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Chaos-Chanteuse Maladée gewinnt den Tuttlinger Kleinkunstpreis 2025 – Zwei Preise für Klavierkabarettist Andreas Langsch

25 Jahre wird der Tuttlinger Kleinkunstpreis in diesem Jahr jung. Die Preisträger des renommierten Wettbewerbs 2025 stehen jetzt fest. Am Sonntagabend...

25 Jahre wird der Tuttlinger Kleinkunstpreis in diesem Jahr jung. Die Preisträger des renommierten Wettbewerbs 2025 stehen jetzt fest. Am Sonntagabend wurden in der restlos ausverkauften Möhringer Angerhalle die Siegertrophäen bei der Jubiläumsauflage einer der wichtigsten deutschen Kleinkunstauszeichnungen verliehen: die Tuttlinger Krähen. Publikum und Jury haben entschieden: Der Kleinkunstpreis der Stadt Tuttlingen geht dieses Jahr von der Donau an die Elbe. Maladée (alias Susanne Hayo) holt die Krähe und 6.000 € Preisgeld nach Hamburg. Dort ist auch der Zweitplatzierte, Klavierkabarettist Andreas Langsch, zuhause. Und der gewinnt den Publikumspreis gleich dazu, sammelt damit Preisgeld im Wert von 7.000 € ein. Für ihren grandiosen Auftritt am Dienstag gewann außerdem das schweizerisch-deutsche Duo Hart auf Hart den Sonderpreis der Jury, dotiert mit 3.000 €. Alle Gewinner erhielten neben den Siegerschecks die wertvollen Bronzeplastiken des Tuttlinger Künstlers Roland Martin und damit eine der wichtigsten, schönsten und begehrtesten deutschen Kleinkunsttrophäen. Zwölf Teilnehmer aus über 80 Bewerbern, die die Jury fürs Finale nominiert hatte, sorgten für drei hochkarätige Wettbewerbsabende.

Mit Auszügen aus ihrem Solo „Voilà, da bin isch!“ sorgte Maladée am Donnerstagabend nicht nur für feurig-prickelnde Stimmung im Saal, sondern überzeugte mit ihrer 25-minütigen musikalisch-komödiantischen Offenbarung auch die Jury. Für Michael Baur, Geschäftsführer der Tuttlinger Hallen, hat die Künstlerin mit Maladée eine verführerisch-erhabene Diva, eine Chaos-Chanteuse und eine frivole Shownatur und damit eine perfekte Kunstfigur geschaffen. Überragende Bühnenpräsenz, zündender Witz und außergewöhnliche gesangliche Fähigkeiten zeichneten ihren Auftritt aus. Der 1. Jurypreis wird vom Hauptsponsor, der KLS Martin Group, gestiftet. Mit dem Gewinn des renommierten süddeutschen Kleinkunstpreises reiht sich Maladée in die Liste erfolgreicher „Krähe“-Gewinner ein, in der u. a. bereits Sascha Grammel, Florian Schroeder, Lars Reichow, Heinrich Del Core oder Suchtpotenzial stehen.

Weitere Auszeichnungen gab es bei der Preisträgergala am Sonntagabend in der Angerhalle aus den Händen der Sponsorenvertreter und der Jury-Mitglieder für zwei von Maladées Künstlerkollegen: der 2. Jurypreis (dotiert mit 4.000 €, gestiftet von den Firmen Tontarra und Trokamed) ging ebenso an den Wahl-Hamburger Andreas Langsch wie der Publikumspreis (3.000 €), der von der Kreissparkasse Tuttlingen, Paradigm Spine Technology und der Unternehmensberatung Frank Walter gestiftet wird. Der Senkrechtstarter mit Musical-Background ist Klavierkabarettist und Singer-Songwriter und legte nicht nur einen souverän-virtuosen, authentischen und hoch unterhaltsamen Auftritt hin, sondern überzeugte auch mit sportlich-artistischen Einlagen. Den Sonderpreis der Jury (dotiert mit 3.000 €, gestiftet von Breinlinger Ingenieure, Kaufer + Passer und Eickemeyer Medizintechnik für Tierärzte) gewann mit der Leipziger Schauspielerin Elisabeth Hart und dem Satiriker, Schauspieler und Autor Rhaban Straumann aus Olten/Schweiz das Duo Hart auf Hart. Hatten sie im Wettbewerb noch ihr satirisches Schauspiel „Wollen Sie wippen?“, präsentiert, brachten sie am Sonntag Auszüge aus ihrem neuen Lesestück „Sie sagen Stopp“, mit viel subtilem Humor, sprachlich ausgefeilt und präzise gespielt, auf die Bühne.

Die Angerhalle war in diesem Jahr an allen vier Abenden nahezu bis auf den letzten Platz gefüllt. Über 1.300 Besucherinnen und Besucher jubelten den zwölf Endrundenteilnehmern an den vier Abenden in Tuttlingen-Möhringen zu und erlebten Kleinkunst der Spitzenklasse in allen Schattierungen – vom Politkabarett bis hin zu Clownerie und Zauberei. Maladée stand als Siegerin natürlich im Mittelpunkt, als am Sonntagabend die deutsche Kleinkunstwelt wieder für einen Abend auf die Donaustadt blickte und als am Ende einer fast dreistündigen Preisträgergala das Geheimnis um die diesjährigen Preisträger der „Tuttlinger Krähe“ gelüftet wurde. Die Sängerin, Schauspielerin und Choreographin Susanne Hayo ist eine vielseitige Künstlerin, die in mehreren Bereichen des Showbusiness zuhause ist. Sie liebt die Wandelbarkeit. Auf eine klassische Ballettausbildung folgten ein Schauspielstudium an der „Stage School of Music, Dance and Drama“, diverse Rollen auf der Bühne und in TV-Produktionen (u. a. „Unter uns“, „Freunde fürs Leben“ und „Danke Anke“) und schließlich Chaos, Comedy und Cabaret à la Crème in ihrer Rolle als Maladée. Die Kritik feiert sie als „begnadete Rampensau“, Maladée selbst findet in der ihr eigenen Art bescheiden: „Ich bin nur eine ganz normale Göttin.“

Das Wiedersehen mit Vorjahressiegerin Claire (Judith Bach) löste Begeisterung aus. Die Wahl-Schweizerin führte souverän durch den Abend: Als kesse Berliner Göre, die ihr Herz auf der Zunge trägt, meisterhaft Klavier spielt, aus lauter Übermut immer wieder zu kleinen Akrobatik-Einlagen neigt, das Andenken ihrer schlagfertigen „Oma Fritz“ liebevoll-sentimental bewahrt und den Gewinnern „juten Flug und jute Landung mit den Krähen“ wünscht. Dafür legt sie ihnen ihr eigenes Motto ans Herz: „Wer später bremst, ist länger schnell.“

Die „Tuttlinger Krähe“ zählt zu den wichtigsten und höchstdotierten Kleinkunstpreisen im deutschsprachigen Raum. Das Jubiläum wird am 16. Juli im Rahmen des Festivals Honberg-Sommer noch mit einer Jubiläumsshow groß gefeiert, zu der einige der erfolgreichsten „Krähe“-Gewinner aus 25 Jahren eingeladen sind. Die Fortsetzung des mit über 25.000 € dotierten Wettbewerbs folgt dann im nächsten Jahr: Vom 14. bis 19. April 2026 flattert die „26. Tuttlinger Krähe“ wieder. Und die Jury sichtet schon in Kürze wieder fleißig Bewerbungen!

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Ausgabe 16/2025

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von Angerhalle Möhringen
17.04.2025
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