Bürgerinitiative Durlach gegen Prostitution
76227 Karlsruhe
NUSSBAUM+
Soziales

Bürgerinitiative Durlach gegen Prostitution

Stellungnahme zum Prostitutionsverbot Um Menschenhandel und Zwangsprostitution einzudämmen, hat die Stadt Karlsruhe für 6 Monate das gesamte Stadtgebiet...

Stellungnahme zum Prostitutionsverbot

Um Menschenhandel und Zwangsprostitution einzudämmen, hat die Stadt Karlsruhe für 6 Monate das gesamte Stadtgebiet zum Sperrbezirk für Straßenprostitution erklärt. Behörden und Beratungsstellen, die nah an den Prostituierten dran waren, haben laut der Bürgerinitiative „Durlach gegen Prostitution“ -trotz Hinweisen aus der Bevölkerung nicht bemerkt, dass es hier Menschenhandel und Zwangsprostitution gab. Man ging von „freiwilliger selbstbestimmter Sexarbeit“ aus.

„Die Karlsruher Situation belegt, dass die gesetzgeberische Annahme, man könne „legale“ Prostitution sauber von illegaler trennen, eine reine Fiktion ist. Menschenhandel blüht, solange der Kauf von Frauen als legal und Prostitution sogar als unterstützenswert angesehen wird. Es gibt nicht getrennt voneinander die “gute selbstbestimmte Sexarbeit" auf der einen Seite und die Prostitution unter Zwang auf der anderen Seite“, äußert sich die Bürgerinitiative in einer Stellungnahme.

Klare Forderungen

Es sei nicht erst Zwangsprostitution, wenn Prostituierte eingesperrt im Keller hausen müssen, heißt es weiter. Inakzeptabler Zwang sei es schon, wenn Loverboys die Frauen zur Prostitution drängen, wenn Rumäninnen tolle Jobs in Deutschland vorgespiegelt werden, wenn Drogenabhängige keinen anderen Weg zur Beschaffung von Drogen sehen.
Die Bürgerinitiative stellt nun klare Forderungen. So fordert sie in ganz Karlsruhe:
1. dauerhafte Sperrbezirksregelungen für Straßenprostitution, Wohnungsprostitution und Bordelle – und nicht nur rund ums Rathaus
2. ein städtisches Konzept für kompetente Ausstiegsarbeit in ganz Baden-Württemberg:
Ausstiegsprogramme mit folgenden Elementen:

  • temporärer Zugang zu sicheren Wohnmöglichkeiten
  • temporäre schnelle existenzsichernde Hilfen
  • einstweiliges Aufenthaltsrecht
  • niedrigschwelliger Zugang zur Krankenversicherung

im Bund:

Änderung der Bundesgesetzgebung wie in Schweden und Frankreich hin zu einem Gleichstellungsmodell für ganz Deutschland:

  • vollständige Entkriminalisierung der Frauen
  • Kriminalisierung der Nutznießer, insbesondere der nachfragenden Freier
  • Hilfe und Schutz für ausstiegswillige Frauen
  • Information und Prävention besonders der Jugendlichen

(pm/red)

Erscheinung
Wochenjournal Durlach
NUSSBAUM+
Ausgabe 15/2025

Orte

Karlsruhe

Kategorien

Panorama
Soziales
von Bürgerinitiative Durlach gegen ProstitutionRedaktion NUSSBAUM
11.04.2025
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto