Carl-Dänzer-Schule Östringen-Odenheim
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Briefmarken für Bethel

In den vergangenen drei Monaten hatten die Schülerinnen und Schüler der evangelischen Religionsklasse 3/4 von ihrer Religionslehrerin Frau...

In den vergangenen drei Monaten hatten die Schülerinnen und Schüler der evangelischen Religionsklasse 3/4 von ihrer Religionslehrerin Frau Kluth eine ungewöhnliche Dauer-Hausaufgabe erhalten: Briefmarken sammeln! Und wozu das Ganze? Die Dritt- und Viertklässler hatten im evangelischen Religionsunterricht ausführliche Bekanntschaft mit Elisabeth von Thüringen, der „heiligen Elisabeth“, gemacht. Elisabeth, eine ungarische Prinzessin, die bereits im Kindesalter nach Deutschland zog, um in Eisenach auf der Wartburg gemeinsam mit ihrem Verlobten aufzuwachsen, engagierte sich ihr ganzes Leben lang intensiv für ihre weniger gut gestellten Mitmenschen. Mit großem Einfallsreichtum versorgte sie Arme und Kranke mit Nahrung, Kleidung und Medizin. So wurde sie bald „Mutter der Armen“ genannt. Als ihr Mann starb, musste sie die Wartburg jedoch verlassen und gründete kurzerhand ein eigenes Spital in der Stadt Marburg. Dort versorgte sie kostenlos Bettler und Kranke und war sich selbst für keine Arbeit zu schade. Auch noch lange nach ihrem frühen Tod erinnern sich die Menschen an sie; in ihrem Wunsch, den Menschen Gutes zu tun, ist und bleibt sie ein Vorbild für viele.

Auch die Schülerinnen und Schüler der evangelischen Religionsklasse wollten sich an Elisabeth von Thüringen ein Beispiel nehmen und hilfsbedürftigen Menschen etwas Gutes tun. Und so wurde die Briefmarkensammelaktion ins Leben gerufen. Die Briefmarken waren nämlich für die von Bodelschwinghschen Anstalten in Bethel / Bielefeld gedacht. In dieser 1867 gegründeten gemeinnützigen kirchlichen Stiftung unterstützen und betreuen die Mitarbeiter kranke und behinderte Menschen. Das Ziel der Arbeit in Bethel ist es, dass ganz verschiedene Menschen gemeinsam zusammenleben, lernen und arbeiten können. Der Name „Bethel“ kommt aus dem Hebräischen und bedeutet „Haus Gottes“. Die Mitarbeiter in Bethel versuchen, das christliche Gebot der Nächstenliebe in die Tat umzusetzen. Vor mehr als 100 Jahren wurde in Bethel dann die Briefmarkenstelle gegründet. Heute arbeiten dort 125 behinderte Mitarbeiter in der dazugehörigen Werkstatt. Tag für Tag kommen fast 400 Pakete, Päckchen und Briefe mit gesammelten Briefmarken von Kirchengemeinden, Schulen und Einzelpersonen dort an. Die Marken werden von den behinderten Mitarbeitern ausgeschnitten, abgelöst, aufbereitet, sortiert und dann an Sammler weiterverkauft. Durch diese Arbeit haben Menschen mit Behinderung eine sinnvolle Arbeit und Aufgabe. Der Erlös aus dem Briefmarkenverkauf wird dann wieder für die Pflege der Behinderten verwendet.

Die letzte Religionsstunde der Elisabeth-Einheit nutzten die Kinder dann, um die ganze Kiste voller gesammelter Briefmarken in ein großes, weihnachtlich gestaltetes Paket zu packen und dann hieß es: Ab die Post!

Die evangelischen Dritt- und Viertklässler freuen sich sehr, mit ihrem Briefmarkenpaket einen sozialen Betrag leisten zu können.

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Ausgabe 49/2024

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