Bürger-Energiegenossenschaft Kurpfalz zieht bei Generalversammlung Bilanz für 2024

Mitglieder-Rendite für 2024 liegt bei 3,5 Prozent

Die Bürger-Energiegenossenschaft Kurpfalz eG (BEG) feiert in diesem Jahr einen schönen Geburtstag: Das Erfolgsmodell mit Vorbildcharakter wird 15 Jahre alt. Als interkommunale Kooperation von Schwetzingen, Oftersheim, Ketsch und Plankstadt hatte sich der genossenschaftliche Verbund nach seiner Gründung im Jahr 2010 in nur wenigen Wochen zu einer der größten Energiegenossenschaften in ganz Baden-Württemberg entwickelt.

„Unsere BEG wird getragen von Bürgerinnen und Bürger, die sich aktiv für den Klima- und Umweltschutz engagieren. Damit passt sie perfekt in unsere Zeit. Dies umso mehr, weil der Klimaschutz sowohl politisch als auch in der öffentlichen Wahrnehmung derzeit auf der Agenda der Prioritäten leider einige Plätze nach unten gerutscht ist. Unsere BEG ist daher ein wichtiges Instrument, um den Bürgerinnen und Bürger eine nachhaltige und zugleich verlässliche Beteiligungsplattform mit Renditeaussichten zu bieten“, betonte Dr. René Pöltl und freute sich in seiner Funktion als Vorsitzender des BEG-Aufsichtsrates, zahlreiche Mitglieder zur 16. Generalversammlung im Sitzungssaal des Schwetzinger Rathauses begrüßen zu können.

116 Tonnen CO2 gespart

Mit rund 282.000 erzeugten Kilowattstunden aus den verschiedenen Dachanlagen (ZWK-Wasserwerk, Hebel-Gymnasium, Albert-Schweitzer-Kindergarten Oftersheim, Schulsporthalle Plankstadt, Kurpfalz-Passage Schwetzingen, Schimper-Gemeinschaftsschule und Oftersheimer Rettungszentrum) und einer CO₂-Einsparung von rund 116 Tonnen konnten Vorstand und Aufsichtsrat für das Jahr 2024 erneut ein durchaus zufriedenstellendes Ergebnis vermelden.

„Mit Blick auf die Gesamteinspeisungen war 2024 unter dem Strich allerdings ein eher mittelmäßiges Jahr. Die wechselhaften Witterungsbedingungen haben einfach nicht mehr zugelassen, die Sonne hat sich im Mehrjahresvergleich deutlich weniger blicken lassen. Insgesamt können wir aber mitteilen, dass alle unsere Anlagen gut in Schuss sind, die Technik funktioniert zuverlässig und die Resultate entsprechen unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen unseren Erwartungen“, resümierte Martina Braun. „Der Bilanzgewinn 2024 nach Steuern liegt bei 34.089,81 Euro. Vom verwendbaren Gewinn des Jahres 2024 wollen wir den Mitgliedern eine Dividende in Höhe von 3,5% ausschütten“, informierte die BEG-Vorständin und konnte für diesen Vorschlag sowie für die anschließende Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat die einstimmige Zustimmung der Versammlung verbuchen.

Pachtmodelle mit Zukunft

Insbesondere die so genannten Pachtmodelle hob Martina Braun bei ihrer Analyse hervor. „Diese Anlagen wurden von den Stadtwerken Schwetzingen im Auftrag der BEG geplant und gebaut. Die Eigentümer der jeweiligen Gebäude – bei den Schulgebäuden sind das die Stadt Schwetzingen bzw. der Zweckverband Unterer Leimbach und beim Rettungszentrum die Gemeinde Oftersheim – haben diese Anlagen gepachtet und schlussendlich verwenden die Gebäudenutzer den Großteil des erzeugten Stromes für den eigenen Bedarf“, erklärt Braun. So hat beispielsweise die Anlage auf dem Dach des Hebel-Gymnasiums in 2024 rund 34.000 kWh erzeugt und dabei eine Eigenverbrauchsquote von 99% erzielt.

Neue PV-Anlage beim Klärwerk Ketsch startet

Eine weitere PV-Anlage nach dem bewährten Pachtmodell-Konzept wird Anfang Juni ihren Betrieb aufnehmen und CO₂-freien Strom aus Sonnenkraft erzeugen, der auch an diesem Standort zwischen 80 und 100 Prozent für die Eigennutzung Verwendung finden wird. Die 270.000 Euro teure Anlage auf den Sattel- und Flachdächern des Klärwerks in Ketsch verfügt über insgesamt 567 Module mit jeweils 450 Wp Leistungund generiert eine Gesamtleistung von rund 255 kWp. Auch diese Anlage wurde im Auftrag der BEG von den Stadtwerken Schwetzingen konzipiert und gebaut, der Zweckverband Bezirk Schwetzingen mit seinen Verbandspartnern Brühl, Ketsch, Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen hat sie gepachtet und ist für den Betrieb zuständig. „Dank dieser neuen Anlage wird sich auch die Zahl der aktuell 290 Genossenschaftsmitglieder weiter erhöhen. Zahlreiche Interessenten sind bereits vorstellig geworden und würden gerne Anteile an der BEG erwerben“, informierte Martina Braun die Mitglieder des Aufsichtsrates, die sich in diesen Tagen zu einer Vorort-Besichtigung getroffen hatten und den Stand der Arbeiten kurz vor dem „Go“ in Augenschein nahmen. (pm/red)