Für den Sozialverband VdK Deutschland (VdK) als größten Sozialverband Deutschlands mit über 2,2 Millionen Mitgliedern ist das ehrenamtliche Engagement seiner Mitglieder das Fundament der Verbandsarbeit. Im VdK sind über 60.000 Menschen ehrenamtlich engagiert. Auch deshalb ist es dem VdK ein besonderes Anliegen, politisch auf die Stärkung des Ehrenamtes hinzuwirken.
Das bürgerschaftliche Engagement in ehrenamtlichen Aktivitäten hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer stabilen Säule für die Zivilgesellschaft entwickelt. Es ist ein unverzichtbarer Bestandteil einer solidarischen Gemeinschaft und stärkt den sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Mitwirkung, Mitbestimmung und Selbsterfahrung aus freiwilligem Engagement stärken das demokratische Zusammenleben.
Neben dem Wunsch, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen, ist ein zentraler Beweggrund für bürgerschaftliches Engagement, sich für das Gemeinwohl zu engagieren und die Gesellschaft zumindest im Kleinen mitzugestalten. Der VdK fordert deshalb von der Politik, bürgerschaftliches Engagement als unabhängigen Sektor neben Staat und Wirtschaft in der Gesellschaft verstärkt zu würdigen.
Wichtig ist, dass ehrenamtliches Engagement auch nicht auf Umwegen als Ersatz für unerledigte kommunale Pflichtaufgaben missbraucht werden darf. Ebenso darf Ehrenamt nicht zu einer Verdrängung professioneller Erwerbsarbeit, zum Beispiel in Pflegeeinrichtungen oder bei Pflegediensten, führen. Die Freiwilligkeit von bürgerschaftlichem Engagement muss gewährleistet sein, denn es kann die dem Sozialstaat obliegenden Aufgaben ergänzen, darf sie aber nicht ersetzen.
Immer mehr Menschen mit großer Berufs- und Lebenserfahrung treten gesund in den Ruhestand und sind potenziell bereit, ihr Wissen, ihre Erfahrung in eine ehrenamtliche Tätigkeit innerhalb und außerhalb bestehender gemeinnütziger Vereine und Institutionen einzubringen. So hat der Ruhestandseffekt, also die Aufnahme eines Ehrenamtes nach dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben, deutlich zugenommen.
Bund, Länder und Kommunen müssen ehrenamtliches Engagement stärker als bisher würdigen. Eine sinnvolle Maßnahme ist beispielsweise die von einigen Bundesländern initiierte und von vielen Städten und Gemeinden ausgegebene Ehrenamtskarte.
Aus Sicht des VdK müssen Strukturen auf- und ausgebaut werden, um das große Potenzial von Menschen, die grundsätzlich zu einer ehrenamtlichen Tätigkeit bereit sind, zu unterstützen. Hierzu gehören vor Ort Freiwilligenagenturen, Seniorenbüros und Selbsthilfekontaktstellen.
Gerade Kommunen sollten im Hinblick auf die demografische Entwicklung neue Sorgestrukturen aufbauen und altersgerechte Begegnungsstätten schaffen.
Ihr Sozialverband VdK Philippsburg