Seit mehr als 15 Jahren betreibt die Biologin Frau Dr. Julia Mehlhorn Hirnforschung am Institut für Anatomie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Sie nimmt dafür seit 2008 mit ihren an der Universität gehaltenen Brieftauben aktiv an den Wettflügen der Reisevereinigung Düsseldorf teil und legt damit die Grundlage für ihre Forschung rund um das Gehirn und die besonderen Fähigkeiten von Brieftauben. Vielen ist nicht bekannt, dass Brieftauben schon seit Jahrzehnten in der Lernforschung genutzt werden. Dabei überraschen sie immer wieder mit verblüffenden Erkenntnissen. Wer weiß schon und kann nachweisen, dass Tauben einen Picasso von einem Monet unterscheiden können? Sogar im Erkennen von Krebszellen erzielen Tauben, auf ähnlichem Wege wie Künstliche Intelligenz, bessere Ergebnisse als speziell ausgebildete Pathologen. Ein weiterer Forschungsansatz hat nunmehr den möglichen Schutz und denkbare Therapien gegen den Abbau von Gehirnzellen beim Menschen im Alter im Blick. Das Gehirn von Tauben altert anders und vor allen Dingen langsamer. Somit rücken Tauben nun auch ins Blickfeld der Altersforschung. Es werden Brieftauben, die älter als 15 Jahre sind, dafür eingesetzt. An ihnen ließe sich der Alterungsprozess im Taubengehirn im Vergleich zum menschlichen Gehirn am ehesten nachweisen. Wir wünschen Frau Dr. Mehlhorn viel Erfolg bei ihrer Forschungsarbeit.
Emil Mohr
Quelle: „Die Brieftaube“ Veröffentlichung mit Zustimmung von Frau Dr. rer. nat. Julia Mehlhorn.