Bildung

Buchtipp der Woche

Silke Sutcliffe, Ein Sommer – drei Monde, Jugendbuch Alice und Jule, beide fast 16, sind quasi seit ihrer Geburt am gleichen Tag beste Freundinnen....

Silke Sutcliffe, Ein Sommer – drei Monde, Jugendbuch

Alice und Jule, beide fast 16, sind quasi seit ihrer Geburt am gleichen Tag beste Freundinnen. Sie wohnen nebeneinander, gehen in die gleiche Klasse und verbringen ihre Zeit gemeinsam. Alles ändert sich als kurz vor den Sommerferien ein Neuer in die Klasse kommt. Bastian ist attraktiv und schnell sind er und Jule ein Paar. Alice, die Ich-Erzählerin, fühlt sich auch zu Bastian hingezogen, misstraut aber seinen Geschichten und hasst seine riskanten Aktionen, bei denen er sein Leben riskiert. Silke Sutcliffe erzählt in ihrem Debütroman konsequent aus der Perspektive eines Teenagers, die sich keinen Reim auf die Dinge machen kann, die sie erlebt. Widersprüche lassen sich nicht auflösen, extreme Reaktionen nicht erklären. Das klingt frisch und authentisch, wirft viele Fragen auf und lässt rätseln. Zu Beginn des Buches findet sich eine Warnung, dass in dieser Geschichte psychische und physische Erkrankungen eine Rolle spielen. Wer sie liest, ist auf der richtigen Spur und fiebert mit wie ein am Borderline-Syndrom erkrankter Junge die Freundschaft zweier Mädchen zu zerstören droht. Packend und gern empfohlen.

Rebecca Gable, Rabenthron, Historischer Roman, 892 Seiten, Lübbe, 2025

England im Herbst 1013: Um den dänischen Gefangenen Hakon bei Hofe abzuliefern, reist der junge Engländer Elfric of Helmsby nach London. Die Stadt liegt in Trümmern, denn dem schwachen König Ethelred gelingt es nicht, sein Reich gegen die ständigen Wikingerüberfälle zu schützen. Doch anders als England und Dänemark sind Elfric und Hakon keine Feinde - während der gefährlichen Reise sind sie zu Freunden geworden. Bald schon gehören sie zum inneren Kreis um die machtbewusste Königin Emma. Aber der Widerstand der Engländer droht zu brechen, und als der dänische König stirbt, steht bald ein noch gefährlicherer Feind vor den Toren.

Mechthild Gläser, Die Buchspringer, Jugendbuch, 379 Seiten, Loewe, 2015

Gemeinsam mit ihrer Mutter Alexis verbringt Amy die Sommerferien auf der schottischen Insel Stormsay. Hier erfährt sie, dass sie von einem uralten Clan abstammt, der die seltene Gabe des Buchspringens in sich trägt. Fortan hüpft Amy von Klassiker zu Klassiker und besucht dabei z.B. Schir Khan aus dem Dschungelbuch. Doch plötzlich verschwinden wesentliche Elemente aus den Büchern. So wird es in Shakespeares Sommernachtstraum bitterkalt usw. Erst als es in der realen Welt zu einem Todesfall kommt, wird Amy bewusst, dass sie etwas tun muss. Gemeinsam mit Will, einem anderen Buchspringer, und Goethes Werther ist sie dem Dieb auf den Fersen. – „Bücher waren für mich immer so etwas wie kleine Wunder." Und dieses Wunder erfüllt sie allen Lesern mit ihrem 3. Werk nach „Nacht aus Rauch und Nebel". Komplex, eloquent, aber immer durchweg spannend, nimmt man gerne die junge Autorin in die ehrwürdige Reihe solcher Namen wie Michael Ende oder auch Cornelia Funke auf, die ebenfalls die Liebe zum Buch thematisiert haben.

Tamara Böhm, Büchereimitarbeiterin

Erscheinung
Mitteilungsblatt Plankstadt
Ausgabe 40/2025
von Bücherei Plankstadt
01.10.2025
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