Der Ort am Sonntagmorgen noch in Herbstnebel gehüllt, später strahlte die Sonne auf die riesige Sonnenblume aus Kastanien, Bohnen und Maiskolben. Nicht nur das Wetter zeigte in diesen Tagen deutlich, dass die Erntezeit im Kraichgau für dieses Jahr zu Ende geht. Und so waren in der Heilig-Kreuz-Kirche zahlreiche Erntegaben vor dem Altar gerichtet, Kürbisse, Kohl und Karotten, aber auch Äpfel und Birnen. Die Pfadfinder vom DPSG-Stamm Mahatma Gandhi hatten den Gottesdienst und den Erntealtar vorbereitet, den Dekan Thomas Hafner später segnete.
Im Mittelpunkt der Messe standen aber nicht nur Lebensmittel und landwirtschaftliche Erzeugnisse: „Heute feiern wir das Erntedankfest, das uns bewusst macht, wie viele Gründe wir haben, dankbar zu sein“, so eine Pfadfinderin in der Einführung. In einem Anspiel bekam das Wort „Danke“ eine andere Bedeutung: „D“ wie Dinge, die uns das Leben erleichtern, „A“ wie All für das Weltall und die ganze Schöpfung, „N“ wie Nähe, „K“ wie Kinder und „E“ wie Erde, so die Pfadfinder, welche die Buchstaben an eine Pinnwand hefteten. Schon in den letzten Gruppenstunden hatten die Kinder und Jugendlichen sich Gedanken gemacht, für was man dankbar sein kann und muss und zahlreiche Zettel an die Pinnwand geheftet. Auch die Gottesdienstbesucher konnten noch Schlagworte ergänzen.
Zu den Fürbitten brachten die Pfadfinder dann verschiedene Lebensmittel zum Altar: Samen und Kräuter als Symbol für Pflanzen, die immer wieder neu wachsen, Butter für die vielen gesunden Dinge aus Milch. Kaffee, Bananen und Ananas aus der Erde Afrikas „worauf wir nicht verzichten wollen“ und verbunden mit der Bitte, „dass die Menschen dort nicht ausgebeutet werden und auch zu essen haben.“ Außerdem Blumen und Wasser für die Schönheit der Natur sowie Brot und Trauben als Zeichen für den Leib und das Blut Christi. Aber auch eine leere Schale brachten die Jugendlichen zum Altar: „weil wir an all die Menschen denken, die keine so gute Ernte haben wie wir, die heute vor einem leeren Teller sitzen“, so eine Pfadfinderin.
Mit dem Pfadfinderlied „Flinke Hände – Flinke Füße“ ging der Erntedankgottesdienst, nach dem Wunsch im Schlussgebet „Herr, lehre uns danken für alles Gute, das wir immer wieder empfangen“, zu Ende.