Kommunalpolitik

Bündnis 90/Die Grünen: Stadtentwicklung und Klimaschutz in Hockenheim - Im Wettbewerb um die klimafreundlichste Stadt

„Es fehlt eine kohärente Gesamtstrategie“ Trotz der globalen Klimakrise hat Hockenheim zwar Projekte wie das Integrierte Klimaschutzkonzept auf...
Uwe Heidenreich (l.) bei seinem Vortrag im Grünen Klassenzimmer zum Thema Schwammstadt
Uwe Heidenreich (l.) bei seinem Vortrag im Grünen Klassenzimmer zum Thema SchwammstadtFoto: Grüne Hockenheim

„Es fehlt eine kohärente Gesamtstrategie“

Trotz der globalen Klimakrise hat Hockenheim zwar Projekte wie das Integrierte Klimaschutzkonzept auf den Weg gebracht, um die Stadt bis 2040 klimaneutral zu machen, doch reichen diese Maßnahmen aus Sicht der Hockenheimer Grünen bei weitem nicht aus, um den komplexen Anforderungen gerecht zu werden.

„Wir bemängeln insbesondere die schleppende Umsetzung und die fehlende Einbindung der Maßnahmen in eine übergeordnete Stadtentwicklungsstrategie. Insgesamt zeigt sich, dass Hockenheim zwar Schritte in die richtige Richtung unternimmt, aber eine stärkere Fokussierung und ein integrativer Ansatz zwischen Stadtentwicklung und Klimaschutz notwendig wären, um den Herausforderungen der Klimakrise effektiv zu begegnen und eine nachhaltige Stadtentwicklung zu gewährleisten. Es fehlt eine kohärente Gesamtstrategie“, äußern sich die Grünen.

Mit den Bemühungen der Stadt Hockenheim im Jahr 2021 ein Gesamtstädtisches Entwicklungskonzept auf den Weg zu bringen, sind die Anstrengungen, die Innenstadt auf die Zukunft vorzubereiten, ins Stocken geraten. Hier ist insbesondere die Karlsruher Straße mit den angrenzenden Bereichen um der Platz um die Zehntscheune und den Bahnhofsvorplatz zu nennen. Diese verbinden die Innenstadt mit den umliegenden Stadtteilen und können somit als Initialprojekt angesehen werden.

„Wir fordern deshalb die Stärkung der Innenstadt, die Verbesserung der Lebensqualität sowie Anstrengungen, die den Aufenthalt der Bürgerinnen und Bürger im öffentlichen Raum trotz Klimawandel attraktiv machen sollen." Dazu gehören neben der Neugestaltung der Karlsruher Straße als gute Stube der Stadt, der Ausbau von Grünflächen, die Förderung nachhaltiger Mobilität und die Verbesserung der Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrer.

Vorrangiges Ziel aus dem Gesamtstädtisches Entwicklungskonzept sollte daher sein:

  • Verkehrsberuhigung der Karlsruher Straße mit Einrichtung einer Fußgängerzone unter Berücksichtigung der Interessen des Einzelhandels
  • Gestaltung des Zehntscheunenplatzes als zentraler „grüner“ Begegnungs- und Erlebnisplatz und Anbindung von Gastronomie als Frequenzbringer
  • Leerstandsmanagement für Gewerbeflächen und Ansiedlung frequenzbringender Nutzungen in der Karlsruher Straße
  • Entsiegelung von Freiflächen zur Minderung der Folgen des Klimawandels im Stadtgebiet
  • Umbau und Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes zu einem Mobilitätspunkt als zentraler „Mobilitäts“-Eingang der Stadt Hockenheim
  • Ausweitung von Grünflächen: neue Parks, begrünte Dächer und urbane Gärten verbessern das Mikroklima und binden CO₂, Baumpatenschaften weiter initiieren
  • Nachhaltige Mobilität fördern: Radwege und ÖPNV weiter ausbauen, E-Mobilität und Carsharing fördern, Ladesäulen ausbauen
  • Integratives Parkraumkonzept für die Innenstadt erarbeiten
  • Gestaltungsleitlinien für die Innenstadt entwickeln - Gestaltungsbeirat einrichten

„Ziel ist, die Innenstadt als lebendigen und klimafreundlichen Lebensraum zu gestalten und gleichzeitig einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum muss verbessert werden." Dies wurde beim Vortrag von Dipl.-Biologe Uwe Heidenreich am Samstag (25.Mai) im Grünen Klassenzimmer der HöP noch einmal deutlich. Er nannte zahlreiche Maßnahmen und Möglichkeiten, die für eine „Dreifache innerstädtische Entwicklung“ umgesetzt werden sollten. „Die Lebensqualität ist und bleibt ein klarer Handlungsschwerpunkt für Hockenheim, um die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit „ihrer“ Stadt zu stärken,“ heißt es abschließend.

Ein Beispiel für Versiegelung mitten in der Stadt - Der Zehntscheunenplatz
Ein Beispiel für Versiegelung mitten in der Stadt - Der Zehntscheunenplatz.Foto: Grüne Hockenheim
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Ausgabe 24/2024

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von Ortsverband Bündnis 90 / Die Grünen HockenheimRedaktion Nussbaum
12.06.2024
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