
„Dienet einander“, so heißt der Verein, den Monika und Kurt Stotz 1991 gegründet haben. Er bildet den rechtlichen Rahmen für die Organisation von Ausflügen, Freizeiten und Urlauben für Menschen mit Behinderung und Angehörige. Für diesen herausragenden Einsatz im Ehrenamt wurden die beiden nun in einem ganz besonderen Gottesdienst mit der Bürgermedaille der Gemeinde Loßburg ausgezeichnet.
Bürgermeister Christoph Enderle übergab die Urkunde, die Medaille und Blumen an das Ehepaar Stotz in der voll besetzten Versöhnungskirche am vergangenen Sonntag.
„Seit 1991 wirkt das Ehepaar Stotz mit christlich diakonischem Anspruch, großem persönlichen Engagement und gelebter Nächstenliebe in vorbildlicher Weise“, würdigte Enderle die beiden. Schon 1980 begannen Monika und Kurt Stotz, Ausflüge und Freizeiten in die nähere Umgebung von Loßburg für Menschen mit Einschränkungen zu organisieren. Heute organisiert der Verein Freizeiten und Ausflüge in ganz Deutschland, in der Schweiz und in Österreich. Sogar aus der Schweiz waren Gäste angereist, die die Ehrung für das Ehepaar Stotz miterleben wollten.
Ihr musikalischer Beitrag mit Gitarre, Flöte und Alphorn wurde mit viel Beifall belohnt.
Als Sonderpädagoge hatte Kurt Stotz bereits einen besonderen Zugang zu Menschen mit Handicap. Seine Frau Monika als Grundschullehrerin unterstützte ihn von Beginn an tatkräftig. „Um die Jahrtausendwende erwarb der Verein eine ehemalige Pension im Buchenweg in Loßburg, die als Freizeitheim umgebaut wurde. Namhafte Spenden ermöglichten dem Verein, die dafür aufgenommenen Bankdarlehen schnell wieder zurückzuzahlen“, berichtete Bürgermeister Enderle aus der Festschrift zum 25-jährigen Bestehen.
1999 gab Kurt Stotz seinen Beruf an der Ludwig-Haap-Schule auf und entschied sich für den Dienst im Altpietistischen Gemeinschaftsverband. Bis 2024 übte er diesen Beruf mit viel Herzblut aus, ebenso wie den Vorsitz in seinem Verein. „Doch der Körper hat seine eigenen Regeln, und ein schwerer Schlaganfall im Oktober des vergangenen Jahres hat Sie ausgebremst“, blickte Christoph Enderle zurück.
Mit viel Energie hat sich Kurt Stotz ins Leben zurückgekämpft, so dass er seine Aufgaben als Landesbeauftragter für Diakonie und als Verwaltungsratsvorsitzender der Schwarzwaldwerkstatt Dornstetten noch immer wahrnehmen kann. Die Verantwortung im Verein „Dienet einander“ übergaben Monika und Kurt Stotz in jüngere Hände. Tochter Dorothee und ihr Mann Jonas Dätwyler, Celine Kohler und Lydia und Eduard Martens bilden seit März den neuen Vorstand. Dorothee und Jonas Dätwyler begleiteten auch den Gottesdienst, den Pfarrer Ernest Ahlfeldt auf seine ganz besondere Art zu einem Erlebnis machte.
Mit viel Musik und Bewegung erinnerte er eher an ein fröhliches Fest. Und die Geschichte vom Gelähmten, der durch die Begegnung mit Jesus wieder laufen lernte, die erzählte Ahlfeldt nicht einfach, er spielte sie vor - zum großen Vergnügen seiner Zuschauer. Der Posaunenchor Loßburg umrahmte den Gottesdienst und unterhielt die Gäste auch noch während des gemeinsamen Mittagessens. Der Tag wurde mit vielen Beiträgen und Musik bis in den Nachmittag hinein für die Teilnehmer zum Mitmachen gestaltet.