Die Comenius-Schule hatte am Freitag, 21. Juni, allen Grund zum Feiern, denn sie konnte auf ihr 50-jähriges Bestehen zurückblicken. Daher lud sie zu einem großen Schulfest ein, und sehr viele Besucherinnen und Besucher kamen.
Das Lehrerkollegium und die Schüler*innen hatten ein vielseitiges Programm zusammengestellt und boten mit Ausstellungen vieles zum Anschauen, Werke aus dem Kunstunterricht und vom Kulturfreitag, – und auch zum Kaufen – an. Und natürlich war auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt:
Der Förderverein grillte, Eltern hatten selbstgebackenen Kuchen mitgebracht, und da gibt es noch die Schülerfirma „essbar“, die sich das Catering zur Aufgabe gemacht hat, und allerlei internationale Spezialitäten zubereitete.
Die Kinder stehen im Mittelpunkt – so das oberste Gebot des Schulkonzepts. Daher nimmt es nicht wunder, dass der Schülerchor das Fest mit zwei Liedern eröffnete: „Wir sind Wunderkinder“ und „Strip“. Die Botschaft gleich zuerst lautete „Trau mir etwas zu“ und „Ich will Liebe“. Die Begrüßungsworte sprachen die beiden Schülersprecher Habibe Jafari und Kevin Nagy.
Dann erst kamen die Erwachsenen zu Wort. Schulleiterin Eleonore Frölich erläuterte kurz das Schulkonzept, in dem sie betonte, dass die Kinder im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen. Die Comenius-Schule ist Sonderpädagogisches-Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“. Praktisch bedeute dies, dass die Kinder mit besonderen Bedürfnissen individuell gefördert werden und dabei die Bildungsziele im Auge behalten werden.
Dies werde mit vielfältigen und innovativen Angeboten realisiert. Innovativ sei zum Beispiel die kulturelle Bildung durch den schon seit Jahren fest im Stundenplan verankerte Kulturfreitag, an dem frei wählbare kreative Aktivitäten durchgeführt werden. Die Schule wird dabei von professionellen Kunstschaffenden und Studierenden der Pädagogischen Hochschule unterstützt. Ergebnisse davon wurden auf dem großen Schulfest gezeigt.
Ein besonderes Erlebnis für die Schüler*innen war erst kürzlich durch die Teilnahme am 4K United Projekt, bei dem über 6.000 Kinder aus verschiedenen Schulen und Schularten in der SAP Arena gemeinsam singen konnten. Auch die Förderung von Sport und Bewegung nehme einen wichtigen Raum ein. Zurückblickend konnte die Schulleiterin auf die Teilnahme der Schule an den Special Olymic Games hinweisen.
Die berufliche Orientierung sei ein weiterer Schwerpunkt der Schule. Die Berufsschulstufe der Comenius-Schule Schülerinnen und Schülern im Alter von 16 bis 20 Jahren hat ein Konzept erarbeitet mit den Schwerpunkten Arbeit und Beruf, Persönlichkeit und soziale Beziehungen, Wohnen, Freizeit und Mobilität mit dem Ziel, eine selbstständige und selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen.
In diesem Zusammenhang erwähnte Frölich stolz, dass die Schule am Erasmus-Programm teilnehme, das den Schüleraustausch fördert. So sei eine Schülergruppe nach Schweden gefahren, um dort Land, Leute und Kultur kennenzulernen, Vergleiche mit den Schulen anzustellen und auch Erfahrungen mit der Arbeitswelt zu machen. Die Schule sei seit ihrer Gründung enorm gewachsen. Durch viele Kooperationen mit anderen Schulen konnte das Bildungsangebot entsprechend erweitert werden. Tatsächlich werden neue Klassen eingerichtet, die allerdings zunächst in Containern untergebracht werden müssen.
Der nächste Redner, Landrat Stefan Dallinger würdigte die Leistung, Innovationsbereitschaft und das große Engagement des Kollegiums. Daher konnte er auch der Schule weitere Investitionen durch den Rhein-Neckar-Kreis zusichern. Auch Bürgermeister Matthias Steffan zeigte seine Begeisterung über die Aktivitäten und den Erfolg der Schule. Ganz einfach sagte er: „Wir sind stolz auf die Comenius-Schule“. Abschließend sangen die Kinder der Grundstufe drei Lieder, die sie mit Gesten unterstützten.
Nach den offiziellen Reden wurden die Gäste in die Turnhalle eingeladen, um verschiedene Aufführungen anzusehen. Zuerst gab es ein „Musikalisches Allerlei“ mit Liedern zum rhythmischen Mitklatschen, Stampfen und Klopfen auf Brust und Schenkel. Die Erwachsenen wurden aufgefordert, mitzumachen. Da sich aber das Tempo allmählich steigerte, war das auch für sie gar nicht so einfach.
Es folgte eine Schwarz-Licht-Performance mit dem Thema „Sommererwachen“. In der nunmehr abgedunkelten Turnhalle zeigten Kinder, die schwarz angezogen waren, aber weiße Schuhe, Handschuhe und Masken trugen, magische Tanzbewegungen. Erst nur ein Kind, dann mehrere, die wie Schmetterlinge flatterten und sich wie Blumen im Wind wiegten. Und ganz zum Schluss bauten sie akrobatisch kleine Menschenpyramiden. Nun kamen die Größeren dran. Sie hatten an einer Selbstverteidigungs-AG teilgenommen und demonstrierten das richtige Fallen und wie man einen Angreifenden umwirft.
Wegen des Regens waren einige Aufführungen ausgefallen oder gekürzt; so blieben auch die Pferde nicht lange im Schulhof und nur wenige hatten das Vergnügen zu reiten. Auch wenn das offizielle Programm beendet war, so war der Abend noch nicht vorbei. Denn nun spielte die Hockenheimer Rockband „Survived“ zum Tanz auf. Kinder und Erwachsene stimmten einmütig darüber ein, dass das Fest ihnen richtig gut gefallen hat. Und auch die Chefin äußerte sich zufrieden. (rw)