Bürgermeister kommentiert Ergebnis

Bürgerentscheid zu Windkraft: Kraichtal darf verpachten

Die Kraichtaler haben entschieden: Die Stadt darf Flächen für Windkraft verpachten. Beim Bürgerentscheid stimmten zwei Drittel gegen ein Verbot.
Windrad
WindradFoto: kamisoka/E+

Am Sonntag, 27. Juli 2025 haben die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Kraichtal über die Frage entschieden, ob kommunale Flächen für den Bau von Windenergieanlagen verpachtet werden sollen. Das Ergebnis steht fest – knapp zwei Drittel der Stimmberechtigten hat sich gegen ein Verpachtungsverbot, und somit für eine entsprechende Verpachtung ausgesprochen.

Auf die Frage „Soll die Verpachtung oder sonstige Überlassung von Flächen im Eigentum der Stadt Kraichtal an Windanlagenbetreiber/-investoren unterbleiben?“ antworteten knapp 61,9 % mit "Nein" - somit kann die Kommune künftig wieder in Verhandlungen mit Investoren gehen: Man werde dem Gemeinderat "schnellstmöglich einen entsprechenden Beschluss vorlegen" kündigte Bürgermeister Tobias Borho an. Dieser dankte in einer Pressemeldung zunächst allen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern, die im Einsatz waren. Des Weiteren dankt er allen Wählerinnen und Wählern: Auch wenn mit einer Wahlbeteiligung von knapp 48 % noch Luft nach oben sei, zähle jede einzelne Stimme. Dieses Ergebnis spiegle auch seinen persönlichen Wunsch, so Borho. Kraichtal habe nun die Chance sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen und von den wirtschaftlichen Vorteilen zu profitieren.

Kritik an den Methoden

Mit Blick auf die Stimmung und den Verlauf der Debatte im Vorfeld des Entscheids merkte er an, dass durchaus "Methoden angewandt wurden, welche inakzeptabel waren. Etwa durch Falschbehauptungen, gezielte Verunsicherung, die unerlaubte Verwendung städtischer Symbole, anonyme Flugblätter, Verstöße gegen die Plakatierungsordnung sowie persönliche Anfeindungen gegenüber Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern – das alles entspricht nicht dem, wofür Kraichtal steht", so Borho. Zudem sei öfter auch in der lokalen Presse auf die "irreführende Fragestellung" eingegangen worden. Die Frageformulierung, betonte Borho, sei jedoch von den Initiatoren des Bürgerbegehrens ausgegangen: "Abschließend zeigt dieses Beispiel, wie wichtig Bürgerbegehren und Bürgerentscheide als Elemente unserer demokratischen Kultur sind: Sie fördern Mitbestimmung, ermöglichen offenen Dialog und binden die Bürgerschaft aktiv in zentrale Entscheidungen ein. Diesen Rückenwind wollen wir nun nutzen, um gemeinsam ein zukunftsfähiges Kraichtal zu gestalten", so Borho.

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exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUMpm/red
28.07.2025
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