In Anerkennung ihrer langjährigen und vielfältigen Verdienste hat Volker Schebesta, Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, am vergangenen Donnerstag, 5. September 2024, der ehemaligen Vorsitzenden und heutigen Ehrenvorsitzenden der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) e.V., Barbara Hoffs, das Bundesverdienstkreuz überreicht. Im Rahmen einer Feierstunde im Alten Ratssaal des Rathauses ging Volker Schebesta vor geladenen Gästen, darunter viele DIG-Mitglieder, Sponsoren, Freunde und Weggefährten, auf das vorbildliche Wirken und die zahlreichen Aktivitäten der Baden-Badenerin ein.
„Barbara Hoffs hat durch ihren unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz dazu beigetragen, den guten Ruf Baden-Württembergs als Partner an der Seite Israels und als Garant für freies jüdisches Leben zu etablieren. Ihre Mission, Toleranz gegenüber anderen Kulturen und Religionen zu stärken sowie ein historisch-politisches Bewusstsein zu wecken und wach zu halten, hat sie mit Eifer und Enthusiasmus betrieben. Dafür gebührt ihr unser aller Dank. Ihr herausragender Beitrag zum Allgemeinwohl verdient Lob und Anerkennung. Ehrenamtliches Engagement ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält, ein Zeichen für eine zukunftsfähige und lebendige Demokratie. Barbara Hoffs ist in diesem und im doppelten Wortsinn ein ausgezeichnetes Vorbild“, so der Staatssekretär in seiner Laudatio.
Auch OB Dietmar Späth würdigte Hoffs bereits in seiner Begrüßung zu Beginn der Feierstunde dafür, dass sie „immer sichtbare Zeichen gesetzt und sich herausragende Verdienste um Frieden und Freundschaft, sowohl in Europa also auch im Nahen Osten, erworben“ habe. „Zu ihren besonderen Aufgaben zählte die grenzenlose Optimistin“, so der OB weiter, „sich für eine Verständigung mit den Völkern zu engagieren und gemeinsam mit ihren Mitstreitern um die Solidarität für Israel und seine Bevölkerung zu werben“. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch die Pianistin und Musikschullehrerin Irina Wagner.
Barbara Hoffs, geboren 1947 in Traben-Trarbach Zell (Rheinland-Pfalz), wohnt bereits seit 1979 in Baden-Baden. Sie war insgesamt fast 40 Jahre als Realschullehrerin tätig. Bereits 1991, zur Zeit des Golfkriegs, gehörte sie mit ihrem inzwischen verstorbenen Ehemann Eckard Hoffs zu den Gründungsmitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Baden-Baden der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V.. 28 Jahre war sie deren unermüdliche Vorsitzende und „das Gesicht“ des Vereins. Im August 2019 wurde sie zur Ehrenvorsitzenden ernannt und ist weiterhin sehr aktiv. Sie war auch langjährige Beisitzerin im Bundespräsidium der DIG mit Sitz in Berlin und dafür verantwortlich, dass die DIG ihre bundesweite Hauptversammlung zwei Mal in Baden-Baden abhielt.
Viele Höhepunkte gab es in der Ära Barbara Hoffs als Vorsitzende der DIG Baden-Baden. Dazu zählen unter anderem im Jahr 1995 die Verleihung des Deutschen Medienpreises an den PLO-Führer Yassir Arafat sowie posthum an den israelischen Ministerpräsidenten Ishak Rabin, ebenso eine von Hoffs organisierte, bundesweit beachtete, sehr erfolgreiche Zusammenkunft von israelischen, palästinensischen und arabischen Schriftstellerinnen im Baden-Badener Kurhaus. Ebenfalls initiiert von Barbara Hoffs besteht seit über 20 Jahren ein Schüleraustausch zwischen dem Gymnasium Hohenbaden und der Tychon-High School in Hadera. Außerdem leitete sie an der hiesigen Realschule bis zu ihrer Pensionierung auch die „Arbeitsgemeinschaft Judentum“ und ist seit Jahrzehnten Kooperationspartnerin der Stadtverwaltung bei der Ausrichtung der Gedenkveranstaltung anlässlich der Reichspogromnacht. Für ihr vielfältiges Engagement erhielt Barbara Hoffs bereits diverse Ehrungen seitens der DIG sowie in 2019 den Ehrenamtspreis der Stadt Baden-Baden.