Im Rahmen unserer öffentlichen Fraktionssitzungen durften wir gestern einen ganz besonderen Schatz unserer Stadt entdecken: das Deutsche Spielkartenmuseum in Leinfelden-Echterdingen. Mit über 30.000 Spielkartensätzen und Objekten – darunter viele, die mehrere Jahrhunderte alt sind – beherbergt die Ausstellung die größte öffentliche Sammlung ihrer Art im europäischen Raum. Ein echtes Alleinstellungsmerkmal, das seit über 40 Jahren seinen festen Platz in LE hat.
Doch wie kam es überhaupt dazu, dass ein solches Museum ausgerechnet bei uns zu Hause ist? Der Ursprung liegt in der Ansiedlung der renommierten ASS AG (Altenburger und Stralsunder Spielkarten-Fabriken AG) in Leinfelden-Echterdingen. Der Umzug an den verkehrsgünstigen Standort direkt an der A8 diente dem effizienteren Vertrieb. Zeitgleich entstand die Schönbuchschule in Leinfelden – ein glücklicher Zufall, denn ihr Untergeschoss bot perfekte Bedingungen zur Lagerung der hochwertigen Spielkarten: ein robuster Betonbau mit konstantem Klima. Bis heute befindet sich dort ein bedeutender Teil der Sammlung, geschützt vor Licht und Temperaturschwankungen.
Derzeit befinden sich etwa zwei Drittel der Sammlung im Eigentum des Landes Baden-Württemberg, während ein Drittel der Stadt Leinfelden-Echterdingen gehört.
Umso bedauerlicher ist die Entscheidung des Gemeinderats (gegen die Stimmen der CDU LE), den Vertrag für die Ausstellung Ende 2026 auslaufen zu lassen. Was danach mit der einzigartigen Sammlung geschehen soll, ist derzeit ungewiss. Für uns ist klar: Wir setzen uns weiterhin mit Nachdruck für Bildung und den Erhalt dieser wertvollen Tradition und Kulturschätze ein.
Ein herzliches Dankeschön an Frau Dr. Köger und ihr engagiertes Team für die spannende Führung und die faszinierenden Einblicke hinter die Kulissen. Es war beeindruckend zu sehen, welche kulturellen Juwelen wir hier in Leinfelden-Echterdingen haben!