Pflanzensonderausstellung bis Spätsommer

Bunt, fruchtig und kurios: Bromelienschau in der Wilhelma

Im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart ist ab sofort eine Sonderschau mit über 100 Bromelienarten zu bewundern.
Rote Blüte der Guzmania lingulata
Die neue Sonderausstellung im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart präsentiert die Vielfalt der Bromelien. Die Guzmania lingulata aus Zentralamerika zeigt sich während der Blütezeit in voller Pracht.Foto: Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann

Präsentiert wird ein facettenreicher Querschnitt aus der über 2.500 Arten umfassenden Welt der in Mittel- und Südamerika beheimateten Bromeliengewächse. Viele sind an extreme Standorte angepasst – von kargen Wüsten bis hin zu üppigen Regenwäldern – und in der Lage, auf Felsen oder als so genannte Epiphyten auf anderen Pflanzen zu wachsen.

Vielfältige Pflanzenart

Die Blüten der Bromelien sind an sich oft sehr unscheinbar, beeindrucken aber mitunter durch leuchtend gefärbte Deck- und Tragblätter. Bromelien kommen in unterschiedlichen Größenordnungen vor: Vom flechtenartigen Louisianamoos bis hin zur mehrere Meter hohen Riesenbromelie, die in Hochgebirgsregionen der Anden vorkommt, allerdings nicht Teil der Sammlung in der Wilhelma ist.

Ananas: Eine Scheinfrucht

Eine Bromelienart tanzt komplett aus der Reihe – und zwar die bekannteste von allen: die Ananas. Sie ist nämlich die einzige Bromelie, die eine große, für Mensch und Tier wohlschmeckende Frucht hervorbringt. Bei dieser handelt es sich genaugenommen um eine Scheinfrucht auszahlreichen miteinander verwachsenen Beeren. Die Ananas gehört zu den wenigen Bromelien, die direkt am Erdboden gedeihen.

Ananas
Die Ananas ist die wohl bekannteste aller Bromelienarten.Foto: Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann

Heimat für kleine Lebewesen

In der Welt der Bromelien existieren noch mehr Kuriositäten: Bei vielen Arten bilden die spiralförmig angeordneten Blätter einen Trichter, in dem sich Regenwasser sammelt – und damit ein Biotop für zahlreiche Arten von Kleinstlebewesen, Wasserinsekten und Amphibien darstellt.

Vom Aussterben bedroht

In der Natur sind viele Bromelienarten gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Zu den Hauptgründen zählt die Rodung tropischer Wälder, was vor allem für Arten mit begrenzten Verbreitungsgebieten fatal sein kann. Besonders Tillandsien haben jahrelang unter einer rücksichtslosen Entnahme für den Zierpflanzenhandel gelitten – weshalb man beim Kauf unbedingt darauf achten sollte, dass es sich bei den angebotenen Pflanzen um Nachzuchten handelt.

Tillandsia albida am Baum
Die Tillandsia albida aus Mexiko wächst auch epiphytisch, also auf Bäumen.Foto: Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann

Weitere Infos

Wer die faszinierende Vielfalt der Bromelien in der Wilhelma entdecken möchte, hat noch bis zum späten Sommer Zeit. Bis dahin ist die Ausstellung in einem Seitengebäude der historischen Gewächshauszeile geöffnet.

Erscheinung
exklusiv online
von pm/red
11.06.2025
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