Aufbau des Sirenennetzes im Rems-Murr-Kreis schreitet weiter voran
Am Donnerstag, den 11. September 2025 findet um 11 Uhr der bundesweite Warntag statt. Bei dieser gemeinsamen Übung erproben Bund, die Länder und die teilnehmenden Landkreise, Städte sowie Gemeinden ihre Warnmittel. Ab 11 Uhr können alle Bürgerinnen und Bürger Probewarnungen auf unterschiedlichen Kanälen wahrnehmen. Ziel des Warntags ist es, die Bevölkerung über verschiedene Warnmittel zu informieren, sie für Warnungen zu sensibilisieren und gleichzeitig die Warnmittel und Abläufe zu testen.
Die Probewarnung wird durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) über das Modulare Warnsystem durchgeführt. Dabei werden zahlreiche Warnkanäle, einschließlich der Warn-App NINA, bedient und ausgelöst. Im Rems-Murr-Kreis werden um 11:00 Uhr die bereits installierten und funktionsfähigen Sirenen von der Integrierten Leitstelle Rems-Murr mit dem Signalton „Warnung der Bevölkerung“ aktiviert. Um 11:45 Uhr wird die Entwarnung durch das BBK gegeben, und die Sirenen werden erneut durch die Integrierte Leitstelle mit dem Signalton „Entwarnung“ ausgelöst.
Sirenennetz im Kreis weiter ausgebaut:
Ziel des Landkreises ist es, gemeinsam mit den Städten und Gemeinden ein flächendeckendes Sirenennetz aufzubauen. Der Aufbau der Sirenen ist seit dem vergangenen Warntag 2024 gut vorangekommen. Im letzten Jahr verfügten zwölf Kommunen über betriebsbereite Sirenen. In diesem Jahr sind es mittlerweile schon 21 Kommunen. Insgesamt sind in den Kommunen im Rems-Murr-Kreis 139 betriebsbereite moderne Sirenen zur Warnung der Bevölkerung installiert. Ende letzten Jahres konnten noch drei Kommunen vom Sirenenförderprogramm profitieren. Diese Kommunen werden nun mittelfristig mit dem Aufbau ihrer Sirenen beginnen.
Neues Sirenenförderprogramm 2025:
Im August 2025 hat das Land Baden-Württemberg ein neues Sirenenförderprogramm ausgerufen. Die Rems-Murr-Kommunen haben erneut gute Chancen, von diesem Förderprogramm zu profitieren, da das Amt für Brand- und Katastrophenschutz des Landratsamts bereits im Herbst 2021 ein umfassendes Schallgutachten mit Empfehlungen zu Sirenenstandorten für den Landkreis in Auftrag gegeben hat. Kommunen, die ein solches Schallgutachten vorlegen können, werden vorrangig gefördert.
Allgemeine Infos zu Sirenen-Signale und deren Bedeutung für die Bevölkerung:
Sirenen sind effektive Warnmittel, die die Bevölkerung in akuten Gefahrenlagen umgehend mit einem akustischen Signal alarmieren. Nach Auslösung der Sirenen wird erwartet, dass sich die Bürger aktiv über die Gefahrenlage und entsprechende Handlungsempfehlungen, wie über die Warn-App NINA, Radio oder Fernsehen, informieren. In Deutschland gibt es einheitliche Sirenensignale. Um die Bürgerinnen und Bürger zu warnen, erfolgt ein einminütiger, auf- und abschwellender Heulton. Für die Entwarnung ertönt ein einminütiger, gleichbleibender Heulton.
Seit Februar 2023 ist der Cell Broadcast nach der erfolgreichen Testphase im Warnsystem des Bundes voll integriert. Bürgerinnen und Bürger erhalten damit Warnungen direkt auf ihr Smartphone. Darüber hinaus empfiehlt es sich, die Warn-App NINA zu installieren. Mit der Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes erhalten Bürgerinnen und Bürger wichtige Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes für unterschiedliche Gefahrenlagen, wie zum Beispiel Gefahrstoffausbreitung oder einen Großbrand.
Seit Juli 2025 gibt es einen neuen Warnbereich: „Warnmeldungen der Polizei für besondere polizeiliche Lagen“, wie beispielsweise die Androhung von Gewalttaten, wie Bombendrohung oder die Warnung vor gefährlichen Straftätern, nach denen öffentlich gefahndet wird. Wetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes und Hochwasserinformationen der zuständigen Stellen der Bundesländer sind ebenfalls in die Warn-App integriert.
Der Katastrophenschutz hat im Rems-Murr-Kreis höchste Priorität. Neben dem Ausbau des Sirenennetztes wurde gemeinsam mit den Städten und Kommunen ein kreisweites Pegelmessnetz eingerichtet, das zusammen mit 80 neuen Standorten und 54 bestehenden Pegeln ein modernes Warnsystem schafft. Dies ermöglicht automatisierte Alarmierungen und frühzeitige Warnungen der Bevölkerung. Weitere kürzlich getätigte Investitionen in die Infrastruktur des Katastrophenschutzes sind unter anderem ein neues Fahrzeug (Caddy) als Gerätewagen IUK (Information und Kommunikationstechnik), welches u.a. mit tragbaren Koffern BOS-Digitalfunkgeräten, einem Satellitentelefon und Satelliten-Funkgeräten ausgestattet ist. Außerdem wurde eine neue, effizientere und leistungsfähigere Sandsackfüllmaschine beschafft, die in Kürze an die Freiwillige Feuerwehr Korb für ihren vorgesehenen Zweck übergeben wird. Zu den weiteren Maßnahmen gehört das regelmäßige Üben und Vorbereiten auf den Ernstfall, um im Katastrophenfall handlungsfähig zu sein. Geübt wurde in diesem Jahr intern im Verwaltungsstab im März und mit externen Akteuren im Rahmen der Murrflut-Übung des Regierungspräsidiums.
Am Dienstag, 6. Mai 2025, startete mit dem Spatenstich der Bau der neuen Integrierten Leitstelle in Waiblingen. Der dreigeschossige Bau bietet Räumlichkeiten für die Arbeit des Führungsstabs der Blaulichtorganisationen, der im Krisenfall gemeinsam mit dem Verwaltungsstab des Landkreises arbeitet. So kann in der ILS gemeinsam mit Kräften von Feuerwehr und Katastrophenschutz dank kurzer Kommunikationswege Kompetenz gebündelt werden. Dabei investieren der Landkreis (zu 45 Prozent) und die Krankenkassen (zu 55 Prozent) in modernste Technik und in eine Optimierung der Arbeitsbedingungen und Abläufe. „Krisenmanagement ist für uns im Rems-Murr-Kreis eine Gemeinschaftsaufgabe“, betonte Landrat Dr. Sigel. „Dafür steht auch dieses Projekt: Schließlich ist die Integrierte Leitstelle im Notfall das Herzstück des Bevölkerungsschutzes. Hier laufen im Notfall über die 112 alle Drähte rund um Rettungsdienst und Feuerwehr zusammen.“
Mit einem eigenen Filmprojekt für Schulen und die Öffentlichkeit stärkt der Kreis das Bewusstsein für den Katastrophenschutz. Der Film gibt Einblicke in typische Szenarien und zeigt die Arbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen. Er enthält Tipps zur Eigenvorsorge, etwa durch Warn-Apps, und zeigt Aufnahmen der Hochwasserereignisse 2024 sowie Animationen zu weiteren Gefahrenlagen. Der Film ist auf dem YouTube-Kanal des Landkreises abrufbar.
Anlässlich des fünften Bundesweiten Warntags am 11. September 2025 führt das BBK in Kooperation mit der Info GmbH wieder eine großangelegte Bevölkerungsumfrage durch. Infos hierzu unter: www.bbk.bund.de. Weitere Informationen zur Warnung und Bevölkerungsinformation auch unter: www.rems-murr-kreis.de