Bündnis 90/ Die Grünen Ortsverband Wiesloch
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Kommunalpolitik

Bündnis 90/Die Grünen: Podiumsdiskussion am Gauangelbach

Wasser ist Leben – Verantwortung für kommunale Gewässer Der Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen Wiesloch hatte zum Thema „Wasser ist Leben! Verantwortung...
Die Experten Prof. Dr. Ing. Ulrike Gayh, Dipl. Biologe Uwe Heidenreich, MdB Jürgen Kretz und Christian Scheuerpflug hoben die Verantwortung für die kommunalen Gewässer in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen.
Die Experten Prof. Dr. Ing. Ulrike Gayh, Dipl. Biologe Uwe Heidenreich, MdB Jürgen Kretz und Christian Scheuerpflug hoben die Verantwortung für die kommunalen Gewässer in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen.Foto: Schröder

Wasser ist Leben – Verantwortung für kommunale Gewässer

Der Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen Wiesloch hatte zum Thema „Wasser ist Leben! Verantwortung der Stadt Wiesloch für ihre kommunalen Gewässer“ eingeladen, um mit Fachleuten zum Thema Gewässerschutz ins Gespräch zu kommen. Initiative zur Veranstaltung gab Christian Scheuerpflug, er ist der Projektbetreuer und Initiator des FLOW-Projekts in Schatthausen.

Umgeben von saftigem Grün direkt am Gauangelbach begrüßte Bundestagsabgeordneter Jürgen Kretz die Expert:innen Prof. Dr. Ing. Ulrike Gayh, den Dipl. Biologen Uwe Heidenreich und den grünen Gemeinderatskandidaten Christian Scheuerpflug, sowie zahlreiche interessierte Zuhörer:innen, die sich trotz des unbeständigen Wetters auf der Wiese beim Biergarten des Adventure-Golf-Platzes eingefunden hatten. Das Thema Wasser spiele eine immer bedeutendere Rolle für die Politik vor Ort, da es durch die Klimaerwärmung immer häufiger zu Starkregenereignissen, aber auch zu Wasserknappheit komme, so Kretz. Zunächst wurde das seit 2021 laufende FLOW-Projekt vorgestellt, das außer dem Gauangelbach auch weitere Kleingewässer der Umgebung im Monitoring hat. Aus der Zusammensetzung der dort vorkommenden Lebensgemeinschaften aus Pflanzen und Kleinlebewesen sind wertvolle Rückschlüsse auf die Gesundheit der Ökosysteme möglich. Auch schädliche Einflüsse werden erkennbar, wie Nitrate, Pestizide, Nikotin oder auch pharmazeutische Rückstände, die Böden und Gewässer belasten können.

Die Daten werden nicht nur von und für Studierende gesammelt und ausgewertet, auch Schul- und sogar Kindergartenkinder sind in das Projekt eingebunden. Zusammen mit den Landwirten sucht man nach Verbesserungen der Bedingungen, um die Artenvielfalt, also die Biodiversität, wieder zu verstärken.

Die Kleingewässer, die unsere Landschaft durchziehen, sind die Adern, die Venen und Arterien, die den Stofftransport und die Stoffverteilung übernehmen und nur ein gesunder und leistungsfähiger Blutkreislauf kann einen Gesamtorganismus gut versorgen und Giftstoffe und Überflüssiges abführen. In der größtenteils landwirtschaftlich genutzten und oft verdichtetem oder durch großflächige Monokulturen anfällig gewordenen ländlichen Flächenbewirtschaftung liegt ein Schlüssel für ein leistungsfähiges Hochwassermanagement bzw. die Abfederung der Auswirkungen von Starkregenereignissen oder andererseits die Sicherung von Grundwasservorkommen in Zeiten länger werdender Trockenphasen.

Die Begriffe Schwammstadt und Schwamm-Landschaft wurden aufgegriffen und damit auch die positiven Wechselwirkungen herausgestellt, die stattfinden, wenn Versiegelungen aufgebrochen werden. Mehr Grün in Wohn- und Gewerbegebieten, ein Umdenken beim Ableiten bzw. Auffangen von Regenwasser, die Schaffung eines ausgleichenden Mikroklimas, um extreme Klimawandelauswirkungen zu dämpfen sowie Neuregelungen von Wasserentnahmen. Dies sind Maßnahmen, die in ein neues Verständnis von Zusammenhängen und zu einem an die Herausforderungen der Zukunft angepassten Leitbild in den Kommunen führen müssen. Auch auf europäischer Ebene und in Bundes- und Landes-Entscheidungen braucht es eine Neuausrichtung, um Fehler der Vergangenheit wiedergutzumachen und wirksamen Schutz vor Extremwetterereignissen zu erwirken. Alles beginnt in der direkten Umgebung und jeder Einzelne kann vor der Haustür und in seinem Verhalten zu Veränderungen beitragen. Unterstützung von Kreislaufwirtschaft und Mehrwegsystemen, Schonung von Ressourcen, verminderter CO2-Ausstoß, Ernährung und Mobilität sind weitere Stellschrauben. (bs/red)

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