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Burgschule Meßstetten: Vorbildliche Ausstattung der Technikräume, aber die Gebäude haben die Kapazitätsgrenze erreicht

Besichtigungen und persönliche Gespräche am runden Tisch vor Ort sind fast immer zielführender als 20 E-Mails oder 10 Telefonate mit dem Rathaus....
Die Rektorin der Burgschule, Aleksandra Kocbek, begrüßt Bürgermeister Frank Schroft, der den Sechst- und Siebtklässlern im Musikraum Rede und Antwort steht.
Die Rektorin der Burgschule, Aleksandra Kocbek, begrüßt Bürgermeister Frank Schroft, der den Sechst- und Siebtklässlern im Musikraum Rede und Antwort steht.Foto: Volker Bitzer

Besichtigungen und persönliche Gespräche am runden Tisch vor Ort sind fast immer zielführender als 20 E-Mails oder 10 Telefonate mit dem Rathaus. So waren Bürgermeister Frank Schroft und Hauptamtsleiter Thomas Berg wieder in die Burgschule eingeladen, um einige Anliegen mit Schulleiterin Aleksandra Kocbek und deren Stellvertreter Michael Eichenauer zu erörtern.

Los ging es pünktlich zur zweiten Stunde. Die kleine Rathaus-Delegation besuchte zunächst die Leseparty, so ist eine besondere Leseförderung der Erstklässler überschrieben. Diese sitzen dabei nicht wie gewohnt an den Tischen im Klassenzimmer, sondern dürfen sich quer im großen Flur des zweiten Obergeschosses ausbreiten und in kleinen Gruppen üben; die meisten Kinder machen es sich dabei auf bunten Matten auf dem Boden gemütlich. Lese-Picknick könnte man diese locker-moderne Art des Unterrichts auch bezeichnen.

Danach schlüpfte Bürgermeister Frank Schroft für eine Viertelstunde in die Rolle des „Lehrers“. Im Musiksaal präsentierte der Schultes vor etwa 80 Sechst- und Siebtklässler seinen Beruf und dessen Aufgaben. Ganz offen beantwortete er auch die neugierigen Fragen der Jugendlichen wie „Machen Sie auch Urlaub und was machen Sie in der Freizeit am liebsten?“ oder „Wie viel Geld bekommt ein Bürgermeister?“ oder „Wollen Sie gerne Bundeskanzler werden?“.

Aufschlussreich war der Rundgang durchs komplette Schulhaus, bei dem auch Hausmeister Claus Clesle mit von der Partie war: vom Foyer über die Klassenzimmer und Sozialräume bis hin zum Lehrmittel-Abstellraum. Großes Lob zollte Rektorin Aleksandra Kocbek, die seit 2019 die Schulleitung an der Burgschule innehat, für die bestens eingerichteten Technikräume im Untergeschoss. „Diese Ausstattung ist vorbildlich, ich habe noch an keiner anderen Schule etwas Besseres gesehen“, sagte die Schulleiterin. Sie muss es wissen, war sie doch vor ihrer Meßstetter Zeit schon an einigen anderen Bildungseinrichtungen in der Verantwortung.

Aleksandra Kocbek und ihr Vize Michael Eichenauer nutzten den Besuch der Stadtverantwortlichen erwartungsgemäß auch, um aufzuzeigen, wo überall der Schuh drückt. So stoßen die Burgschule und die Außenstelle Bueloch längst an die Kapazitätsgrenzen, oft gibt es keine Ausweichmöglichkeiten mehr. Das besonders vor dem Hintergrund, dass die Schülerzahl – entgegen dem Landestrend – sowohl im Grundschulbereich, als auch bei der Hauptschule und insbesondere den Werkrealschülern ständig wächst und im neuen Schuljahr mit aktuell 521 gemeldeten Schülern (Skistraße und Bueloch zusammen) eine neue relative Höchstmarke erreicht. Wohl seit den 1980er-Jahren gab es nicht mehr so viele Schüler an der Burgschule.

Der baulich-optische Zustand ist in der Burgschule (Skistraße) sehr zufriedenstellend, auch wenn die ein oder anderen Fachräume eine Auffrischung vertragen könnten. Recht dringlich ist eine Modernisierung hingegen in der Außenstelle Bueloch. Hier stießen Schulsozialarbeiterin Ina Kästle-Müller und Hausmeister Daniel Klein hinzu. Gemeinsam begutachtete man auch hier das gesamte Schulhaus, das spürbar den angestaubten Charme des vergangenen Jahrhunderts ausstrahlt. „Hier kommen wir und der Gemeinderat wohl nicht umhin, in absehbarer Zeit viel Geld in die Hand zu nehmen“, sagte Bürgermeister Frank Schroft und signalisierte damit Aleksandra Kocbek, dass die Botschaft an den Schulträger verstanden wurde.

Neben großer Raumnot, so beispielsweise auch für Gerätschaften des Hausmeisters, und Gebäudezustand brennen im Bueloch andere Dinge noch mehr auf den Nägeln: Vandalismus im Außenbereich sowie ein extrem hoher Migrationsanteil. „Mittlerweile haben wir bei der Einschulung im Bueloch jedes Jahr die Situation, dass von ungefähr 25 eingeschulten Kindern nur ein oder zwei richtig Deutsch sprechen, drei bis sechs Kinder ein bisschen Deutsch verstehen und die restlichen Kinder gar kein Deutsch verstehen“, berichtete Aleksandra Kocbek. Zwar sei das Thema Migration auch an der Burgschule (Skistraße) gegenwärtig, aber längst nicht so augenfällig und teils leider auch problematisch wie im Bueloch. Streetworker oder eine weitere Stelle in der Schulsozialarbeit lauten Schlagworte, die bereits in einer zurückliegenden Gemeinderatssitzung zur Sprache kamen. Außerdem wird das Thema in der Oktober-Sitzung 2024 erneut auf der Tagesordnung stehen.

(VB)

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11.10.2024
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