dem Knittelberg hatte Margarete Erb die Organisation leiblichen Wohles fest in der Hand. Silke und Michael Hoch dirigierten federführend die fleißige Schar der Helfer. Und alle waren begeistert. „Was für ein tolles Fest und welch ein tolles Ambiente“, schwärmt Silke hoch. „ Drei Tage im Einsatz, mit einer kleinen, aber überaus starken Mannschaft haben wir unsere zahlreichen Gäste begeistert. Vielen Dank an alle, auch an die, die unser Fest besucht haben!“ Auch die Mitglieder der Trachtenkapelle Obersasbach lobten mehrfach das tolle Team und die Bewirtung: „Ihr seid grandios!“ Selbst der Oberbürgermeister habe sich von den Grötzinger NaturFreunden, dem Knittelberg und der Wahrung der Tradition begeistern lassen. „Gerade in der aktuellen Zeit ist es wichtig, mit Demut solche Traditionen und Feste zu begehen und die Gemeinschaft zu pflegen“, wird er von Silke Hoch zitiert. Die ist sich mit Margarete Erb einig: „Ein rundum gelungenes Fest. Ganz lieben Dank an euch Naturfreunde!“ (uss/red)