Freie Wähler / Freie Demokratische Partei - Fraktion
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Bürgerinitiative gegen Heizzentrale - falsche Fakten

Natürlich kann man eine Bürgerinitiative gründen und sich zu bestimmten Themen und Fragestellungen engagieren. Auch Gegnerschaft ist in unserer Gesellschaft...

Natürlich kann man eine Bürgerinitiative gründen und sich zu bestimmten Themen und Fragestellungen engagieren. Auch Gegnerschaft ist in unserer Gesellschaft durchaus legitim, redlich und natürlich erwünscht. Dagegen haben auch wir absolut nichts einzuwenden. Ein intensives Gespräch mit den Initiatoren der Bürgerinitiative gegen die geplante Heizzentrale in der historischen Mitte Echterdingens haben wir bereits vor einigen Wochen geführt. Der Austausch war intensiv und äußerst konstruktiv. Bedenken und Kritikpunkte haben wir zur Kenntnis genommen und größtenteils konnten wir sie entkräften. Allein die Fragen zu Kubatur und Architektur des Gebäudes hielten wir für nachvollziehbar. Hier kann man sich darüber streiten.

Das nun allerdings in verschiedenen Briefkästen aufgetauchte Flugblatt unter dem Titel „Heizzentrale verschandelt historische Mitte“ strotzt vor Unwahrheiten und Fehlinformationen. Das halten wir für bedenklich. Denn die Bevölkerung hat ein Recht auf sachliche Information und darf nicht durch falsche Fakten fehlgeleitet werden.

  1. Das dargestellte Bild ist eine nicht maßstabsgerechte Fehldarstellung. Das Gebäude (Schornstein) erscheint höher und dunkler als die umliegenden Bauten Stephanuskirche und altes Schulhaus. Die Realität wird anders aussehen.
  2. Der Punkt „Gefährdende Immissionen“ ist falsch. Auf der Darstellung ist dunkler Rauch aus dem Kamin zu sehen. Auch das ist falsch. Die Anlage wird Erdwärme und Luftwärmepumpen erhalten. Diese Energiegewinnung ist absolut emissionsfrei. Lediglich in der Spitzenlast soll durch Biogas oder Erdgas zugeheizt werden. Bekanntlich entstehen bei dieser Art der Verbrennung keine oder kaum Immissionen. Hunderte Gasthermen laufen in den Privathaushalten unserer Stadt. Niemand hat sich an den Abgasen bisher vergiftet oder wurde gesundheitlich belastet, wenn diese ordnungsgemäß eingestellt sind.
  3. Lärm- und Schadstoffausstoß sollen über dem Grenzwert liegen. Hier suggeriert die Bürgerinitiative, dass sich die Stadtwerke nicht an Grenzwerte halten würden. Bekanntlich wäre eine solche Anlage dann nicht mal genehmigungsfähig. Die Lärmentwicklung liegt bei lediglich 40 dB, das entspricht dem Rauschen von Zweigen im Wind.
  4. Falscher Standort: Ein Standort östlich der B27 ist technisch nicht möglich. Die geplante Anlage ist eine Nahwärmeversorgung für die historische Mitte. Dabei werden viel niedrige Temperaturen in die Wärmeleitung eingeleitet. Östlich der B27 ist die Transportstrecke viel weiter, so dass deutlich höhere Temperaturen erzeugt werden müssten. Zudem wäre der Transportweg deutlich weiter und damit die Kosten um ein Vielfaches höher.
  5. Der Standort Biogasanlage fällt aus, da in diesem Fall zur Beheizung der historischen Mitte eine Wärmeleitung über die S-Bahn-Gleise gelegt werden müsste. Bekanntlich erlaubt die Deutsche Bahn AG keine Überbauung Ihrer Gleisanlagen. Zudem wäre auch hier die Strecke wieder zu weit.

Dies sind nur einige der Punkte, die sachlich falsch sind. Auch die Forderung nach Transparenz und Offenlegung aller Planungen ist fragwürdig. „Blinde Entscheidungen“ haben wir im Gemeinderat nicht getroffen. In den Ausschüssen und in dem uns vorliegenden Gutachten wurden die Fragen umfassend beantwortet.

Über die Architektur und Gebäudeform kann man geteilter Meinung sein. Hier hatte uns die Stadtverwaltung auf unsere Nachfrage Transparenz, Mitsprache und Offenlegung versprochen.

Erscheinung
Amtsblatt – Große Kreisstadt Leinfelden-Echterdingen
Ausgabe 12/2025

Orte

Leinfelden-Echterdingen

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