Calwer Museum hält das Gerberhandwerk lebendig

Das Gerbereimuseum in Calw ist ein besonderes Kleinod. In diesem Jahr feiert es sein 25-jähriges Bestehen und lädt während der Museumssaison bis Oktober sonntags zum Besuch ein. Damit verbunden ist eine spannende Zeitreise. Ehrenamtlich tätige Museumsführer führen die Besucher regelmäßig während der Öffnungszeiten durch die Räume der ehemaligen Weißgerberei Balz. Sie erlauben allen Neugierigen, in die teilweise vergessene Welt der Gerber einzutauchen. Die Führungen dauern gut eine Stunde. Dabei geht es durch die Werkstätten und andere Arbeitsräume. Es gibt dabei viel Interessantes über das Gerberhandwerk zu erfahren. Auch andere Bereiche der Calwer Handwerksgeschichte werden bei den Führungen beleuchtet. Während der Museumsöffnungszeiten sonntags von 14 bis 17 Uhr gibt es zudem Kaffee und Kuchen. Zum Museum gehört auch ein Museumsladen, in dem unter anderem Seifen oder Felle verkauft werden. Das zwischen Badstraße und Nagold gelegene Museumsareal ist übrigens nicht nur einer der letzten erhaltenen öffentlichen Schauplätze des Gerberhandwerks in Deutschland. Auch für Liebhaber des in Calw geborenen Literaturnobelpreisträgers Hermann Hesse ist die Alte Gerberei einen Besuch wert: Hesse ist als Kind oft an diesem Ort gewesen, der auch in manchem seiner Bücher auftaucht. Die Stadt Calw hat während der Sanierung des Hauses Schüz am oberen Calwer Marktplatz Teile der einstigen Ausstellung des Hermann-Hesse-Museums in das Gebäude an der Badstraße 7 ausgelagert. Diese ergänzt derzeit das Angebot des Gerbereimuseums. Auf Anfrage (Telefon 07051-3751) kann das Gerbereimuseum auch außerhalb der Öffnungszeiten von Gruppen besucht werden. Die Schau ist auch für Kinder sehr spannend, so dass sich ein Familienausflug lohnt.